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46 - Die Dämonen von Antares

46 - Die Dämonen von Antares

Titel: 46 - Die Dämonen von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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rüttelte an dem Flieger. Regen peitschte in dichten Bahnen gegen die Seitenfenster.
    Der Steuermann wurde heftig gegen die Taue geschleudert, die ihn hielten. Er kämpfte mit seinen Hebel und Instrumenten. Das hätte er sich sparen können. Der Orkan hielt uns in seinen Klauen, er schüttelte uns wie ein Hund eine Stoffpuppe.
    Die Gesichtszüge der Dame Quensella erstarrten zu einem Ausdruck äußerster Entschlossenheit. Ihre Kiefermuskeln verkrampften sich, als sie mit den Zähnen knirschte. Sie befreite sich vom stützenden Griff ihrer Dienerinnen. Dann stand sie auf, stolperte ein paar Schritte nach vorn und wurde wieder zurückgetrieben. Sie arbeitete sich Stück für Stück vor, bis sie die Steuerkonsole erreicht hatte. Dort nahm sie dem benommenen Steuermann einfach das Ruder aus der Hand. Sie zwängte sich zwischen ihn und die Konsole und versuchte, die Blitzender Donner auf geraden Kiel zu zwingen und sie die Windböen abreiten zu lassen.
    Ich seufzte. Die Sache ging mich nun doch etwas an. Es ging hier um meine Haut, und um das Schicksal aller hier Versammelten. Ich stand auf.
    Und wurde sofort auf die andere Seite der Kabine geschleudert. Und wieder zurück. Aber wenn sie es geschafft hatte, würde ich es auch schaffen.
    Als ich die Steuerkonsole erreicht hatte, hatte Quensella den Flieger auf geraden Kiel gezwungen. Wir bewegten uns auf und ab wie ein Jo-Jo, und man konnte unmöglich abschätzen, wie weit wir uns dabei vorwärtsbewegten.
    Ich legte meine Hände über die der Dame, und zusammen zwangen wir die bebenden, sich widersetzenden Hebel nach vorn. Vor uns erstreckte sich eine dichte schwarze Masse. Heftiger Regen trommelte gegen die Bullaugen. An einigen Stellen waren sie undicht geworden und ließen Wasser hindurch, das uns durchnäßte. Mehr als einmal verloren unsere Füße den Kontakt mit den Decksplanken, und wir klammerten uns an den Hebeln fest, bis das Flugboot uns wieder eingeholt hatte.
    Die Passagiere wurden von Übelkeit ergriffen, und der Gestank des Erbrochenen ließ das Elend eines jeden noch schlimmer werden.
    Quensella starrte mit einem Gesicht wie ein Falke geradeaus.
    »Mach schon, du Bestie! Los!« stieß sie hervor. Für sie war es ein persönlicher Kampf geworden. Ihr Stolz verlangte, daß sie diesen Schweber unter Kontrolle brachte. Mir kam der Gedanke, daß sie vermutlich den prüfenden Blick ihres Vaters zu spüren glaubte.
    Wie lange es so weiterging, weiß allein Opaz. Ihre Ausdauer und Stärke machten mir Mut. Sie war eine zähe Frau. In der Düsternis zeichneten sich ein paar helle, flackernde Lichtstreifen ab, die gleich wieder verschwanden. Ich war mit einemmal zuversichtlich, daß wir es schaffen würden.
    Plötzlich brach ein höllisches Dröhnen über uns herein. Der Schweber erzitterte bei jedem Schlag. Die brutalen Hiebe übertönten die Wut des Windes und richteten sich gegen den Schweber und damit gegen uns.
    Quensella starrte mit zusammengekniffenen Augen durch das vom Regen überspülte Bullauge.
    »Der Mast ist gebrochen. Er schlägt den Schweber kurz und klein.«
    Ich sah genau hin. Sie hatte recht. Der Mast, an dem an schönen Tagen die Flaggen wehten, war gebrochen, da er aber noch immer von den Wanten gehalten wurde, machte er aus dem Voller Kleinholz.
    Ich seufzte wieder einmal. Also war nun ich gefordert, ich, Dray Prescot, der von sich behauptet, ein Seemann zu sein.
    »Kannst du den Flieger auf Kurs halten?« fragte ich mit Nachdruck.
    »Natürlich.«
    Ich holte tief Luft. Sich nach draußen an Deck zu wagen war reiner Wahnsinn. Aber jemand mußte den Mast freischneiden, oder er würde das Deck zertrümmern und schließlich auch die Silberkästen erreichen. Falls sie beschädigt wurden – nun, dann würde es mit Sicherheit für keinen der an Bord befindlichen Reisenden eine Zukunft geben.
    »Wenn du nach draußen gehst, wirst du ...«, stieß Quensella hervor, als ich mich überall festhaltend in Richtung Tür vorwärtshangelte.
    »Das ist durchaus möglich, meine Dame. Versuch, ihn ruhigzuhalten.«
    Damit verlangte ich eine so gut wie unmöglich zu vollbringende Tat von ihr.
    Irgendwie schaffte ich es, die Tür zu öffnen. Das Kreischen des Windes steigerte sich in seiner Intensität. Ich kämpfte mich durch die Tür und zog sofort den Kopf ein. Der Sturm raubte mir die Luft. Ich tat einen mühsamen, feuchten Atemzug und machte mich auf den Weg nach vorn.
    Es war eine riskante Sache, die Seite zu erreichen. Ich machte zweimal einen Anfang und
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