Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2461 - Der unendliche Raum

Titel: 2461 - Der unendliche Raum
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
oder zu liegen. Für einen wie dich ist es ja auch ganz normal.
    Aber wir ... wir können es nicht. Unsere Körper machen da nicht mit. Wir sind viel lebendiger als ihr und müssen uns bewegen! Drehen, aufstehen, gehen ... Sonst werden wir verrückt!"
    „Leutnant, ich ..."
    „Verrückt, verstehst du?" Der Offizier der NACHT sprudelte es ihm ins Gesicht.
    „Wir ticken anders als ihr, viel, viel schneller! Wir sprühen vor Energie und sind ..."
    „Stopp!"
    Unamato erstarrte mitten im Sprudeln. „Stopp? Du hast zu mir ... stopp ... gesagt?
    Das ist unfair! Das ist mein Befehl!"
    „Ich weiß." Der Arkonide seufzte.
    „Leutnant Unamato. Was ich an dir schätze, ist deine Disziplin, die dich von deinen Artgenossen, die wir ebenfalls schätzen, unterscheidet. Sie zeichnet dich aus und macht dich zu einem verlässlichen und effizienten Verbündeten."
    „Schmier mir jetzt keinen Honig ums Maul!", explodierte Unamato mit für ihn mehr als ungewöhnlicher Wortschnelligkeit. „Damit erreichst du gar nichts, sondern machst mich nur ..." Er verstummte.
    Starrte sein Gegenüber an.
    Sie lagen sich zugewandt, eingezwängt in fünfzig Zentimeter Bewegungsfreiheit.
    Atlans linke Schulter lag auf dem eingezogenen Zwischenboden, die rechte stieß an die Decke des Verstecks. Unamatos Fühlertentakel richteten sich, leicht zitternd, hinter der Helmscheibe in Richtung der Stirn seines Nachbarn. „Du ... meinst das wirklich so? Ich bin dein Verbündeter? Wir ... sind ein Team?"
    „Das beste!", schwor Atlan aufrichtig.
    „Wir werden zusammen alles erreichen."
    „Das ... Du meinst es wirklich, oder?"
    Unamatos Stimme klang vor Rührung belegt.
    „Wenn du die Ruhe behältst!", schränkte der Unsterbliche ein. „Wenn du die Disziplin bewahrst, die ich an dir bewundere. Das gilt für euch alle – aber du musst das Vorbild sein! Das leuchtende Idol."
    „Das ... hast du schön gesagt, Atlan", seufzte Unamato. „Ja, wir beide ... Ich hatte es geträumt. Wir zwei im Einsatz, der Ruhm, der Sieg ... die unendlichen Weiten ..."
    Sein Blick drohte sich in der Unendlichkeit zu verlieren. Atlan streckte mühsam die Hand nach ihm aus und drückte seine Schulter. Ihm war klar, warum er so litt. Er war zwar ebenso klein wie seine Soldaten, aber ungleich korpulenter. Wo die übrigen Mom’Serimer noch munter zappeln konnten, steckte er wie eine Wurst in der Pelle. Selbst ein tiefer Atemzug wirkte bedrohlich.
    Hinzu kam, als „zweite Pelle" sozusagen, der nicht gerade leichte SERUN, den alle Mitglieder des Kommandos trugen.
    „Es geht vorbei, Unamato", sagte der Arkonide ruhig. „Glaub mir, die Kolonne wird nicht lange auf sich warten lassen.
    Die LOOKOUT trudelt im All wie ein echtes Wrack. Die RICHARD BURTON hat sich, nachdem sie uns ausgeschleust hat, zurückgezogen und ist nicht mehr zu orten. Das bedeutet aber auch, dass wir auf uns allein gestellt sind."
    „Ja", murmelte der Leutnant. „Allein mit dem übermächtigen Feind."
    „Es ist alles perfekt vorbereitet", sagte Atlan eindringlich und drückte erneut Unamatos Schulter. „Wir haben unsere Verstecke bezogen, immer zu zweit, und können nicht entdeckt werden, wenn ihr ruhig bleibt. Der Selbstreparatur-Kreislauf ist vor elf Minuten in Gang gesetzt worden. Das heißt, dass das erste Notsignal in ... neunzehn Minuten hinausgeht.
    Und dann wird es nicht mehr lange dauern, bis die ersten Kolonnen-Schiffe auftauchen. Man wird Kommandos an Bord der LOOKOUT schicken."
    Atlan atmete so tief durch, wie es ihm unter den beengten Umständen möglich war.
    „Spätestens dann wird die Zeit des Wartens vorüber sein. Aber auch darauf sind wir vorbereitet. Wir werden alles beobachten können, was hier an Bord vorgeht. Überall haben unsere Spezialisten Mikrosonden versteckt. Wir haben alles getan, um unserem Plan zum Erfolg zu verhelfen, Unamato. Jetzt können nur wir selbst ihn noch verderben."
    Er glaubte zu hören, wie sein Gegenüber schluckte. „Verderben? Du meinst ..."
    „Nur wenn ihr euch nicht beherrschen könnt, mein Freund."
    „Wir beherrschen uns!" Plötzlicher Trotz trieb die Sprechgeschwindigkeit des Offiziers erneut zu Höchstleistungen.
    „Ich beherrsche mich und werde meinen Soldaten ein Vorbild sein!"
    „Bravo, Leutnant!" Atlan seufzte. „Das ist die richtige Einstellung."
    „Glaubst du? Denkst du das wirklich?
    Ich meine, du ..."
    „So ist es recht, Leutnant!", sagte Atlan, ohne rot zu werden. „Wir werden siegen – venceremos!"
    „Wie bitte?"
    „Das sagte man
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher