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300 Fragen zur Schwangerschaft

300 Fragen zur Schwangerschaft

Titel: 300 Fragen zur Schwangerschaft
Autoren: Brigitte Holzgreve
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Stattdessen werden die beiden Ultraschalluntersuchungen um die 10. und die 20. SSW herum, die im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge vorgesehen sind, zur groben Orientierung über körperliche Anomalien des Kindes eingesetzt. Wenn Ihr Frauenarzt dabei etwas Auffälliges entdeckt, wird er weiter gehende Untersuchungen bei einem Spezialisten veranlassen.
    Doppleruntersuchungen (siehe > ) sind in der Regel erst dann angezeigt, wenn sich bei den Voruntersuchungen Abweichungen, beispielsweise im Wachstum des Kindes, ergeben. Gab es keinen Hinweis auf Besonderheiten, sind in Ihrer Schwangerschaft keine weiteren speziellen Untersuchungen erforderlich. Außerdem werden die Untersuchungen um die 30. SSW herum hauptsächlich zum Ausschluss von Wachstumsverzögerungen durchgeführt.
    ? Bei der letzten Untersuchung (31. SSW) waren die Herztöne meines Kindes ziemlich unregelmäßig. Woran kann das liegen?
    Jedes Kind hat seinen eigenen Herzrhythmus, meist zwischen 120 und 160 Schläge pro Minute. Abweichungen nach oben oder unten sind bei gesunden Kindern kein Grund zur Sorge. In den letzten Wochen vor der Geburt gibt es gelegentlich kurze Phasen (unter drei Minuten), in denen die Herztöne des Kindes abfallen. Das ist ganz normal und kann verstärkt werden, wenn Sie auf dem Rücken liegen und Ihre große Körpervene etwas zusammengedrückt wird (Vena-cava-Syndrom, siehe > , > ). Andererseits können die Herztöne Ihres Kindes kurzfristig schneller werden, wenn es sich bewegt oder wenn Sie aufgeregt sind.
    Ist der Herzschlag des Kindes jedoch über längere Zeit zu schnell (Tachykardie), muss eine Blutarmut (Anämie), ein Herzfehler oder eine Fruchtwasserinfektion ausgeschlossen werden. Ist der Herzschlag hingegen andauernd zu langsam (Bradykardie), kann es sein, dass das Kind nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Auch dann ist eine Abklärung der Ursache notwendig.
    ? Wie werden Gewicht und Größe des Kindes im Ultraschall festgestellt?
    Das Gewicht des Ungeborenen kann nicht direkt gemessen werden, sondern muss nach unterschiedlichen Methoden und Maßtabellen aus einzelnen Ultraschallmesswerten geschätzt werden. Zur Berechnung können folgende Maße berücksichtigt werden: der Kopfdurchmesser (BIP oder BPD), der mittlere Bauchumfang (AU), der Brustkorb-Querdurchmesser (THQ oder ADT) und die Länge des Oberschenkelknochens (FL oder Fe).
    Die Gewichtsschätzung ist mit einer noch normalen Abweichung von bis zu 20 Prozent nach oben oder unten relativ ungenau. Das heißt, wenn das Gewicht auf 2000 g geschätzt wird, kann das Kind zwischen 1600 und 2400 g schwer sein und liegt trotzdem immer noch im Normalbereich. Kleine Kinder werden bei der Gewichtsschätzung häufig über- und größere unterschätzt. Wegen dieser relativen Ungenauigkeit sollte die vorgeburtliche Entwicklung des Kindes besser über die einzelnen anderen Messwerte beurteilt werden.
    Die Körperlänge kann nur in der Frühschwangerschaft, also bis zur 14. SSW, als sogenannte Scheitel-Steiß-Länge gemessen werden. Später ist Ihr Baby dafür zu groß. Das gleichmäßige Wachstum des Kindes wird im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel hauptsächlich durch die Messung des Kopfdurchmessers kontrolliert.
    ? Ab wann kann ich im Ultraschall sehen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?
    Die Geschlechtsdiagnostik gelingt am besten im zweiten Drittel der Schwangerschaft. Sie ist aber davon abhängig, wie Ihr Baby liegt oder sich bewegt und ob es seine Genitalien bereitwillig zeigt. Wenn in dieser Zeit deutlich ein Penis zu sehen ist, kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es sich um einen Jungen handelt.
    ? Die Spezial-Ultraschalluntersuchung hat bei meinem Baby einen »weißen Fleck« auf dem Herzen ergeben. Was heißt das?
    »White Spots« sind im Ultraschallbild weiß aussehende Flecken in der linken großen Herzkammer. Manchmal wird das auch »Golfballphänomen« genannt. Wahrscheinlich bestehen die Flecken aus verdichteten Muskelfasern, sie haben nichts mit einem angeborenen Herzfehler zu tun.
    In den meisten Fällen sind sie eine harmlose Erscheinung, nehmen im Verlauf der Schwangerschaft ab und sind bei der Geburt nicht mehr nachweisbar.
    In 98 Prozent der Fälle wird bei einem »White Spot« keine Chromosomenstörung beim Kind gefunden. Deshalb wird eine Untersuchung der kindlichen Chromosomen, also eine Chorionbiopsie (siehe > ) oder Fruchtwasserpunktion (siehe > ), meist nur durchgeführt, wenn zusätzliche
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