Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
9783944842165

9783944842165

Titel: 9783944842165
Autoren:
Vom Netzwerk:
war Pia ganz schön sauer, dass Jana die Nummer doch rausgerückt hatte. Aber dann hatte die Freude darüber gesiegt. Was war schon dabei, wenn Sören ihr schrieb?
    Jana wartete an der Bushaltestelle. Pia fand das nett. Es war schon ein besseres Gefühl, nicht allein in Richtung Klassenraum laufen zu müssen. Mit Jana an der Seite fühlte sie sich ganz anders dazugehörig.
    Es war noch Zeit bis zum Klingeln. Sie stellten sich unter die dicke Eiche auf dem Schulhof. Pia hatte wegen der SMS nichts zu Jana gesagt. Sie wollte es sich nicht gleich mit ihrer neuen Freundin verderben, indem sie ihr Vorwürfe machte, dass sie Sören die Handynummer doch gegeben hatte.
    Immer wieder schweiften Pias Blicke zu Sören und seinen Freunden. Nur ganz kurz, es sollte ja nicht zu auffällig sein. Besser, Jana fielen ihre Beobachtungen nicht sofort auf.
    Als Pia ihre Augen wieder verstohlen zu ihm wandern ließ, schaute auch Sören zu ihr rüber. Seine dunklen Augen hefteten sich ganz lange an ihre, saugten sich förmlich fest. Vielleicht war es aber auch nur ein Moment gewesen, der Pias Herz jetzt stolpern ließ. Sie wusste gar nicht, was Jana gerade gefragt hatte.
    »Hallo? Erde an Pia!« Ihre Freundin stieß ihr den Ellenbogen in die Seite. »Wo bist du denn mit deinen Gedanken?« Sie folgte Pias Blick. »Sören also.« Janas Grinsen zog sich bis zu den Ohrläppchen.
    »Ich habe noch kein Wort mit ihm geredet«, kicherte Pia. Es war ihr schon peinlich, bis in welche Höhen sich ihre Tonlage zog.
    »Ich trau mich nicht, ihn anzusprechen.«
    »Das ist der Typ mit der größten Klappe«, sagte Jana abfällig. »Vergiss den Knaben.«
    »Kennst du ihn näher?« Pia blickte ganz kurz direkt zu den Jungs herüber.
    Jana nagte auf der Unterlippe. »Gut wäre übertrieben. Er ist«, sie spuckte auf den Boden, »ein Angebertyp eben.« Jana sah auf die Uhr. »Gleich klingelt es.« Sie schubste Pia an. »Sören Sightseeing beendet?« Sie rollte mit den Augen. »Erzähl lieber was von Wodan. Das ist allemal interessanter.« Jana ließ sich auf eine der herumstehenden Bänke fallen. Pia setzte sich neben sie. Sie erzählte von Wodan, beobachtete Sören aber weiter. Mit gesenktem Kopf, dass es aussah, als schaue sie auf ihre Zehenspitzen. Jetzt kam ihr die rote Haarsträhne zuhilfe, die sich wie eine Gardine über ihre Augen legte, ihr aber gleichzeitig Blickkontakt zu Sören ermöglichte.
    Er hatte halblanges dunkles Haar und die eine Strähne reichte ihm bis über das Auge. Seine Hose hing recht tief, ein Stück der Boxershorts ragte oben heraus. Die Hose selbst war viel zu lang und bauschte sich auf den dunklen Turnschuhen, die recht überdimensional wirkten. Trotz der winterlichen Kälte trug er keine Jacke. Sören sah wahrlich nicht aus wie ein Dorfdepp. Er hätte auch in der Großstadt zur Schule gehen können.
    Mittlerweile starrten auch die anderen Jungs zu Pia. Sie kam sich vor wie ein Alien. Sie senkte den Blick erneut. Sören sollte nicht denken, dass sie ununterbrochen zu ihm hinsah.
    »Ich glaube, du bist für unsere Landeier echt etwas Besonderes«, lachte Jana. »Wie vom anderen Stern.«
    »So komme ich mir auch vor.«
    »Themenwechsel, Pia!« Jana rammte ihr recht unsanft den Ellenbogen in die Seite. »Wir waren bei deinem Ponywinzling! Und bei dem, was du vorhin angedeutet hast. Von wegen, dass du vielleicht ein eigenes Pony kaufen darfst und so.«
    Pia konzentrierte sich jetzt auf das Gespräch mit Jana. Es war ganz gut, ein bisschen von Sören abgelenkt zu sein. Obwohl sie schon noch herausfinden musste, warum genau Jana ihn so blöd fand.
    »Vielleicht lenkt dein Vater noch ein und ist nachher stolz, ein Pferd zu besitzen!«, sagte Jana, als Pia fertig war. »Vielleicht fällt mir ja auch noch was ein. Bestimmt.«
    »Und was sollte dir einfallen, um meinen Vater zu überreden?«
    »Keine Ahnung, mal seh ’ n. Irgendwas«, sagte Jana. »Mir fällt immer was ein. Soll ich heute Nachmittag vorbeigeritten kommen?«
    6.
    Pias Handy schnarrte schon, als sie auf dem Weg vom Bus nach Hause war.
     
    Wollen wir uns mal treffen? Im Dorf gibt es ein Jugendcafé. Sören
     
    Was sollte sie darauf antworten? Jana hatte gesagt, Sören wäre nicht ihr Fall. Er sei ein Angeber. Doch Jana musste schließlich nicht Recht haben. Er konnte doch zu ihr, der Neuen, richtig nett sein. Pia lehnte sich an ein Weidegatter und betrachtete die Buchstaben auf dem Handydisplay, bis sie tanzten.
    Sie hatte schon den Finger auf der Antwortfunktion, als sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher