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2597 - Hyperkaelte

2597 - Hyperkaelte

Titel: 2597 - Hyperkaelte
Autoren: Christian Montillon
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nahezu hilflose Ideen mit modifizierten Salkrit- Resonatoren und CV-Embinium. Ein sich aufblähendes Feuerauge, das nur durch die Schohaaken auf geheimnisvolle Weise wieder eingedämmt werden konnte. Verzweifelte Versuche von ES, am Leben zu bleiben, um ...
    Ja, um was? Sie verdrängte die Nachricht vom Auftauchen VATROX-VAMUS, die ohne Zweifel von Perry Rhodan stammen musste.
    »Verbinde unsere Silberkugeln wieder zu einer Einheit und übernimm die Steuerung!«, forderte Betty. »Ich werde ...«
    »Du wirst - was?«
    »Tu es! Wir müssen ins Solsystem!« Die Altmutantin kümmerte sich nicht mehr um ihre Freundin. Eritrea würde das Richtige tun, darauf musste und konnte sie sich verlassen.
    Betty stand vor einer anderen Aufgabe.
    Ihr graute zutiefst davor, aber das spielte keine Rolle. Da war etwas, zum Greifen nah, etwas, das sie verstehen musste.
    Etwas am Verhalten der Superintelligenz stimmte nicht. Und das passte exakt zu dem, was Betty schon fast klar geworden war, als sie sich in TALIN ANTHURESTA für die mentalen Impulse der Superintelligenz geöffnet hatte und fast mit in den Tod gerissen worden war.
    Sie musste verstehen.
    Darauf kam es an.
    Sie musste endlich verstehen, worum es ES wirklich ging. ES versuchte nicht nur zu überleben, das war nicht mehr als eine Metapher für den Verstand Sterblicher. All das hatte einen viel tieferen Grund. Eine Ursache, die viel weiter zurücklag als die Hyperkälte, in der die Superintelligenz erstarrte.
    Es gab nur einen einzigen Weg, wie Betty an die notwendigen Informationen gelangen konnte. Sie musste ihre mentale Abschottung wieder öffnen und Kontakt zu ES suchen.
    Es war an der Zeit, die Wahrheit zu erfahren.
    Die Altmutantin machte sich bereit, die nötigen Informationen zu entdecken oder zu sterben.
    »Vereinigung der Silberkugeln komplett«, ertönte die Stimme des Bordrechners. »Erneute Übergabe der Kontrolle an Pilotin Kush.«
    Wenige Sekunden später rannte Eritrea in die Pilotensphäre. Sie stellte keine Fragen. »Ich bringe uns ins Solsystem. Die Passage über die Nebelkuppel steht offen. Oder ... so ähnlich. Auf Terra existiert die Nebelkuppel über Talanis nicht mehr, und hier ist sie auch fast vollständig verschwunden. Der Transfer wird trotzdem funktionieren.«
    Betty schaute sie an. »Du weißt, was ich tun muss?«
    Eritrea nickte. »Ich fliege los.«
    »Ehe ich sterbe, hol mich zurück.«
    »Wie?«
    »Irgendwie.« Betty legte sich hin. Sie würde ohnehin zusammenbrechen. Sie blickte auf die anscheinend transparente Seitenwand, die das Bild der Umgebung zeigte. Die ATLANTIS stand dort, kaum noch zu erkennen unter den Eismassen. Nur hin und wieder ragte ein Stück Metall des Kugelraumers ins Freie.
    Dann änderte sich das Bild.
    Eritrea flog los.
    Betty öffnete ihre Abschirmung.
    *
    Eine ewige erstarrte Weite. Eisberge türmen sich zu bizarren Schollen, wie die Momentaufnahme eines Meeres, nur dass es nie mehr eine Bewegung geben wird.
    Es existiert sonst nichts mehr. Selbst der Wind und der Sturm haben sich gelegt, sind wie alles andere erfroren in der absoluten Hyperkälte.
    Das Weiß ist allumfassend, und es liegt in dunkler Schwärze. Nur hin und wieder flackert Licht auf, wenn eine Feuersäule aus Energie in die Gletscher schlägt und sie erst verflüssigt und dann in Dampf verwandelt. Die Flammen ersticken, der Dampf gefriert und prasselt als Hagel nieder.
    Ein Berg ragt empor. Betty will ihn ansehen, aber die Hyperkälte lässt ihre Augen zu toten Murmeln gefrieren. Dennoch weiß sie, dass im Zentrum dieses Berges ein alter Mann steht und dass das ein völlig falsches Bild vom Zustand von ES ist. Sein Avatar zerbricht und wird selbst zu Eis, verbindet sich mit dem Berg.
    Plötzlich materialisiert gleißende Energie in ihm, aus vielen Quellen. Ein Riss bildet sich im Berg, als sich Dampf einen Weg bahnt. Stücke springen weg, platzen in der Luft und verschwinden. Der Riss schließt sich wieder.
    Ein Riss, Betty.
    Ein Riss geht durch die Welt.
    Alles zerbricht.
    Eine ewige erstarrte Weite. Eisberge türmen sich zu bizarren Schollen wie die Momentaufnahme eines Meeres, nur dass es nie mehr Bewegung geben wird.
    Betty wollte die Augen öffnen, doch ihre Lider waren gefroren und klebten fest. Sie versuchte die Hand zu heben, doch auch sie hing am Boden, überzogen von Eis.
    Die Altmutantin spannte alle Muskeln an, riss die Arme hoch. Ein scharfer Schmerz an allen Fingerkuppen. Sie presste die Hand ins Gesicht. Sie fühlte sich schmierig und
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