Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis

Titel: 2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:

klebte geradezu mit Knien und Händen
auf dem sterilen Belag und schaffte es
nicht, sich davon zu lösen. Ihr fehlte die
Kraft dazu. Sie zitterte.
Durchleuchtet!
Das klang genauer, auch wenn es ihre
Empfindungen ebenso wenig treffend
umschrieb. Das unheimliche Riesenbewusstsein hatte versucht, ihr alles zu
rauben, was sie wusste, was sie empfand. Aber war nicht zugleich ein Hauch
von Enttäuschung spürbar geworden?
Bilde ich mir das nur ein?
Shanda kannte darauf keine Antwort.
Ihr Herzschlag beruhigte sich wieder.
Die Benommenheit verflog.
Endlich schaffte sie es, sich halb aufzurichten. Sie verharrte auf den Knien
und blinzelte in die Runde. Schweiß und
Tränen brannten in ihren Augen. Als sie
hastig blinzelte und mehrmals die Lider
zusammenkniff, rann es nass an den Nasenflügeln herab. Mit dem Ärmel wischte
sie sich übers Gesicht.
Durchleuchtet.
Das Wort klebte in ihren Überlegungen fest. Trotzdem gefiel es ihr nicht.
Sie hatte mehr gespürt, mit ihrem Geist
und dem Körper. Sehr viel mehr.
Gescannt!
Ja!
VATROX-VAMU suchte nach Wissen,
und das nicht nur bei ihr. Shanda Sarmotte war unbedeutend, bei ihr gab es
wenig zu holen. Dieses seltsame Wesen ... diese Wesenheit wusste nichts über
das Stardust-System. VATROX-VAMU
war überall, tastete alles ab, sammelte
alle erreichbaren Informationen.
Shanda lachte unmotiviert. Erschrocken biss sie sich auf die Zunge.
Sie glaubte nicht, dass sie dem Fremden etwas verraten hatte. Doch vor dem
Angreifer lag das ganze Sonnensystem.
Millionen Bewohner. Welche Bedeutung
kam da schon einer Dreiundzwanzigjährigen zu?
Ein wenig von ihrer Benommenheit
war geblieben und wühlte in ihrem Magen. Oder war das einfach nur Hunger?
Ungläubig entsann sie sich, dass sie seit
dem Frühstück nichts mehr gegessen
hatte.
Dieser Tag ... Dieser verdammte Tag
mit seinem Auf und Ab. Wenn er bloß
endlich vorbei wäre. Und morgen?
Morgen erst recht.
Sie kam schwankend auf die Beine.
Zu ihrer Rechten schimmerten die holografischen Darstellungen der Arbeitsabläufe im Zentrallager. Die meisten
Bildebenen waren aktiviert und wegen
der vielfältigen Überlagerungen nahezu
unkenntlich.
Das muss der Siganese getan haben, ging es Shanda durch den Sinn. Oder
Valting und der Schlägertyp.
Erst jetzt dachte sie wieder an ihre
Verfolger, denen sie knapp entkommen
war. Ihr Blick sprang hinüber zur Glassitfront. Dahinter brütete das übliche
Halbdunkel, und nur die Reflexe der arbeitenden Robotarme spiegelten sich
gelegentlich in der Scheibe.
Sie fuhr weiter herum.
Unbeweglich schwebte der metergroße kegelförmige Roboter knapp eine
Handspanne über dem Boden. Die Tentakelarme in seiner Körpereinschnürung standen wie kurze Stacheln reglos
ab.
Der Waffenarm war allerdings noch
aktiv. Shanda sprang erschrocken zur
Seite. Sie atmete erst auf, als sie sah,
dass die Projektormündung ihr nicht
folgte.
Vorremar Corma hatte also nach wie
vor die Kontrolle über den Roboter. Allerdings schien der Siganese bewusstlos
zu sein. Er hing halb zur Seite gerutscht
in dem winzigen Kommandosessel unter der Transparentkuppel.
Shanda war unschlüssig, was sie tun
sollte. Aus dem Augenwinkel sah sie,
dass Fakan sich wieder bewegte. Ihr
Vorgesetzter war dort zu Boden gesunken, wo sie vor wenigen Minuten mit
ihm gesprochen hatte. Nun wälzte er
sich auf die Seite.
Er schaute sie an, schien sie aber nicht
zu erkennen. Jedenfalls ging sein Blick
durch sie hindurch. Shanda nahm keine
Gemütsregung wahr. Nichts, was ihr
verraten hätte, dass Fakan wieder bei
Sinnen war.
Der Roboter war vorerst wichtiger.
Oder der Siganese, den er trug. Sobald
dieser aufwachte, konnte er ihr gefährlich werden.
Ein paar Schritte waren es nur. Shanda ließ den Waffenarm nicht aus den
Augen, als sie auf den Roboter zuging.
Ebenso die anderen Tentakelarme. Sie
griffen zwar nicht nach ihr, mulmig war
ihr aber trotzdem.
Sie stand so nahe neben dem Roboter,
dass sie nur den Arm auszustrecken
brauchte, um die Steuerkuppel zu berühren. Das Diskusmodul mit den zwei
seitlichen kleinen Werkzeugarmen
reichte ihr gerade bis zur Schulter.
Wie eine Puppe hing der Siganese im
Sessel. Shanda ertappte sich dabei, dass
sie jede Nuance seines feinen Gesichts
betrachtete. Das tiefschwarze Haar, das
wirr vom Kopf abstand. Das schmale
Oberlippenbärtchen, wie ein dünner
Strich, den ein Witzbold mit einem Folienschreiber gezogen hatte. Einfach so,
wie sie selbst schon manches
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher