Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2489 - Schach dem Chaos

2489 - Schach dem Chaos

Titel: 2489 - Schach dem Chaos
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Rhodan auf seinen Sohn, der an Bord der THEREME saß und die Unterhaltung mit zusammengekniffenen Lippen verfolgte.
    »Sie hat sich unmöglich aufgeführt. Ich möchte darüber nicht öffentlich reden. Ich musste sie isolieren und gewaltsam von mir fernhalten. Ich hätte sonst für nichts garantieren können.«
    »Ich verstehe. Wir sprechen über alles, sobald sich die Ultima-Flotte in einem gesicherten Orbit befindet. Einverstanden?«
    Dao-Lin-H'ay nickte ihm zu und beendete das Gespräch.
    Rhodan blickte auf die Uhr. Das Annäherungsmanöver würde einige Minuten in Anspruch nehmen. Er hatte noch ein wenig Zeit. Er baute einen Sichtschutz auf und wandte sich dem Abbild Kantirans zu.
    »Was hältst du davon?«, fragte er seinen Sohn.
    »Dasselbe wie gestern. Ejdu Melia ist absolut integer. Sie hätte die Kartanin niemals absichtlich provoziert. Sollte sie es dennoch getan haben, gab es gewichtige Gründe dafür.« Der Patron der Friedensfahrer hielt kurz inne, dachte nach. »Da ist was im Busch, Vater! Ich bitte -nein, ich beschwöre dich: Halt die Flotte für einen Alarmstart bereit! Verlass dich nicht ohne Wenn und Aber auf die Worte Dao-Lin-H'ays.«
    »Ich habe es satt, allem und jedermann zu misstrauen. Vertrau auch du mir, Kantiran. Ich weiß ganz genau, was ich tue.«
    »Den Eindruck habe ich allerdings nicht.« Sein Sohn rang sichtlich um Worte. »Ich ... muss das mit meinen Freunden und Kollegen besprechen ... «
    »Gib mir eine Stunde Zeit. Danach werde ich dir alles erklären. Einverstanden?«
    »Was hast du vor?« Kantiran beäugte ihn misstrauisch.
    »Nennen wir es eine Verabredung.«
    »Du hörst dich schon an wie eine der Hohen Mächte, weißt du das?«
    »Es ... tut mir leid. Vertrau mir einfach.«
    »Und wieder einmal spricht Perry Nukleus Rhodan in Rätseln. Ihr werdet euch immer ähnlicher.«
    *
     
    Rhodan hatte seinen Besuch nicht vorangekündigt. Weder Nuskoginus noch die anderen Mächtigen und schon gar nicht der geheimnisvolle Roboter Aquinas ahnten von seinem Kommen.
    Mutterseelenallein ließ er sich vom SERUN durch die gewaltige Einöde CHEOS-TAIS führen. Die Ebenen und Decks des GESETZ-Gebers, so weit und so ausgedehnt, dass das Leben eines Normalsterblichen nicht ausreichte, um sie zur Gänze zu erkunden, übten in diesen Stunden keinerlei Faszination auf ihn aus.
    Er sah zu, dass er jenen Hangar, in dem der Quell-Klipper Ruumaytron still lag, so rasch wie möglich erreichte. Sein SERUN leitete ihn auf schnellstem Weg durch die peripheren Bereiche des albtraumhaft großen Körpers.
    Er erreichte sein Ziel nach zehn Minuten. Nichts rührte sich in dem Hangar. Die Mächtigen befanden sich allen Informationen nach an Bord des Quell-Klippers, doch sie rührten sich nicht, obwohl Ruumaytron seine Ankunft sicherlich angemessen hatte.
    Sollte er sich bemerkbar machen?
    Nein. Er verzichtete vorerst darauf. Es kam, wie es kam.
    Rhodan betrachtete die Außenhaut des Quell-Klippers. Sie machte den Eindruck, einer ständigen Veränderung zu unterliegen. Da und dort zog sie sich in die Länge, um an anderen Stellen zu schrumpfen.
    Er blieb stehen. Seine Beine zitterten. Er hatte Angst. Nicht nur vor diesem unheimlichen ... Ding, sondern vor allem vor der Begegnung, die unmittelbar bevorstand.
    Er dachte nach. Wartete. Überlegte, was er richtig und was er falsch gemacht hatte. Warum er so handelte, wie er handelte.
    Mit halbem Ohr lauschte er dem offiziellen Schiffsfunk. Die ersten Schiffe der Ultima-Flotte erreichten soeben ihre Park-Orbits. Sie standen in gehörigem
    Abstand zu CHEOS-TAI. Ihren Botschaften war der Respekt zu entnehmen, den sie für das riesenhafte Gebilde empfanden.
    Dao-Lin-H'ay wollte ihn sprechen; Lanz Ahakin, den er unter Ausnutzung all seiner Autorität instruiert hatte, beschied der Kartanin soeben kühl, dass sie sich ein wenig gedulden musste.
    Kantiran hielt Funkdisziplin. Die Flotte der OREON-Kapseln mit jeweils einem Friedensfahrer an Bord war weit aufgefächert. Wie kleine Insekten trieben sie an der Oberfläche der Riesensonne dahin, tauchten da und dort tiefer in die Flammenhölle ein, zeigten sich stets alarmbereit.
    »Nuskoginus?«, fragte Rhodan über sein Funkgerät.
    Er musste fast eine Minute warten, bis sich der Anführer der Mächtigen meldete.
    »Ja?«
    »Es ... es tut mir leid.«
    »Ich verstehe nicht.«
    Er konnte und wollte nicht weiterreden. Denn es begann.
    *
     
    Der ungebetene Gast fühlte sich kalt und bauschig an. Wie eine Wolke, die viel zu knapp
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher