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2598 - Tod einer Superintelligenz

2598 - Tod einer Superintelligenz

Titel: 2598 - Tod einer Superintelligenz
Autoren: Marc A. Herren
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der Jaranoc eingetroffen; und die Zahl nimmt beständig zu!«
    Es dauerte zwei Sekunden, bis Pral reagierte. Die dünnen, hornartigen Lippen klappten aufeinander, mit drei seiner vier Augen blinzelte er nervös. »Soll ich die beiden Silberkugeln anfunken und sie zurückkehren lassen?«
    »Das ist nicht nötig«, gab Rhodan zurück. »Sie haben ihre eigene Mission. Lass sie aber wissen, dass VATROX-VAMU in der Nähe des PARALOX-ARSENALS aufgetaucht ist.«
    Der Schattenmaahk machte Anstalten, sich zum Stalwart Agrester umzudrehen, doch dieser schnarrte bereits: »Die Informationen sind weitergeleitet.«
    Rhodan nickte. »Pral, ich bitte um eine kurze Bestandsaufnahme der aktuellen Geschehnisse in TALIN ANTHURESTA.«
    Der Schattenmaahk straffte sich. »ES scheint in größter Verzweiflung zu handeln. Die Superintelligenz stieg in Gestalt einer eindrucksvollen goldorangefarbenen Kugel zu zwei der Scheibenwelten und führte sich dort große Mengen Psi-Materie zu. Mitsamt den Zerstörungseffekten wurde ein Loch von hundertzwanzigtausend Kilometern Durchmesser in die Sphäre gerissen. Wenn ES nicht in seinem Tun innehält, wird TALIN ANTHURESTA innerhalb kürzester Zeit zerstört werden! Vor wenigen Minuten kam es dann zu einem neuen Effekt: Wanderer begann zu ... zu blinken.«
    »Zu blinken? Was soll ich mir darunter vorstellen?«
    »In einem regelmäßigen Takt von fünf Sekunden wird Wanderer vom Bild einer Wasserwelt überlappt.« Der Schattenmaahk deutete kurz zum Halbspur- Changeur, der mit steinernem Gesicht im Hintergrund stand. »Akika Urismaki hat in dem fremden Planeten seinen Heimatplaneten Markanu wiedererkannt - mitsamt der Endlosen Stadt.«
    Rhodan sog langsam Luft ein. »Kannst du mehr zu dem Vorgang des >Überlappens< sagen?«
    »Es sieht ganz danach aus, als würde Markanu durch den von ES eingeleiteten Zapfvorgang quasi mitgerissen und würde Wanderer über kurz oder lang vollständig ersetzen. Eigenartig ist nur ... «
    »Ja?« Rhodan zwang sich, ruhig zu atmen.
    »Eigenartig ist nur, dass Talanis trotz der Wechsel zwischen Wanderer und Markanu ständig sichtbar bleibt.«
    »Als würde Talanis auf beiden Welten existieren?«
    »Genau das. Große Bereiche des Nebels lösen sich auf, Blitze und gewaltige Entladungen tauchen Talanis in unheilvolles Licht - aber das Bild verändert sich nicht, während die Insel einmal in Markanus und einmal in Wanderers Ozean treibt.«
    In diesem Augenblick zuckte der Halbspur-Changeur zusammen und zeigte auf einen Punkt außerhalb des Erfassungsbereichs der Aufnahmeoptiken.
    Pral drehte sich um, folgte dem ausgestreckten Arm Urismakis. »Über der Maschinenstadt entsteht ein goldenes Leuchten«, berichtete der Schattenmaahk. »Es verdichtet sich zu einer Lichtsäule, die bis zum Zenit von Wanderers Schutzschirm reicht.«
    Pral blickte einige Sekunden wortlos in dieselbe Richtung, bevor er sich wieder der Aufnahmeoptik zuwandte und Rhodan direkt ansah. »Das Leuchten ist ebenfalls auf Markanu zu sehen. Und zwar genau dort, wo sich offenbar die Plattform mit dem Transferkamin befindet und wo ES' Zapfstrahl mündet!«
    »Was ist mit Bettys und Eritreas Silberkugeln?«, fragte Rhodan.
    »Sie halten einen Sicherheitsabstand von etwa zwanzigtausend Kilometern zu Talanis ein. Dafür ...« Der Schattenmaahk unterbrach sich mehrere Sekunden lang, bevor er anfügte: »Soeben melden die Silberkugeln die Ankunft zweier Netzweber.«
    Rhodan nickte langsam. »Weitere Informationen?«
    »Wir erhielten vom Polyport-Hof DARASTO in Andro-Beta die Meldung, dass der diffuse Schleier, der den Planeten Gleam einhüllt, weder optisch noch per Hypertaster zu durchdringen ist.«
    Pral blickte an der Aufnahmeoptik vorbei, als läse er die Meldung ab. »Schlieren zeugen von der stark beschleunigten Rotation von inzwischen fünf Umdrehungen pro Minute. Welche hyperphysikalischen Kräfte exakt wirksam werden, lässt sich nicht sagen - fest steht allerdings, dass die Polachse des Nebelbereichs nur rund viertausend Kilometer erreicht, während der Äquatordurchmesser auf annähernd dreißigtausend Kilometer angewachsen ist. Inwieweit diese Maße auch für Gleam selbst gelten, kann nicht festgestellt werden.«
    Überall sind die Dinge in Bewegung, dachte Rhodan. Sie streben einem Ereignis entgegen ...
    »Die Silberkugeln sind im Nebeldom von Talanis verschwunden«, fuhr Pral fort. »Soweit wir dies von hier aus beobachten können, sind ihnen die beiden Netzweber gefolgt ... «
    Rhodan kniff die Augen
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