Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2421 - Eledains Kinder

Titel: 2421 - Eledains Kinder
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
etwas hatten erreichen können. Es war sinnlos!
    „Sie werden uns folgen, Tauzeda", dachte der Sekundim zurück. Seine Gedanken wehten als zeitlose Bilder hinüber zur Partnerin.
    „Ich weiß", bestätigte sie. „Sie haben unsere Fährte ..."
    Das war unmöglich. Wie sollten sie ihnen durch den Hyperraum folgen können? Wie sollten sie sie erspüren?
    „Hier sind wir nicht mehr sicher, Pherian", wisperte Tauzeda. „Lass uns heimkehren, zurück in die Heimat."
    Er zögerte. Natürlich hatte er daran gedacht. Er hatte keinen größeren Wunsch. Und wenn die Fremden seinem Hinweis folgten, war die Wahrscheinlichkeit groß, sie dort mithilfe des temporären Imprints wiederzufinden.
    „Wenn die MASCHINE uns folgt", schickte er ihr seine Bedenken, „dürfen wir sie nicht nach N’tantha Tare-Scharm führen, Tauzeda."
    „Aber nur da können wir sicher sein.
    Dort sind wir viele. Wir sterben ebenfalls, wenn wir es nicht tun, Pherian."
    Natürlich.
    So einfach war es und so schwierig.
    Die Zwerggalaxis war ihre Heimat. Es war nicht nur ihr Zuhause, sondern nur dort gab es die Strahlungen, die sie auf lange Sicht zum Leben brauchten.
    „Der Weg ist lang und anstrengend, Tauzeda", machte er einen letzten Versuch, sich gegen das zu stemmen, wonach alles in ihm schrie. „Wir sind erschöpft ..."
    „Dann werden wir unterwegs Rast machen", beschwor sie ihn. „Es ist unsere einzige Möglichkeit, Pherian, du weißt es."
    Er schwankte.
    „Und außerdem müssen die anderen erfahren, was wir erlebt haben."
    Sie hatte recht. Sie hatten gar keine andere Wahl. Es war wichtig für ihren Kampf.
    „Ich bin einverstanden", wisperte er.
    „Bist du bereit?"
    „Ja, Pherian", antwortete die Gefährtin. „Man kann nicht immer allen Risiken ausweichen."
     
    *
     
    Für die Intelligenzen, die ihre Zeit in Jahren maßen, wären es etwa 1600 Jahre gewesen ...
    Bis dahin waren die Sekundim kollektive Helfer der Superintelligenz ELEDAIN gewesen – wobei „Kinder" vielleicht das bessere Wort war, denn sie waren ausnahmslos von ELEDAIN aus deren eigener Substanz zur Welt gebracht worden.
    Dabei verfügte keiner von ihnen von Geburt an über das Wissen oder Bewusstsein der Superintelligenz. Jeder neu geborene Sekundim besaß im Moment seiner Bewusstwerdung lediglich einen Grundstock an Wissen und Persönlichkeit. Alles Weitere, wie etwa eine eigene Persönlichkeit, musste erst im Lauf ihres, theoretisch ewig währenden Lebens entstehen.
    ELEDAIN beeinflusste von N’tantha Tare-Scharm, der vorgelagerten Zwerggalaxis, aus auch die viel größere Sterneninsel Tare-Scharm selbst und einige andere. Vermutlich wäre ihr das ohne die vielen treuen, aus ihrer Substanz geschaffenen Helfer nicht möglich gewesen.
    Die Sekundim waren in der Lage, sich mit gewöhnlichen Wesen mental zu verständigen, und vermochten dadurch schon in frühen Stadien von deren Zivilisationsentstehung prägend einzugreifen. Sie taten das im Geiste der Mutter.
    Sie begleiteten und unterstützten die Völker bei ihrem Hineinwachsen ins Universum und versuchten ihnen all die Werte zu vermitteln, für die ELEDAIN stand: Friede, Glück, Liebe ...
    Waren die Völker erst einmal weit genug, um ihre ersten Schritte ins Weltall zu tun, standen sie ihnen bei, sobald es zu Konflikten mit anderen Arten kam.
    Dabei schreckten sie nicht davor zurück, aggressive und destruktive Gegner zu vernichten, um die eigenen Schutzbefohlenen vor Schaden zu bewahren.
    Die Sekundim waren Diener und Botschafter der Superintelligenz – und ihre Werkzeuge, ihre „Hände", um in N’tantha Tare-Scharm und den umliegenden Galaxien Frieden zu schaffen und aufrechtzuhalten.
    Bis vor 1600 Jahren ...
    Denn dann geschah das Schlimmste, was sich die Sekundim vorzustellen vermochten; das, was jeder von ihnen instinktiv stets gefürchtet hatte.
    Sie wussten bis heute nicht, woran ELEDAIN eigentlich gestorben war, denn die Superintelligenz hatte mit ihnen zuletzt nicht mehr nennenswert kommuniziert. Es geschah in nur wenigen Jahren. ELEDAIN musste krank gewesen sein und gewusst haben, dass sie erlöschen würde. Sie hatte ihre Helfer nicht vorbereitet, doch Pherian war klar, dass sie es hätten wissen müssen.
    ELEDAIN war immer schwächer geworden, sie hatte sich von ihnen entfernt.
    Spätestens als sie ihnen eine neue, zweigeteilte Aufgabe stellte, hätten die Sekundim erkennen müssen, dass sie bald allein sein würden.
    Die erste der beiden Weisungen besagte, dass sie die Traitanks der Terminalen Kolonne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher