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2425 - Zwei gegen INTAZO

Titel: 2425 - Zwei gegen INTAZO
Autoren: Unbekannt
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Eintritt in den Hyperraum. Taumelnd und torkelnd, in einem nicht mehr berechenbaren Kurs und mit Beschleunigungswerten, die für den Übertritt gerade noch reichten.
    Ekatus schrie neuerlich auf, Atimoss ächzte unter den durchschlagenden Gewalten eines ungebändigten, unkontrollierbaren Raums. Irrlichternde Effekte füllten das Innere der kleinen Kammer aus, wurden zum Hitzeglühen, begannen die Sensoren des Trageroboters zu beeinflussen.
    „Zurück in die Zentrale!", befahl Atimoss. Er unterdrückte einen Fluch. Er hatte sich in die linke Zungenspitze gebissen. Blut füllte seinen Mundraum, träufelte schwer zu Boden.
    „Medik!", befahl er. Antiseptischer Schaum quoll aus einer Medodüse vor seinem Gesicht und legte die Blutung binnen kurzem still.
    Der Trageroboter betrat die Zentrale des Schiffs. Hier herrschte gedämpftes Licht, durchzogen von grünlichen Dampfschlieren, die aus einer zerquetschten Leitung entwichen.
    Atimoss zwang den Trageroboter in die Stehhalterung vor dem hufeisenförmigen Arbeitstisch. Er machte sich daran, trotz des herrschenden Chaos einen Überblick zu gewinnen.
    Dies ist ein anderes Chaos als das gewünschte!, sagte er sich in einem Anfall von Galgenhumor.
    Ekatus lallte, riss für einen Moment die Kontrolle über den Körper an sich. Er schlug mit beiden Händen gegen die Kuppel, die sie umgab. Nur mühsam konnte ihm Atimoss die Gewalt über den dualen Körper wieder entreißen und die Bewegungen in sinnvolle Bahnen zurücklenken.
    „Halt dich zurück!", befahl er mit eindringlicher, fast hypnotischer Stimme.
    Überraschenderweise gehorchte der Odone. Sein Kopf sank weit vornüber auf die vorgewölbte Brust. Es war, als schliefe er von einem Moment zum nächsten ein.
    Atimoss versuchte sich an den Steuergeräten. Kein Befehlsfeld reagierte, kein Signalgeber sprach an, kein holographisches Feld vermittelte vernünftige Informationen. Die virtuelle Außenbeobachtung zeigte ... nichts. Beziehungsweise sich ständig ändernde Umgebungsbilder, als purzelte das Schiff durch den Hyperraum.
    „Status!", verlangte Atimoss.
    „Supratron-Generator irreparabel geschädigt", antwortete die Schiffsintelligenz mit verzerrter Stimme. Zahlenreihen ratterten begleitend zu seinen Worten durch ein flackerndes Holobild. Nichts ergab Sinn.
    „Supratronisches Feldtriebwerk für den Unterlichtflug nicht einsatzbereit.
    Energiekern Eins und Vier mussten geflutet werden, überflüssige Energie wird derzeit unkontrolliert in den Hyperraum entsorgt, da sonst Gefahr einer Implosion droht. Ortungsdämpfer einsatzbereit, Deflektorelemente beschädigt. Potenzialwerfer beschädigt."
    „Wie sieht es mit den Selbstreparatur-Mechanismen aus?"
    „Die Schädigungen reichen substanziell zu tief. Meine Rechnerkerne unterliegen einer stetig schneller werdenden Löschung."
    Atimoss atmete tief durch. Der gemeinsame Körper begann zu zittern.
    „Hast du irgendwelche Empfehlungen für ein weiteres Vorgehen? Einen Plan, einen Vorschlag?"
    „Ich sende bereits auf der Kolonnenfunk-Frequenz die üblichen Notsignale aus. Wenn das Schiff den Rückeintritt in den Normalraum schafft, befinden wir uns außerhalb Phariske-Erigons. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es zwischen einem und acht Tagen dauern, bis dich Hilfe von einer TRAITOR-Einheit erreicht. Eine engere Eingrenzung oder bessere Prognosen sind mir nicht möglich.
    Ich befürchte, dass meine Existenz binnen weniger Minuten enden wird."
    Atimoss kümmerte sich nicht um die in seltsamem Tonfall vorgetragene Selbstbemitleidung. Die Schiffsintelligenz mochte sich als Lebewesen empfinden, aber sie war es nicht.
    „Wie sieht es mit den primären Lebenserhaltungssystemen aus?", fragte er weiter. „Sind ausreichend Wasser, Nahrung und Sauerstoff vorhanden, haben wir Psychopharmaka zu meiner Behandlung an Bord? Gibt es eine psychologische Behandlungseinheit für die andere Dual-Komponente?"
    „Negativ." Die Stimme brach ab, ging in ein enervierendes Pfeifen über. Was auch immer Atimoss unternahm – und seine Möglichkeiten waren in der Tat sehr eingeschränkt –, er erhielt keine Antworten mehr.
    „Wir sind allein", sagte er mehr zu sich selbst als zu seinem Partner. „Bereite dich darauf vor, dass wir ein paar schlechte Tage vor uns haben."
    „Rhodan!", murmelte Ekatus, „Rhodan ..."
     
    *
     
    Die Zeit, ein ansonsten so zuverlässiger Verbündeter der chaotarchischen Truppen, war diesmal gegen sie. Nach dem Rücksturz, der unter grässlichen, sinnesverwirrenden
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