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Aber bitte fuer immer

Aber bitte fuer immer

Titel: Aber bitte fuer immer
Autoren: Cabot Meg
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segretario und unseren Dolmetscher und Trauzeugen Ingo war das Gebäude menschenleer. Ich hatte nicht den Eindruck, als würden die Leute dem Standesamt von Diano San Pietro die Tür einrennen.
    Und trotzdem schien der Mann weit davon entfernt zu sein, überhaupt in Erwägung zu ziehen, zwei Amerikaner in seiner Stadt zu trauen.
    »Sie verstehen nicht«, sagte er zu uns in gebrochenem Englisch. »Wir hier in Italia legen großen Wert auf die Institution Ehe. Es gibt einige Vorschriften zu beachten. Sie benötigen diverse Formulare.«
    Daraufhin zeigten wir ihm den Stato Libero , den wir im italienischen Generalkonsulat in New York vor unserem Abflug nach Europa beantragt hatten – unterschrieben von vier Zeugen, die mit uns weder verwandt noch verschwägert waren. Auf dem Generalkonsulat hatte man uns versichert, dass dies die einzige Bescheinigung war, die wir benötigten, um in unserem Italienurlaub zu heiraten.

    Aber zur Sicherheit präsentierten wir auch unsere Geburtsurkunden in italienischer Übersetzung und unsere Pässe. Italiener, erklärten wir so freundlich wie möglich, sind nicht das einzige Volk auf der Welt, das die Institution Ehe ernst nimmt.
    Der segretario nahm unsere Dokumente mit verdrossener Miene entgegen. Er hatte definitiv keine Lust auf so ein Theater eine Stunde vor seiner Mittagspause – seiner dreistündigen Mittagspause.
    Nichterfindung Nummer eins : In Italien ist es tatsächlich so, dass alles, Banken, Geschäfte, Supermärkte und so weiter, zwischen zwölf und zwei dichtmacht, um den Beschäftigten zu ermöglichen, das Mittagessen im Kreis der Familie ausgiebig zu genießen.
    Der segretario murmelte, er müsse mit dem Bürgermeister sprechen, und verschwand in einem Büro. Als er kurz darauf zurückkehrte, wurde er von einem großen Mann im Trainingsanzug, der ein zerdrücktes Brötchen mit Salami und Zwiebeln futterte, begleitet. Dieser Herr vertrat tatsächlich das Amt des Bürgermeisters von Diano San Pietro. Er warf einen Blick auf unsere Unterlagen und fragte dann seufzend: »Warum können Sie nicht einfach in Las Vegas heiraten – wie normale Amerikaner? «
    Nichterfindung Nummer zwei : Das hat er wirklich gesagt, genau wie im Buch.
    Ich gebe es zu: Ich habe eine Hochzeitsphobie. Ich habe nichts gegen die Ehe. Vielmehr ist es das Polterabend-Brautkleid-Behördenkram-Braustrauß-Hoch- zeitstorten-Gedöns, das mir Unbehagen verursacht. Ich werde oft von meinen Lesern gebeten, Fortsetzungen von meinen Romanen zu schreiben und bestimmte Charaktere heiraten zu lassen. Tatsache ist, dass ich das nicht kann,
weil ich noch nie selbst eine Hochzeit geplant und daher keine Ahnung habe, wie man dabei vorgeht.
    Damals – während unseres Urlaubs in der Comune di Diano San Pietro – war ich sechsundzwanzig, und mein zukünftiger Ehemann Benjamin war im reifen Alter von zweiunddreißig Jahren. Wir waren also definitiv alt genug, um zu wissen, was wir wollten – jedenfalls keine große Hochzeit. Und sicher nicht in Las Vegas, der Hochzeitsweltstadt.
    Nichterfindung Nummer drei : Wie das Brautpaar in Aber bitte für immer , hatten auch Benjamin und ich beschlossen, heimlich in Italien zu heiraten, nicht nur, weil unsere Eltern gegen unsere Beziehung waren (wie bei Holly und Mark), sondern auch aus folgenden Gründen:
    Ich bekam bei der bloßen Vorstellung, ein Brautkleid auszusuchen, Ausschlag (Benjamin entdeckte das Kleid, das ich zu dem Anlass trug, ein Cocktailkleid von Bill Blass mit weißer Spitze, schwarzen Streifen und Punkten, das knapp über dem Knie aufhörte).
    Obwohl sich unsere Familien verstanden, war es utopisch, alle in einem Raum unterzubringen. Wir haben beide eine weit verzweigte Verwandtschaft, und da wir irisch-italienischer beziehungsweise irisch-ungarischer Abstammung sind, bestand die Gefahr, dass die Feier in eine Schlägerei ausartete.
    Benjamin hatte, genau wie Cal, der Held in Aber bitte für immer, anfangs große Vorbehalte gegen die Ehe ( Nichterfindung Nummer vier ) und schwor oft, mich niemals zu heiraten. Da ich für die Ehe bin – wenn auch nicht für Hochzeiten –, geriet unsere Beziehung irgendwann in eine Sackgasse … ungefähr einen Tag lang. Als wir wieder fähig waren, uns mit dem Thema
auseinanderzusetzen, machte unser deutscher Freund Ingo den Vorschlag, in Italien zu heiraten, weil es das schönste Land der Welt sei. Benjamin fand an dieser Idee Gefallen. Und bevor ich wusste, wie mir geschah, füllten wir im italienischen Konsulat in
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