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9 - Die Wiederkehr: Thriller

9 - Die Wiederkehr: Thriller

Titel: 9 - Die Wiederkehr: Thriller
Autoren: Paul Pen , Nadine Mutz , Hanna Grzimek
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nicht mehr in die Apotheke zurück, und danach noch in den Laden …« Er ließ den Satz unvollendet.
    »Heißt das, ich soll das für dich machen? Ist es das, was du mich fragen willst?«
    »Könntest du?«
    Aarón hörte ein Seufzen am anderen Ende der Leitung.
    »Können schon. Klar kann ich. An meinem freien Tag. Einen Service leisten, für den wir überhaupt nicht zuständig sind. Am Ende soll ich ihm wahrscheinlich noch die Füße massieren«, sagte David. »Also gut, ich mach’s, verdammt. Aber ich mach’s für dich, weil ich mir vorstellen kann, wie’s dir geht.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Ist der Chef noch in der Apotheke?«
    »Ach, was! Der ist heute schon früh raus. Als ich zugesperrt habe, war er längst weg. Palmers Medikamente müssen irgendwo auf der Theke liegen.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr. Ich habe nämlich keine Lust, jetzt noch dem Chef über den Weg zu laufen, nicht an meinem freien Tag …«
    »Als du neulich mit Sandra in der Apotheke warst, hast du dir darüber wohl weniger Sorgen gemacht«, zog Aarón ihn auf.
    »Klappe!« David musste lachen. »Also ich versteh ja nicht, was daran so schlimm sein soll. Stell dir vor, das war das erste Mal in neunundzwanzig Jahren, dass mir eine mittendrin abgehauen ist. Ich wette, mein Bruder kriegt nicht so einen Ärger, wenn er seine Mädels auf Streife mitnimmt.«
    »Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Héctor schon mal eine in seinem Streifenwagen mitgenommen hat. Das würde ein Polizist doch nie machen …«
    »Ach ja? Da wäre ich mir nicht so sicher. Für ein bisschen Abwechslung machen die Brüder Mirabal doch fast alles.«
    An Davids Stimme merkte Aarón, dass sein Freund in Gedanken gerade mit etwas anderem beschäftigt war.
    »Was machst du?«, fragte er.
    »Ich suche den Apothekenschlüssel. Ein freier Tag, und schon ist der Schlüssel weg.«
    Aarón hörte, wie auf der anderen Seite Türen und Schubladen aufgerissen und wieder geschlossen wurden.
    »Ich hab ihn«, sagte er schließlich. »Ich hab den Schlüssel. Mann, du glaubst nicht, was ich gerade in einer Schub lade gefunden habe: die Fotos von unserem ersten Besäufnis. Kannst du mir erklären, was wir splitternackt auf der alten Weide am See gemacht haben?«
    »Dein Bruder musste uns mit dem Streifenwagen abholen.« Aarón war überrascht, sich kichern zu hören. »Mensch, das ist ja echt ewig her« – er rechnete kurz nach, und das Lächeln gefror ihm auf dem Gesicht – »da war ich schon mit Drea zusammen.«
    »Okay, du musst jetzt echt nach Hause«, beschloss David, dem nun auch die Lust auf Scherze vergangen war. »Muss ich die Medikamente gleich holen, oder reicht es auch noch später?«
    »Je früher desto besser. Wie gesagt, ich habe ihm versprochen, dass ich gleich nach der Arbeit vorbeikomme, aber wenn …«
    »Schon gut«, schnitt David ihm das Wort ab. »Ich bin schon unterwegs. Dann sag ich ihm also, dass er mir den Tank für lau auffüllen soll?«
    »He!«, rief Aarón. »Das ist geheim.«
    »Ja ja, war ja nur ein Scherz. Und danach komm ich mit ein paar Bier bei dir vorbei, und du erzählst mir alles in Ruhe?«
    »Nee, lass mal. Ich geh lieber gleich schlafen. Wir reden morgen.«
    »Wie du willst. Das Bier hol ich mir sowieso. Für die Reise können wir auch noch später anfangen zu sparen.«
    Der Gedanke an die Reise versetzte Aarón einen Stich. Gewissensbisse. Weil er Andrea noch nichts davon erzählt hatte. Er würde sich erst daran gewöhnen müssen, nicht mehr alles mit ihr zu teilen.
    Er schüttelte den Kopf. »Danke, dass du das für mich machst. Ich glaube, ich …«
    Er verstummte. Der Kloß in seinem Hals war zu groß, als dass er den Satz vernünftig hätte zu Ende bringen können.
    »Hey«, sagte David, als er das Zittern in seiner Stimme bemerkte. »Sei ein Mann, okay? Und jetzt leg auf.«
    Aarón senkte den Blick und musste wieder lächeln. Er blinzelte angestrengt. Dann legte er das Handy zurück auf das Armaturenbrett.
    Er blickte auf Arenas hinunter, das sich wie ein Spielzeugdorf unter ihm ausbreitete. Seine Augen suchten das Aquatopia, den Wasserpark von Arenas mit der angeblich größten Wasserrutsche Europas, die von jedem beliebigen Standort aus zu sehen war. Die Umrisse des Giga Splash und der vielen anderen Rutschen gehörten zum gewohnten Stadtbild von Arenas. So wie die unzähligen Einfamilienhäuser, die Arenas auch nach außen hin als eine ideale Kleinstadt für Familien erscheinen ließen. Die Gründung der
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