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900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)

900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)

Titel: 900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)
Autoren: S. Johnathan Davis
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Kind. Wir sind fast da.«
    Wir stießen an, ich sagte: »Cheers!«
    Die kühle Flüssigkeit schmeckte verdammt gut. Schon erstaunlich, wie selbstverständlich man alles betrachtete, bevor das Leben auseinanderfiel.
    Der Metallkoffer im Rucksack sprang mir ins Auge. Ich griff danach und zog ihn auf meinen Schoß.
    »Dann zeig mal, was er in diesem Ding aufbewahrt hat. Was denkst du? Eine Menge Bargeld? Gold?«, fragte Kyle.
    Mit einem Schulterzucken betätigte ich die beiden Verschlüsse. Sie entriegelten und klappten auf.
    Ich grinste Kyle an und sagte: »Dann schauen wir doch mal.«
    Langsam öffnete ich den Koffer und stellte fest, dass er abgesehen von drei kleinen Gegenständen fast leer war. Ein gerahmtes Foto zeigte den falschen Michael mit seiner Frau und seinem Sohn. Ich legte es wieder weg und dachte daran, dass sie alle tot waren. Das traf mich wie ein Schlag in die Magengrube.
    Der zweite Gegenstand war seine Geldbörse. Sie enthielt kein Bargeld, dafür aber seinen Führerschein. Ich zog ihn heraus, hielt ihn hoch und las den Namen laut vor: »Leonard E. Daniels.«
    Wir blickten uns an.
    »Komisch«, murmelte Kyle mit einem seltsamen Gesichtsausdruck. »Leonard hätte ich nicht gedacht. Du?«
    »Nein, ich denke nicht«, erwiderte ich.
    Ich legte die Geldbörse weg und nahm den letzten Gegenstand heraus: Ein blutbedeckter Kugelschreiber. Es war der Stift, den Leonard benutzt hatte, um Michael Hoskins zu töten.
    Ich hielt ihn in meinen Händen und führte mir noch einmal die Ereignisse vor Augen, die uns nach Avalon geführt hatten. So viele Menschen hatten auf schreckliche Art und Weise ihr Leben verloren. Einige waren unschuldig, einige nicht … andere hatten es mehr als verdient. Leonard war nichts weiter als das Nebenprodukt einer Gesellschaft, die auf Habgier aufgebaut war. Seine Lügen und seine Täuschung waren das Ergebnis der Verzweiflung eines Mannes, der in einem Wimpernschlag alles verloren hatte, was für ihn im Leben von Bedeutung war.
    Als es für ihn nichts mehr zu verlieren gab, hatte er einfach beschlossen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, über jede Moral hinweg. Dafür zahlte er einen hohen Preis.
    Meine Wut verrauchte. Ich rieb mir die Augen und sah auf den Metallkoffer herunter, wohl wissend, dass wir alle irgendwann für unsere Sünden bezahlen würden.
    Bei Nacht war ich schon einige Male geflogen. Gewöhnlich mit dem Flugzeug, aber der Ausblick vom Himmel war immer derselbe gewesen. Als die Welt noch lebte, bedeckte ein Spinnennetz aus künstlichem Licht das schlafende Land. Nun war das allgegenwärtige Licht vom dunklen Mantel des Todes abgelöst worden.
    Wir flogen jetzt über Georgia und Kyle machte mich darauf aufmerksam, dass wir unserem Ziel immer näher kamen. Bald war Tagesanbruch und das Navigationssystem zeigte an, dass wir in ungefähr dreiunddreißig Minuten an der Hütte ankommen würden.
    Kyle sah zu mir herüber und das Leuchten des Instrumentenbretts offenbarte mir, dass auch an ihm die letzten Tage nicht unbemerkt vorübergegangen waren. Seine Augen waren rot umrandet, doch strahlte sein Gesicht Entschlossenheit aus. Er würde mich zu meiner Frau bringen.
    »Ich bin nicht sicher, was wir vorfinden werden, sobald wir die Hütte erreichen.« Seine Stimme klang heiser.
    »Ich weiß«, entgegnete ich und wischte meine schwitzenden Handflächen an der Hose ab.
    »Ist in dem Erste-Hilfe-Kasten ein Feuerzeug?«, fragte er, als ob er mich auf andere Gedanken bringen wollte.
    Ich holte den Kasten auf meinen Schoß und stöberte durch Verbandsmull und Bandagen, bis ich einen orangefarbenen Zylinder fand.
    »Nein, aber wasserfeste Streichhölzer.«
    »Gut, das genügt. Also, wie viele Schnapsflaschen sind da hinten in der Minibar?«
    Ich blickte mich um. »Scheinen sechs zu sein.« Ich wusste, worauf er hinauswollte, schnallte mich ab, zog mich in die Kabine zurück und sagte: »Ich werde schon mal anfangen.«
    Ich nahm eine weiße, bestickte Decke, riss Streifen heraus und steckte diese in die Flaschen. Nun hatten wir sechs Molotow-Cocktails.
    Ich kehrte zu meinem Sitz zurück und fragte, ob er weitere Ideen hatte. Er schüttelte den Kopf und schielte auf seine Waffe. »Wie viel Schuss hast du noch übrig?«
    »Keine. Ich habe die letzten Kugeln an der Startbahn verballert. Allerdings habe ich noch den Hammer«, entgegnete ich.
    Kyle dachte einen Augenblick lang nach und nickte in Richtung der Flaschen.
    »Hoffentlich müssen wir keine von denen benutzen.«
    Ich sah
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