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2431 - Attacke der Cypron

Titel: 2431 - Attacke der Cypron
Autoren: Unbekannt
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die das Chaos geboren hatte?
    Rhodan taumelte mehr, als dass er gehen konnte; fast wäre er gestürzt. Mit beiden Händen hielt er sich an einem Ast fest, dessen Oberfläche sich schleimig und feucht anfühlte. Auf einmal wand sich der Ast in seinen Fingern, wurde zu einem Bündel dünner Würmer, die in alle Richtungen davonsprangen.
    Überall lauerten Fallstricke, um ihn in den Rachen irgendeiner gierigen Lebensform zu zerren.
    Aber sie taten es nicht. Die wilde, ungezügelte, sich ständig verändernde Natur dieses Planeten war wenigstens in dieser Region gebändigt.
    Rhodan schlug wie benommen nach einer Unzahl von Insekten, die zwischen turmhohen Palmengewächsen aufstoben und ihn umschwirrten. Dann tauchten andere fliegende Tiere auf, die er als Vögel betrachtete, auch wenn sie keine Flügel besaßen, sondern mit einer Art Fallschirm unterwegs waren – sie hackten mit Dutzenden kleiner Schnäbel nach den Insekten und fraßen wahre Schneisen in den Schwarm.
    Weiter! Dem Terraner lief der Schweiß in breiten Strömen über den Rücken, er fühlte sich schmutzig und merkte, dass er immer wieder zitterte.
    Hoffentlich werde ich nicht krank, dachte er und rannte weiter.
    Sein Freund Hobogey wartete auf ihn. Vier Kilometer trennten sie beide.
    Vier Kilometer bis zu der relativen Sicherheit des Wurmes.
    Perry Rhodan hastete weiter. Er sprang, wo er konnte, kroch, wo er musste, und kletterte, wo es nicht anders mehr ging. Vor einigen Stunden erst hatte er diesen Wald betreten, aber längst war jeder Weg überwuchert, den er zuvor gegangen war.
    Jedes Vakuum wurde von brodelndem Leben gefüllt. Nicht, dass sich Rhodan erinnert hätte, aber er war sicher, dass dort, wo zuvor bemoostes Brachland gewachsen war, mittlerweile neue Bäume sprossen, die erst vor wenigen Augenblicken aus einem Samenkorn der Palmen gekeimt waren.
    War das die Folge der beschleunigten Evolution, oder wucherten die Pflanzen unter dem Einfluss des Temporalen Jet-Stroms? Dieser bremste oder beschleunigte die Zeit in einem eng begrenzten Rahmen, und in dieser Region geschahen die Dinge oft schneller, als man sie mit den Augen erfassen konnte.
    Oder die Zeit gefriert und lässt jede Bewegung erstarren, dachte Rhodan.
    Er hielt inne, sein Atem ging rasselnd.
    Der Zellaktivator in seiner Schulter jagte Vitalenergie durch die Adern. Seine Wange, die zu schmerzen begonnen hatte – also hatte der Käfer ihn gestochen! –, schien sich zu beruhigen.
    Rhodan blickte an den riesigen Bäumen empor, die ihn umgaben; gut vierzig Meter hoch waren sie. Er empfand die kurze Pause als wichtigen Augenblick der Ruhe in einem Sturm aus entfesseltem Toben und Treiben einer ständig in den Startlöchern stehenden Schöpfung, die mit jener Schöpfung, die der Terraner kannte, kaum mehr etwas gemeinsam hatte.
    Dann richtete er sich auf.
    Weiter!, schrie er sich in Gedanken an und huschte unter einigen dicken Blättern hindurch, deren bläulich schimmernde Adern vor seinen Augen wie aufgeregt blinkten. Zu Hobogey!
    Sein Freund wartete auf ihn, daran zweifelte er nicht. Aber irgendwo dort draußen sind auch Ekatus Atimoss und Glinvaran, dachte er. Seine Entführer würden die Jagd auf ihn niemals aufgeben.
    Der Herold und der Dual wussten, dass er lebte, und sie mussten ihn wiederhaben. Rhodan war der Einzige, der ihnen einen Strich durch ihre Pläne machen und verhindern konnte, dass sie ihre Informationen über das INTAZO an die Terminale Kolonne weitergaben. Er wusste, dass er darüber hinaus für sie unbezahlbar wichtig war, weil er über die Aura der verhassten Ordnungsmächte verfügte und überall dort, wo er aufgetaucht war, die Dinge in Bewegung gebracht hatte.
    Wichtig fühlte sich Rhodan gar nicht; er fühlte sich erschöpft und müde, aber er sprang über seltsame Erhebungen auf dem Boden hinweg und wich Bewegungen im Dickicht aus, die ihn anzuspringen drohten. Weiter!
    Er hastete in eine neue Lücke im grünbraunen Chaos hinein. Die Luft wurde stickiger. Seine Lungen brannten. Erneut spürte er die Schmerzen in seinen Gelenken, das Ächzen seiner Muskeln und Sehnen.
    Rhodan musste sich beeilen. Irgendwann kam ein neuer Temporaler Jet-Strom, vielleicht gar ein Terminales Beben. Er hatte beide Einflüsse auf diesem Planeten erlebt, und er wollte sie kein weiteres Mal über sich ergehen lassen.
    In diesem Fall begann aus heiterem Himmel zuerst der Boden zu beben, danach die Luft. Die Zeit geriet vollends aus den Fugen, und der Boden fing zu brennen an. Die
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