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2445 - Geschöpf des Chaos

Titel: 2445 - Geschöpf des Chaos
Autoren: Unbekannt
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es nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass Hangay überhaupt im Standarduniversum existierte. Er selbst hatte, einem Plan von ES und ESTARTU folgend, als Imago dazu beigetragen, die Galaxis aus dem sterbenden Universum Tarkan herüberzuretten. Damals hatten alle geglaubt, mit dieser Tat Billionen Intelligenzwesen vor einem grauenhaften Tod und einer perversen Endzeitreligion zu retten ... und nunmehr schien es, als habe diese gute Tat bereits den Keim des bösen Lohns in sich getragen.
    Mehr als einmal in den vergangenen Monaten hatte sich Perry Rhodan gefragt, ob er anders gehandelt haben würde, hätte er gewusst, was der Transfer Hangays für seine Heimat bedeutete: das „Dichtmachen" von DORIFER, die Kriege zwischen Hangay und der Milchstraße, die mehrhundertjährige Terrorherrschaft des Monos ... und dann, als Gipfel, die Umwandlung Hangays in eine Negasphäre, einhergehend mit der vollständigen Besetzung der umliegenden Galaxien durch TRAITOR ...
    Und immer hatte er diese Frage mit Ja beantwortet.
    Die Rettung der Großgalaxis vor dem Hexameron, das Ende des Regnums Ewiger Krieger in den zwölf estartischen Galaxien, die Wiedergeburt von ESTARTU ... das waren Siege in seinem ewigen Kampf gegen Ungerechtigkeit, Neid und Krieg, Schritte auf dem Weg in eine friedliche Zukunft in einer Gemeinschaft aller intelligenten Völker gewesen. Dieses Ziel durfte er nie aus dem Auge verlieren, so wenig wie seine Überzeugung, nur durch Menschlichkeit dorthin gelangen zu können. Doch Menschlichkeit brachte stets Verantwortung mit sich, für sich wie für die anderen. Es war seine Pflicht, mit den Folgen seiner Handlungen zu leben, im Guten wie im Schlechten.
    Perry Rhodan verscheuchte die Gedanken. Der Aufbruch stand unmittelbar bevor, unerbittlich tickten die Sekunden der Null entgegen. Sie waren eigentlich schon auf dem Weg, es gab kein Zurück mehr, selbst wenn er es gewollt hätte.
    Und Ekatus Atimoss? Er hatte versprochen, ihnen zur Seite zu stehen, und der Terraner hoffte, dass der Dual es ernst meinte. Denn sie standen zu ihrem Wort, sie würden den Dual, wenn er es wollte, sogar mit in ihre Gegenwart nehmen, um ihm zu helfen. Sie würden tun, was in ihrer Macht stand, um seinen Vibra-Psi-Entzug so erträglich wie möglich zu machen und ihm, sofern es in ihrer Macht lag und überhaupt möglich war, einen neuen Inhalt geben, einen Halt in einem Universum, das für ihn kalt und starr sein musste.
    War er glücklich darüber, die Einladung angenommen zu haben?
    Rhodan wusste es nicht. Wenn er ganz ehrlich zu sich war, so hatte er durchaus selbst Zweifel, vielleicht sogar Ressentiments gegenüber jenem Wesen, das ihm Tage und Wochen zur Hölle gemacht hatte. Nein, vergessen war nichts, aber er durfte nichts nachtragen. Nur wer bereit war zu vergeben, konnte das Neue schaffen. Ekatus Atimoss wäre nicht der erste Gegner gewesen, der zu einem Verbündeten geworden war.
    Es konnte entscheidend von Ekatus Atimoss abhängen, ob sie am Ende der Sieger sein würden. Sofern jener nicht in seiner gewonnenen Freiheit irgendwann die Wahl traf, zu TRAITOR zurückzukehren. Wahrscheinlich nicht an diesem Ort und in dieser Zeit, weil die Negasphäre aufhören würde zu entstehen, aber in der Milchstraße ... Wer einmal die Fronten wechselte, konnte dies schnell erneut tun. Der Kampf um Hangay und die Lokale Galaxiengruppe begann eben erst. In ihm konnte der Dual auf der einen wie auf der anderen Seite kämpfen, und bisher stand dort TRAITOR wie der Sieger da.
    Perry Rhodan konnte zwar jede mögliche Hilfe versprechen – wenn die „andere Seite" gewann, würde der Dual förmlich im Vibra-Psi baden können. Es würde für immer da sein, und Ekatus Atimoss würde leben können, ohne zu leiden.
    Wer also hatte die besseren Karten im Werben um den Dual?
    Rhodan unterdrückte eine Verwünschung, als er spürte, wie sich von der Seite eine Hand auf seinen Arm legte. Er drehte den Kopf und sah in Mondra Diamonds Augen.
    „Es liegt nun an ihm, Perry", sagte die ehemalige Agentin, die wie lautlos herbeigetreten war.
    Wie schön sie war, wie begehrenswert!
    „Wir haben das Unsere getan, nun ist er am Zug."
    Er nickte.
    Der Countdown war zu Ende. Die Flotte der Cypron setzte sich in Bewegung, um zu der viel größeren zu stoßen, die unter ARCHETIMS Kommando stand.
     
    3.
     
    Gehversuche
     
    Das Vibra-Psi ...
    Es war immer noch da, außerhalb der Schiffshülle sowieso. Es war wie der fühl- und spürbare Atem der Finsternis und des Chaos. Es
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