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2933 - Spiel mit gezinkten Karten

2933 - Spiel mit gezinkten Karten

Titel: 2933 - Spiel mit gezinkten Karten
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Fernglas und setzte ein Headset auf, damit Phil und ich ständig in Verbindung bleiben konnten. Dann stieg ich aus und suchte mir neben dem Führerhaus des Trucks eine Stelle, von der aus ich weiterhin das Gelände beobachten konnte. Phil setzte sich hinters Lenkrad und fuhr los, um die Würstchen zu beschaffen. Ich zog den Reißverschluss meiner Lederjacke bis unters Kinn, da der Abendwind recht kühl war.
    ***
    Als Blair den Dodge auf dem Parkplatz an der Grundschule abstellte, wirkte alles wie ausgestorben.
    »Und du bist ganz sicher, dass Everett uns hier treffen wollte?«, fragte June.
    Sie schaute ihren Partner skeptisch an, doch Blair stieß bereits die Fahrertür auf.
    »Eindeutig. Er hat gesagt, dass wir an dem Westflügel den Seiteneingang benutzen sollen. Everett wartet die Heizung in der Schule, und heute Nachmittag ist die Anlage im Westflügel an der Reihe«, erwiderte Blair.
    Da er sich so sicher war, hakte June nicht weiter nach. Fünf Minuten später fanden sie die Seitentür, die tatsächlich unverschlossen war. Mit einem zufriedenen Nicken hielt Blair seiner Partnerin die Tür auf und betrat hinter June den Gang. Er schnüffelte und grinste dabei schief.
    »Dieser Geruch ist unverkennbar«, sagte er.
    Er war June auch sofort aufgefallen. Diese Mischung aus den Ausdünstungen vieler Menschen, feuchter Kleidung sowie abgestandener Luft weckte unwillkürlich Erinnerungen an die eigene Schulzeit.
    »Hat Everett gesagt, wo wir den Raum mit der Heizungsanlage finden können?«, fragte June.
    Statt einer Antwort deutete Blair in eine Richtung, aus der leise Klopfgeräusche zu vernehmen waren.
    »Klingt doch ganz nach einem Hausmeister, der an einer Anlage herumwerkelt«, sagte er dann.
    Jetzt hörte June auch, wie Metall auf Metall traf. Sie nickte und lief den Gang hinunter, bis sie die Tür mit der passenden Aufschrift entdeckte. Die Geräusche wurden lauter und von Flüchen untermalt.
    »Die Arbeit scheint Everett viel Spaß zu bereiten«, sagte Blair.
    Er zog die Tür auf und verharrte mitten in der Bewegung, sodass June auf ihren Partner auflief.
    »He, was …?«
    Die knappe Geste von Blair veranlasste June, nicht weiterzufragen und gleichzeitig die SIG zu ziehen. Blair hielt seine Pistole ebenfalls schussbereit in der Hand und setzte sich vorsichtig wieder in Bewegung. June folgte in geringem Abstand auf der anderen Seite des schmalen Ganges. Die Rohrleitungen an der Decke verströmten sehr viel Wärme. June wischte sich den Schweiß von der Stirn und starrte angestrengt in den Raum.
    »Hier gibt es nichts zu holen. Das ist eine Grundschule«, rief eine Männerstimme.
    Erneut schepperte es metallisch und June reimte sich zusammen, dass Jasper Everett sich gegen einen Angreifer zur Wehr setzte. Blair signalisierte ihr, dass er vorrücken wollte. June sicherte ihren Partner und wischte sich erneut den Schweiß ab, der mittlerweile in Bächen über ihr Gesicht lief. Schließlich vollführte Blair einen Rechtsschwenk und richtete die SIG auf eine Person, die June noch nicht sehen konnte.
    »FBI! Lassen Sie die Stange fallen«, befahl er.
    Ein Mann stöhnte laut auf.
    »Ich bin Jasper Everett. Achtung!«
    Aus einer der Rohrleitungen trat unvermittelt heißer Dampf aus. Der Angreifer hatte gezielt darauf geschossen, woraufhin Blair das Feuer erwiderte. June schob sich vor, um ihren Partner zu unterstützen.
    »Wo steckt der Schütze?«, fragte sie.
    Wenige Yards entfernt lag ein Mann am Boden. Zuerst nahm June an, dass Everett sich als reine Vorsichtsmaßnahme hatte fallen lassen. Doch dann bemerkte sie, wie sich rasend schnell eine Blutlache unter dem Kopf des Hausmeisters bildete.
    »Die Schüsse kamen von dort hinten. Ich denke, er will sich absetzen. Kümmere du dich um Everett, ich nehme die Verfolgung auf«, erwiderte Blair.
    Während June neben dem Hausmeister in die Hocke ging, eilte ihr Partner einen nach Osten führenden Gang entlang. Weitere Schüsse fielen, doch vorerst musste sie sich um den Verletzten kümmern. June drehte Everett vorsichtig um und entdeckte sofort die Einschusswunde oberhalb des linken Jochbeins.
    »Mister Everett? Können Sie mich hören?«, fragte sie.
    Es grenzte an ein Wunder, dass der Hausmeister noch am Leben war und auch das Bewusstsein noch nicht verloren hatte. June bemerkte aber bereits, dass die Augen stumpf wurden. Sie hielt ihr Mobiltelefon in der Hand und forderte einen Rettungswagen sowie Unterstützung durch die Cops an. Der Kopf von Everett ruhte
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