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Abgehakt

Abgehakt

Titel: Abgehakt
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wären sicher ein gutes Team.«
    »Inwiefern?«, fragend zog sie die Augenbrauen hoch.
    »Wahrscheinlich in so ziemlich jeder Hinsicht«, antwortete er und schenkte Anne ein Lächeln, das ihr unter die Haut ging. Seine Mimik ist auch recht eindeutig, ging es ihr durch den Kopf.
    »Wir sind beide in ähnlichen Branchen tätig«, fuhr er fort. »Sie könnten die Gebäude planen und bauen lassen, die ich dann verkaufen könnte.«
    »Wenn ich mal meinen Job verlieren sollte, komme ich vielleicht darauf zurück«, lachte sie ihn an.
    In einiger Entfernung stand Kelly und winkte zu ihnen herüber. Anne winkte zurück. Sie war froh, die immer gut gelaunte Kelly zur Freundin zu haben. Das hatte sie ihrem Chef zu verdanken, der sie vor zwei Jahren zu einem Französischkurs geschickt hatte. Dort traf sie auf Kelly, die diesen Kurs leitete. Ursprünglich war sie Lehrerin an einem Gymnasium gewesen, hatte den Job aber ihrem Mann zuliebe vor drei Jahren aufgegeben. Seither gab sie gelegentlich Kurse bei der Volkshochschule.
    »Ich glaube, ich werde mal zu ihr gehen.« Anne erhob sich. »Es war nett Sie kennenzulernen.«
    »Gleichfalls.« Auch Bernd stand auf und trat nahe an sie heran. »Darf ich Sie mal anrufen? Vielleicht können wir mal essen gehen?«
    »Warum nicht.« Sie lächelte ihn an und wandte sich zum Gehen.
    Auf halbem Wege kam ihr Kelly entgegen. »Hast du dich amüsiert?«, fragte sie.
    »Ja, Bernd ist ein ganz netter Typ.«
    »Stimmt. Und ein guter Gesprächspartner. Hat er dich angebaggert?«
    »Ich denke schon.«
    »Ich war früher ein paarmal mit ihm aus. Über ihn habe ich Mark und Saskia kennengelernt.«
    »Hattest du was mit ihm?«
    »Nein. Unsere Vorstellungen von Partnerschaften gehen weit auseinander. Er sucht keine feste Beziehung mehr, nachdem er zweimal geschieden wurde. Jetzt bevorzugt er Frauen, die ihn, sagen wir mal, eine Weile begleiten.«
    »Gebranntes Kind scheut das Feuer.«
    »Exakt!«
    Anne ließ ihren Blick schweifen. Eine Gruppe an der Tanzfläche fiel ihr ins Auge. Mittendrin stand Mark neben einer rothaarigen Frau in einem auffälligen Kleid. Selbst aus der Entfernung konnte Anne erkennen, wie Marks Blick immer wieder zu ihrem Ausschnitt wanderte. Er hatte seinen Arm um ihre Taille gelegt und flüsterte ihr ständig etwas ins Ohr, das die Rothaarige zum Lachen brachte. Auf Anne wirkte die Situation, als flirteten die beiden miteinander. Was Saskia wohl davon halten würde? Anne blickte sich suchend nach ihr um. Sie stand ganz in der Nähe und konnte Mark ohne Probleme sehen.
    »Was guckst du so verdutzt?«, fragte Kelly.
    »Ich wundere mich gerade über Mark.«
    »Wieso?« Auch Kelly sah sich suchend nach ihm um.
    »Du musst das mal beobachten. Er flirtet und betatscht diese Rothaarige da drüben. Und Saskia darf dabei zugucken.«
    Kelly lachte. »Da ist doch nichts dabei.«
    »Das sagst gerade du?«, wunderte sich Anne. »Wenn das dein Patrik wäre, würdest du doch die Wände hochgehen, oder etwa nicht?«
    »Natürlich. Aber das ist Mark und nicht Patrik.«
    »Ach, und bei Mark ist das in Ordnung? Sieh nur! Jetzt tanzen die beiden engumschlungen.« Anne schüttelte den Kopf. »Ich finde das irgendwie hemmungslos.«
    »Mark ist eben so. Er ist immer supernett zu den Frauen.«
    »Und wann geht er mit ihnen ins Bett?«
    »Das würde er nie tun. Auch wenn es für dich so aussieht, als würde er flirten.«
    »Noch viel weniger ein Grund, sich gegenseitig an den Hintern zu fassen!«
    »Ach, Anne. Bei Mark ist das was anderes. Wie soll ich sagen   …«, Kelly suchte nach den richtigen Worten, »er mag die Frauen.«
    »Ja, das habe ich vorhin schon von Bernd gehört. Aber wo gibt’s denn noch einen Mann ohne Hintergedanken? An Saskias Stelle würde mir das alles nicht gefallen.«
    »Sie ist sich seiner Liebe sicher und gibt ihm einen gewissen Freiraum.«
    »Um sie zu betrügen?«
    »Ach, was du gleich denkst. Mark würde sie nie betrügen. Nein, um zu tanzen, eine Frau im Arm zu halten, zu schäkern.«
    »Du glaubst also wirklich, dass er noch nie fremdgegangen ist?«
    »Ja, glaube ich!«, sagte Kelly überzeugt.
    »Sag mal, in welcher Welt lebst du eigentlich? Er suggeriert doch den Frauen mit seinem Verhalten ›Nimm mich, wenn du willst‹. Außerdem sieht er gut aus. Ich wette, er ist schon mal fremdgegangen«, sagte Anne überzeugt.
    »Okay! Um was?«
    »Wie, um was?« Verständnislos wandte sie sich der Freundin zu.
    »Na, um was wollen wir wetten?« Kelly war sofort Feuer und Flamme
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