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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen
Autoren: Alan Burt Akers
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und herumschwang, um einem Peitschenschwanz den Leib aufzuschlitzen, schob Mevancy den Kopf über das Oberdeck.
    »Kohlkopf! Hier oben ist keiner!«
    Sie stieg den Niedergang herab.
    »Paß auf dich auf, Hühnchen! Hier unten gibt es noch ein paar Shints.«
    Das Schiff stieg nun in die Höhe, und durch die immer schnellere Vorwärtsbewegung ließ es einen Flammenschweif hinter sich zurück. Die Sklaven, die nun keine mehr waren, kämpften weiter. Auf einem brennenden Schiff stießen wir in den Himmel vor.
    »Spürt sie alle auf!« brüllte ich. »Laßt keinen der Cramphs übrig!«
    Wie Sie sehen, hatte ich mich in eine wahre Raserei hineingesteigert.
    Allerdings hatte ich als Sklave Greuel mitansehen müssen, die so schrecklich waren, daß ich sie nicht zu schildern vermochte. Meine Freunde sollten ermordet werden. Doch der scharlachrote Lendenschurz und die Krozairklinge hatten es verhindert und den Lauf des Schicksals verändert!
    Die schnelle Vorwärtsbewegung des fliegenden Schiffs durch die Luft trug eine frische und saubere Brise mit sich; der faulige Fischgestank ließ etwas nach.
    Wir jagten die Sklavenherren auf den vorderen Decks.
    Das Heck hatte sich in ein brennendes Inferno aus prasselnden Flammen verwandelt. Als ziemlich sicher war, daß kein Peitschenschwanz und kein Fischgesicht mehr lebte, schwiegen alle. Die Stille wurde nur von dem knisternden Tosen der Flammen und des Windes gebrochen.
    Ich riß einem Kataki, der kopfüber in seinem Blut lag, ein Stück Stoff aus dem Gewand und säuberte die Krozairklinge.
    Mevancy fragte leise: »Kohlkopf?«
    Ich bemühte mich, für sie zu lächeln.
    »Danke, Hühnchen.«
    »Wie? Du bedankst dich bei mir? Aber ...«
    »Ich habe in Taranjin versagt. Ich dachte, ganz Tarankar sei verloren. Da brachten die Shanks und die Katakis dich und die anderen an Bord.«
    Noch während ich diese Worte aussprach, merkte ich, daß ich dummes Zeug redete. Trotzdem war die Sache ziemlich knapp ausgegangen, bei Krun. Ich war im Begriff, mich schnell zu erholen.
    Sie nickte. »O ja, ich verstehe.«
    Ich glaube, sie verstand tatsächlich.
    Rollo kam heran. Er hatte einen lohischen Langbogen gefunden und rückte den Köcher über der Schulter zurecht. Er warf mir einen eigenartigen Blick zu.
    »Wie ich schon sagte: Ich habe die Geschichten gelesen ... Drajak.«
    »Hast du die Stricke so um die Kontrollen gezurrt, wie ich es dir gezeigt habe?«
    Mein Tonfall war scharf.
    »Natürlich.« Er klang verletzt. »So ein Fambly bin ich nun auch wieder nicht, oder?«
    Vom Feuer und dem Auseinanderbrechen des Schiffes abgesehen, kamen wir großartig voran. Ich wußte nicht, wie lange das Schiff noch zusammenhielt. Entweder würden wir plötzlich in die Tiefe stürzen oder gebraten werden. Weder das eine noch das andere war eine erfreuliche Vorstellung.
    Kuong und Llodi erweckten den Eindruck, als sei ihnen übel. Das lag nicht am Kampf. Als Loher hatten sie keinerlei Erfahrung mit fliegenden Schiffen. In dem Bemühen, sie zu beruhigen, sagte ich: »Diese Flugapparate sind wunderbar. Uns wird nichts geschehen.« Nach einem Kampf benehmen sich nur die wenigsten Menschen so, als sei nichts gewesen. Unsere Unterhaltung war gezwungen und unnatürlich. Auch das würde vorübergehen.
    »Ich gehe nach achtern unter Deck. Ich will sehen, ob wir verfolgt werden.«
    »Du wirst dich verbrennen«, entfuhr es Mevancy unverzüglich.
    »Das ist ein merkwürdiger Tag heute, mit dieser Fliegerei und so weiter«, sagte Llodi, der noch immer über die wunderbare Erfahrung des Fliegens durch die Luft nachsann.
    Das brach das Eis. Wir lachten alle.
    »Ich begleite dich nach achtern, Drajak«, schlug Kuong vor.
    Bis auf Rollo mit seiner dummen Bemerkung hatte noch niemand etwas über mein Erscheinen gesagt. Rollo kannte als einziger meine wahre Identität. Doch die anderen hatten die wilden Geschichten über Dray Prescot gelesen, denen zufolge er durch die Länder Kregens reist, in Not geratene Damen rettet und die Unterdrückung bekämpft. Den scharlachroten Lendenschurz und das große Krozair-Langschwert konnte man durchaus als Markenzeichen Dray Prescots bezeichnen. Ich grübelte ergebnislos darüber nach, ob sie die Hinweise zusammensetzen konnten. Konnte Rollo schweigen?
    Aber eigentlich bedeutete es nicht mehr viel. Die Herren der Sterne hatten mir die Aufgabe übertragen, die verdammten Shanks zuerst aus Tarankar und dann aus Paz zu vertreiben.
    Wir sahen von der unteren Galerie am Schiffsheck aus, daß die
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