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2458 - Der zweite Dantyren

Titel: 2458 - Der zweite Dantyren
Autoren: Unbekannt
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in Verbindung mit dem mysteriösen „Komplex Astrovent", erhielten sie neue Brisanz.
    Das nächste Ziel stand somit fest: die Hundertsonnenwelt, im Leerraum zwischen Milchstraße und Andromeda.
    Wer wäre besser geeignet, dort nach dem Rechten zu sehen, als der Duale Kapitän Dantyren?
    Vorher hatte Roi jedoch noch eine Kleinigkeit zu erledigen.
    Er blickte auf seine Uhr. Die Stunde war um.
    Komm schon!, dachte er. Bringen wir es hinter uns.
     
    8.
     
    Die Fehler
     
    Das Beiboot kehrte zurück.
    „Alles nach Plan verlaufen", berichtete Captain Bertram. „Wir haben vorgegeben, dass es uns nicht mehr freut und wir auf die Visitation weiterer Bergbauzentren verzichten. Daraufhin hat auch Freund Dantyren die Kurve gekratzt."
    Goran Frownie goutierte derart saloppe Sprechweise nicht. Ausnahmsweise sah er darüber hinweg. Seinen Offizieren war die Erleichterung darüber, dem Dual entronnen zu sein, trotz ihrer Maskierung anzumerken.
    „Nicht ohne uns einzuschärfen", ergänzte Oberleutnant Atabinmek, „dass er, und er allein, unserer Traitankin die Starterlaubnis erteilen wird. Bis auf Weiteres sollen wir uns zu seiner Verfügung halten."
    „Gut gemacht, Leute. – Ortung?"
    „Der Gleiter ist soeben wieder in der Pyramidenspitze gelandet."
    „Danke!"
    Unnötig, auszusprechen, was alle in der Zentrale dachten: Ihren Part hatten sie erfüllt.
    Jetzt lag es ganz allein an Roi Danton.
     
    *
     
    Die Katastrophe trat aus völlig unerwarteter Richtung ein. Und zwar im wahrsten Wortsinn; und in Gestalt des Dualen Kapitäns.
    Dantyren kam pünktlich, doch nicht durchs Schott. Jene Rückwand, auf die der Holoquader projiziert worden war, fuhr plötzlich auseinander und gab eine Hintertür frei.
    Stets unberechenbar, stets sprunghaft, schoss es Roi durch den Kopf. Er hat es oft genug betont. Ich hätte damit rechnen müssen!
    Keine Zeit für Selbstvorwürfe; keine Chance für einen überraschenden Paralysatorschuss. Aus dem Hinterhalt war ein offenes Duell geworden.
    Wobei ein echter Dual unvergleichlich bessere Karten besaß als ein verkleideter, der über keinerlei Psi-Fähigkeiten verfügte ...
    Wenn Dantyren geschockt war, unvermittelt seinem Ebenbild gegenüberzustehen, so steckte er dies furchterregend schnell weg. Noch während Roi herumwirbelte und auf den Dual anzulegen versuchte, spürte er eine mentale Welle auf sich zurasen. Sie traf ihn mit einer Wucht, die ihm beinahe die Besinnung raubte.
    Die Waffe entglitt ihm, fiel zu Boden.
    Er sah nur noch verschwommen – wie durch dichten, rötlichen Nebel.
    Aus scheinbar weiter Ferne hörte er den Dualen Kapitän kreischen: „Was ist das wieder für eine Teufelei? Weiche, Truggestalt der Ordnung! Dich kann es nicht geben!"
    „O doch", erwiderte Roi lallend, unter Aufbietung all seiner Willenskraft.
    „Ich bin dein Nachfolger, wurde direkt ... vom Progresswahrer entsandt, um dich ... abzulösen. Du wirst nach ...
    Komplex Astrovent versetzt."
    Das war Unsinn, unlogisch durch und durch, da die Landung eines Raumschiffs Dantyren unter Garantie nicht entgangen wäre. Aber Roi musste den Dual irgendwie ablenken, ihn geistig beschäftigen, damit er seine parapsychische Gabe nicht in voller Stärke zur Anwendung bringen konnte.
    Und er musste Zeit gewinnen. Wenn er lange genug durchhielt und die Entscheidung hinauszögerte, hatte er vielleicht eine Chance.
    Aus der Rückkopplung mit dem ersten Dantyren wusste Roi, dass der Einsatz der Endogenen Reize anstrengend und sehr kraftraubend war. Dessen Danton-Komponente hatte sogar versucht, Selbstmord zu begehen, indem sie sich auf diese Weise total verausgabte.
    Roi hatte damit spekuliert, dass Dantyren-Zwo nach dem relativ langen Verhör der Zentrale-Crew geschwächt war und ihn nicht zuletzt auch deshalb gleich anschließend wieder aufgeschreckt und zur Schürfstätte gelockt, damit er seine psionischen Akkus nicht wieder aufladen konnte.
    Dieser Teil des Plans war aufgegangen. Viel Zeit zur Regeneration konnte der Duale Kapitän nicht gehabt haben.
    Leider war er trotzdem noch ungeheuer stark. Seine Endogene Attacke zwang Roi buchstäblich in die Knie.
    Der Kombistrahler lag einen halben Meter vor seiner rechten Hand; unerreichbar.
    Er hätte den Arm keinen Millimeter bewegen können. Die Schmerzen paralysierten ihn, schnürten ihm den Atem ab, verbrannten seinen Körper und seinen Geist von innen nach außen.
    Wenn es ein Fegefeuer gab – ungefähr so musste es sich anfühlen.
    „Gestehe, Trugbild: Wer oder was bist
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