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80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)
Autoren: Vina Jackson
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Strandcafé, schlürften Cocktails und genossen die entspannte Atmosphäre im Bootsclub. Sie hatten nichts Besonderes vor. Ihre Weltreise dauerte nun schon drei Monate, in einer Woche sollte es in die USA zurückgehen.
    Sie hatten sich gerade über die guten und die schlechten Zeiten in ihrem Leben unterhalten und waren zu dem Ergebnis gekommen, dass sie ein durch und durch erfülltes Leben gehabt hatten. Alles, was jetzt noch an Schönem kommen mochte, war ein Bonus, das Sahnehäubchen sozusagen.
    Sie hatten wilde Partys erlebt und hatten so manches Tabu gebrochen, nachdem sie sich in ihren mittleren Jahren endlich von den Meinungen und dem Urteil ihrer Familie und ihrer konservativen Kinder befreit hatten. Abseits der Gängelung durch die Konventionen der Gesellschaft hatten sie es geschafft, ein selbstbestimmtes, hedonistisches Leben zu führen.
    Sie genossen seit langem die Welt des BDSM , deren dunkle und rauschhafte Seiten sie kennengelernt und in vollen Zügen ausgekostet hatten.
    Wie konnte man überhaupt behaupten, das Leben zu kennen, wenn man nicht auch seine extremen Formen ausgelotet hatte? Nein, zu bereuen gab es nichts.
    Ihre Beziehung war an einem Punkt angekommen, wo Schweigen ebenso wichtig und bedeutsam geworden war wie Worte. Sie schwelgten in ihrem friedlichen Glück. Die Kellnerin brachte ihnen eine neue Runde bunter Cocktails.
    Von der palmengesäumten Terrasse mit den großen weißen Sonnenschirmen hatten sie einen unverstellten Blick auf den türkisblauen Ozean, wo sich nur wenige Surfer auf den flachen Wellen tummelten.
    »Ist es nicht wunderbar hier?«, meinte Edward.
    »In der Tat«, stimmte ihm Clarissa zu.
    »Weißt du, was ich gerade überlege? Wieso feiern wir nicht einfach hier ins neue Jahr, statt uns in der Stadt ein schickes Restaurant zu suchen? Die Speisekarte mit all dem Fisch und den Meeresfrüchten sieht nicht schlecht aus, und wahrscheinlich ist es auch nicht so voll …«
    »Und wir können den Abend in bequemen Strandklamotten verbringen«, stimmte Clarissa zu.
    »Schließlich haben wir uns in unserem Leben oft genug in Schale geworfen, nicht wahr?«
    Sie nickte, und für einen Augenblick verschleierte sich ihr Blick bei der Erinnerung an die vielen Partys und Zeremonien, die sie erlebt hatten.
    »Dann machen wir das doch.«
    Sorglos schlürften sie weiter ihre Drinks.
    Als die Sonne am Horizont zu versinken begann und es langsam dunkel wurde, studierte Edward die Speisekarte.
    »Was meinst du? Coffin Bay Austern als Vorspeise?«, schlug er vor.
    »Gerne«, antwortete Clarissa verträumt.
    »Für dich immer nur das Beste, mein Schatz.«
    Er griff nach der Weinkarte. Die junge Kellnerin von eben hatte ihre Schicht beendet, an ihrer Stelle bediente sie jetzt ein älterer Kollege mit griechischem Akzent und ausgesucht höflichen Manieren.
    Edward traf seine Wahl und bestellte.
    Das Leben war schön.
    Gerade hatte man ihnen den Kaffee gebracht und die leeren Teller abgeräumt, da erwachten die Lautsprecher des Strandrestaurants zum Leben und lullten die Gäste an den zwei Dutzend Tischen mit angenehmen Melodien ein.
    »Ein Walzer, Ed«, sagte Clarissa. »Darf ich bitten?« Sie zeigte auf die improvisierte kleine Tanzfläche aus Bambusmatten, die in den Sandstrand überging.
    »Lieber später, wenn das neue Jahr begonnen hat«, gab ihr Edward einen Korb. »Lass mich erst noch ein bisschen verdauen. Ab und zu muss man auch ein Zugeständnis an sein fortgeschrittenes Alter machen.«
    Clarissa lächelte und beobachtete ein Paar, das von einem Nebentisch aufstand und zur Tanzfläche ging. Sie waren noch jung und hielten sich an den Händen. Beide waren sie groß, hatten eine sportliche Figur und trugen legere Kleidung, sie ein einfaches weißes, knielanges Baumwollkleid und flache Ballerinas, ihr Partner Jeans und ein weißes Hemd. Die blonde Frau hatte eine Kurzhaarfrisur und wirkte auf Clarissa eindeutig osteuropäisch. Ihr Gang war anmutig und gelassen. Auch der Mann war eine markante Erscheinung, obwohl Clarissa nicht hätte sagen können, woher er stammte. Beide hatten einen goldbraunen Teint, so als hätten sie viele Tage müßig am Strand verbracht. Die junge Frau hatte sich die Nägel smaragdgrün lackiert, und der einzige Schmuck, den sie trug, war ein Paar kunstvoll gefasste Bernsteinohrringe.
    Als sie nun die improvisierte Tanzfläche betraten, schauten sie einander unverwandt in die Augen. Clarissa und Edward sahen gerührt zu, wie federleicht das Paar über die
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