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2460 - Soldaten der Nacht

Titel: 2460 - Soldaten der Nacht
Autoren: Unbekannt
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was er vorhatte, hatte er es schon getan.
    Er hatte Atlan und seine beiden Begleiter befreit. Er wusste nicht mehr, wie es ihm gelungen war, aber sie waren wieder handlungsfähig geworden.
    Vielleicht hatte der Arkonide ja tatsächlich anfangs vorgehabt, den Scout zu erobern und damit gleich den Entropischen Zyklon „anzufliegen", so, wie er sich das vorgestellt hatte. Und möglicherweise hätte er das auch schaffen können. Es wäre eventuell gelungen, wenn nicht ...
    Wann hörte es endlich auf? Oder würde es nie enden? Er war leer, hohl, wie tot, konnte sich nicht rühren ... und um ihn herum starben die Oahm’Cara! Sie bogen sich am Boden, wo sie gelegen hatten, seitdem sie paralysiert worden waren. Sie spürten ihre Qualen vielleicht nicht mehr, erlebten nicht bewusst mit, wie ihnen das Leben aus den Leibern gesogen wurde ...
    Von AKAZU!
    Der Zyklon war über sie hereingebrochen, als sie gerade die Funkzentrale erreicht hatten, von der aus Atlan hoffte, alle von den beiden Motivatoren vorgenommenen Aktivierungen rückgängig machen zu können.
    AKAZU war da. Ohne Vorwarnung und gnadenlos. Unamato hatte gespürt, wie sich eine Faust aus Kälte und Nichts um sein Bewusstsein schloss und seine Gedanken einfror.
    Sie rasten nicht mehr durch seinen Kopf, sondern krochen, schlichen, blieben stehen ...
    Vielleicht hätte er es nicht geschafft, wenn er nicht die Pfefferminze geschluckt und dadurch den Adrenalinschub erhalten hätte. So aber kämpfte er, an Atlans Seite!
    Die Verdummungsstrahlung des Entropischen Zyklons lähmte nicht nur jedes klare Denken, sondern auch den Körper. Denn gleichzeitig wurde ihm die Vitalenergie entzogen. Unamato kannte das Zerren in seinen Gliedern und hatte gelernt, dem entgegen zu steuern.
    Ja, Atlan und er hatten es nun geschafft ...
    Es soll aufhören!, dachte er. Ich will es nicht mehr sehen!
    Aber sie waren schon tot. Die Oahm’Cara am Boden des Gangs, den sein Trupp schon wieder erreicht hatte, rührten sich nicht mehr. Sie waren nur noch leblose Hüllen, ausgesogen, ausgeblutet.
    „Komm, Leutnant!" Atlans Stimme erklang. „Du schaffst es! Ihr schafft es alle! Kommt!"
    Er sah ihn, aber es war mehr als unwirklich. Die Zeit brauste dahin. Blieb manchmal stehen, marschierte wieder ...
    „Komm!" Eine Hand streckte sich ihm entgegen. „Wir sind gleich in der Schleuse. Wir kehren in die TRUCKER zurück. Es hat keinen Sinn, jetzt weiterzumachen."
    Was wollte er ihm sagen? Also kein Vordringen nach AKAZU? Etwa Aufgabe?
    Er richtete sich auf. Er war leer, ausgebrannt, verströmte sich immer weiter im Strahlungskegel des Zyklons, der ungebremst wütete. Es nahm kein Ende und konnte noch Tage dauern.
    „Wir schaffen es!"
    Die Legende ... der Heros. Ja, das war er. Das machte ihn so besonders.
    Atlan riss ihn mit, ihn und seine Leute. Er war der Fokus, auf den er sich fixieren musste, der ihn führte, leitete, rettete ...
    „Unsere Arbeit hier ist getan, Leutnant!", hörte er, erst wie von fern, dann ganz nah. Er sah seine Bewegungen in extremem Zeitraffer, sie echoten in seinem Bewusstsein, vage Schemen an den leeren Wänden seines Kopfs. Er folgte ihm, sein Körper tat es. Er stakste dahin wie eine Marionette und sah seine Soldaten, die ihnen mit Irrsinn in den Augen folgten.
    Die Oahm’Cara ... sind wir schuld an ihrem Tod?
    „Uns trifft keine Schuld", sagte Atlan im Gehen.
    Auch er musste sich stemmen, auch er war gehandicapt – aber er tat es! Er kämpfte gegen die Lähmung an, die Leere, den Zyklon. Er ging voran, gegen die Hoffnungslosigkeit, und er würde sie in Sicherheit bringen!
    Unamato konnte kaum denken, aber im Vakuum seines Verstands wehte die Fahne der Bewunderung für diesen großartigen, einmaligen Mann, der die Kraft und die Zuversicht behielt, wo sie alle schwankten und zagten.
    „Der Zyklon hat die Oahm’Cara getötet, Leutnant. Er hätte es auch getan, wenn wir sie nicht paralysiert hätten!"
    Jaaaa ... weiter ...
    „Wir haben alle Aggregate endgültig desaktiviert, Leutnant. Wir haben alles erreicht, was wir wollten. Das Scout-Schiff wird an der TRUCKER verankert und mit uns zur RICHARD BURTON fliegen. Wenn wir erst im Hyperraum sind ... sind wir vor der Entropiestrahlung sicher! Wir schaffen es!"
    Ich halte es nicht mehr aus!, schrie der Leutnant. Hörst du? Ich ...
    „Wir schaffen es ...!"
    Und da war schon die Schleuse.
    Schnitt.
    Und der Prallfeldtunnel. Sie passierten ihn. Es war mehr als ein Traum.
    Und die TRUCKER.
    Schnitt.
    Kadett Inteuker,
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