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2487 - Die String Legaten

2487 - Die String Legaten

Titel: 2487 - Die String Legaten
Autoren: Christian Montillon
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verstehen und es zu manipulieren ... «
    Wieder dieses Schnabelklappern und der sirrende Schrei, dann: »Wir benötigen keine Erklärungen. Oder glaubst du, dein jämmerliches Volk der Awour wäre als einziges in der Lage, diese Zusammen... «
    »Still!«, befahl der Terminale Herold. Der Dual verstummte augenblicklich.
    Unkaruch fühlte tiefe Befriedigung. »Natürlich könnten die T-Prognostiker auch den Angriff vollzogen und sich ganz bewusst geopfert haben, um sich der Strafe zu entziehen. Sie wussten natürlich, dass der frühzeitige Tod eine Erlösung sein kann.«
    Die Eisschicht unter den Füßen des Herolds wuchs. Das Licht brach sich glitzernd darauf, es funkelte wie tausend Diamanten.
    »Dass sie es könnten, heißt noch lange nicht, dass sie es tatsächlich getan haben. Das alles passt nicht zusammen. Deine Theorie ist zu simpel. Die T-Prognostiker sind unschuldig. Der Zwischenfall mit dem Quintadimtrafer ist höheres Werk.«
    »Höheres Werk?«
    »Du weißt, was das bedeutet?«
    Natürlich. Unkaruch wusste es schon, seit ihm die Explosionen zum ersten Mal gemeldet worden waren. »Die Attentäter sind nach wie vor am Leben und auf freiem Fuß. Und sie befinden sich an Bord von GLOIN TRAITOR.«
    »Finde sie. Mach sie unschädlich. Lösche sie aus.«
    Der Awour verneigte sich. »Das verlangt mein Amt als Sicherheitschef. Ich werde dich nicht enttäuschen, Terminaler Herold.«
    Es stellte sich nur die Frage, wie ihm das gelingen sollte. Die Nadel des Chaos bestand aus derzeit 1848 Kolonnen-Forts mit einer Gesamtlänge von 16.632 Kilometern und Milliarden Besatzungsmitgliedern. Angehörige Dutzender Völker
    hielten sich in GLOIN TRAITOR auf.
    Und keines, aber auch keines dieser Wesen besaß die winzigste Möglichkeit, auf den Elementar-Quintadimtrafer Zugriff zu gewinnen, und sollten noch so günstige Umstände herrschen.
    Die Nebel der Kolonnen-Motivatoren zogen sich in sich selbst zurück, ballten sich zu einem extrem dichten Kern, durch den blutrote Tropfen zu rinnen schienen.
    Furcht und kreatürliche Panik fielen langsam, zuerst kaum merklich, von Kalbaron Unkaruch ab.
    »Wer oder was die Attentäter sind«, sagte der Herold, »erwarte ich von dir zu erfahren. Doch dieser Fall ist zu wichtig, um ihn dir allein zu überlassen. Ich werde KOLTOROC informieren und zu Hilfe rufen. Falls der Chaopressor nicht ohnehin schon längst die String-Legaten losgeschickt hat. Bis zu deren Eintreffen tust du gut darin, Spuren und Hinweise zu sammeln. Andernfalls ... «
    Wieder sprach der Terminale Herold nicht aus. Erneut verstärkte sich die Kälte, die das Metall gefrieren ließ. Raureif schob sich kreisförmig meterweit über den Boden.
    Der Herold wandte sich um und verließ den Raum. Die Motivatoren schwebten ihm hinterher, doch die beiden Dualen Kapitäne streiften den Sicherheitschef im Vorüberhumpeln mit einem Hauch Endogener Qual.
    Sie mussten keine weiteren Erklärungen abgeben. Unkaruch wusste auch so, was es bedeutete. Selbst als die Endogene Qual ihm unerträgliches emotionales Leid simulierte - so entsetzlich, dass sich sein Körper unter psychosomatischen
    Schmerzen wand -, wusste er, dass diese Züchtigung nur ein kleiner Vorgeschmack dessen war, was ihn im Falle des Versagens erwartete.
    Irgendwann wand sich Unkaruch wieder empor aus den körperlichen und seelischen Schmerzen, die ihn in ein schwarzes Loch gerissen hatten.
    Er war allein.
    Nur der feine Riss, der sich auf einer Länge von einigen Metern durch den Boden zog und den auf beiden Seiten ein bizarres Muster umgab, erinnerte an den Besuch.
     
    Aus ESCHERS Matrix: Gedankenstürme
    Es ist der 24. Oktober 1347,
    23:59:12 Uhr.
     
    Man nennt uns 5-D-Mathematiker. Wir sind TRAITORS T-Prognostiker. Wir verneigen uns vor der Mathematik und dem Hyperraum. Schon ehe wir in die Hyperdim-Matrix eingegangen sind, haben wir unsere Körper geopfert. Geopfert. Als ob es uns etwas gekostet hätte. Als ob es keine Wohltat gewesen wäre, endlich die überaus lästige biologische Beschränktheit abzustreif-en.
    Jetzt gehören wir zu ESCHERS Prozessoren. Wir haben unsere Erscheinungsform erneut geändert. Erst waren wir biologisch. Dann Cyborgs in unseren metallenen Behelfskörpern. Nun sind wir immaterielle Gedankenbilder in dem höherdimen-sionalen Rechenwerk der Para-positronik, in der Wunderwelt der Matrix, die aus Energie, Information und Geist besteht.
    Wir betrachten diese Entwicklung als kontinuierlichen Fortschritt. Wir streben der Perfektion entgegen:
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