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2410 - Der Kontaktwald

Titel: 2410 - Der Kontaktwald
Autoren: Unbekannt
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verwirrt.
    Sie ließ ihre Memo-Aufzeichnung ein ums andere Mal ablaufen, ohne dass sich an der Botschaft etwas veränderte. Dann machte sie eine resignierende Geste.
    „Wenn Ar-Dus-Taar nur hier wäre", sagte sie. „Wenn sie nur hier wäre."
     
    *
     
    Der Gleiter erhob sich in die Luft.
    Diesmal saß Atlan am Steuer, die Kartanin neben sich.
    Ihr Blick wirkte verschleiert, nur vermochte der Arkonide nicht zu sagen, ob dies auf Wut, Trauer oder Verzweiflung zurückzuführen war.
    „Warum, Atlan?", fragte sie. „Warum tut er uns ... mir ... das an? Wohin soll sie zurückkehren, wenn ...?"
    Atlan spürte, dass sie eigentlich nicht darüber reden wollte. Nicht an Ar-Dus-Taar denken, nicht über sie reden. Nichts.
    „Ich weiß es nicht. Ist so etwas denn schon einmal vorgekommen?", fragte er zurück. „Dass ein Kontaktwald die Lage eines Stützpunkts der NK Hangay bestimmt?"
    „Ja!", gab sie nach einem Moment des Zögerns zu. „Ja, Atlan. Ich weiß nichts Genaues, aber: ja. Und deswegen werde ich seinen Befehl selbstverständlich befolgen! Ich werde den Stützpunkt Quamoto auflösen!"
     
    9.
     
    16. Juli 1346 NGZ
    Einer jener Tage – die Ruhe
     
    Atlan, Indica und die Mutanten waren in die RB-SJ-04 zurückgekehrt.
    Auf Quamoto gab es nichts mehr für sie zu tun. Der Arkonide war sicher, dass Afa-Hem-F’ur ihre Ankündigung wahr machen und den Stützpunkt der NK Hangay auflösen würde.
    Entsprechend beschäftigt waren die Völker und ihre Vertreter auf dem Planeten. Afa-Hem-F’ur würde noch in der Nacht eine außerordentliche Versammlung des Rates einberufen. Die Widerständler hatten nun ganz mit sich selbst zu tun und keine Zeit für die Besucher aus der Milchstraße. Das hatte nichts mit Unhöflichkeit zu tun.
    Atlan hatte sich in aller Freundschaft von Afa-Hem verabschiedet und außerdem die Koordinaten von Kosichi erhalten, dem neuen Stützpunkt.
    Zuletzt hatte die Kartanin fast einen gelösten, befreiten Eindruck gemacht, als ob sie genau wüsste, dass ihr bald alle Last der Verantwortung von den Schultern genommen würde. Sie würde sich wahrscheinlich nicht wieder das Amt der Ratsvorsitzenden aufdrängen lassen.
    Und da war noch etwas in ihren Augen gewesen. Eine unbestimmte, große Sehnsucht ...
    Rea-Chi-D’un und ihre Kartanin waren auf dem Planeten geblieben, um bei der Auflösung des Stützpunkts zu helfen. Atlan wusste nicht, ob er sie wiedersehen würde.
    Der Arkonide hielt mit Startac Schroeder Wache, während Indica und Trim Marath sich einige Stunden Schlaf gönnten. Die Space-Jet umkreiste Quamoto im Orbit. Heute würde nicht viel passieren – oder doch?
    Wieso quälte ihn dieses Gefühl, dass etwas Großes bevorstand? Er war Realist, kein Träumer.
    Die Widerständler auf Quamoto waren bereits bei der Arbeit. Die einzelnen Sternenräte sprachen zu ihren Volksangehörigen und setzten damit eine gewaltige Maschinerie in Gang. In einer letzten Botschaft hatte Afa-Hem-F’ur mitgeteilt, dass es fünf Tage dauern würde, bis Quamoto evakuiert war. Die Millionen von Bewohnern konnten zwar bis dahin nicht alle ausgeflogen werden, dazu gab es überhaupt nicht genug Raumschiffe, aber die wichtigsten Köpfe des regionalen Widerstands würden den Planeten verlassen und sich zu einem noch neu zu errichtenden Ausweichstützpunkt begeben, wo sie vorerst weiterarbeiten wollten. Kosichi war momentan nur eine Perspektive.
    So verging der Tag, und nichts geschah.
    Nichts, was man sehen, hören oder messen konnte.
     
    10.
     
    18. Juli 1346 NGZ
    Einer dieser Tage – der Sturm
     
    Afa-Hem-F’ur konnte mit sich und ihrer Arbeit zufrieden sein.
    Sie sah die Stadt hinter sich schrumpfen. Ihre schlanken Türme, die Häuser und Kuppeln, die Zäune, im Norden die Robotfabriken. Es herrschte immer noch reger Betrieb, wie an jedem anderen Tag.
    Aber es war kein „anderer Tag" und schon gar keiner wie immer. Bald würde Quamoto nur ein besiedelter Planet unter vielen sein. Der Widerstand würde ihn verlassen, der Stützpunkt war bereits so gut wie aufgelöst. Wer von den „einfachen" Bewohnern hier weiterhin leben wollte, der sollte und konnte es tun. Der Sternenrat ging davon aus, dass sie vor der Terminalen Kolonne sicher waren.
    Die Kolonne, sollte sie Quamoto tatsächlich im Visier haben, würde erfahren, dass der Stützpunkt aufgelöst worden war. Und sie würde nachsehen kommen ...
    Das sah auch Atlan so.
    Atlan – Imago Zwei – ein Kontaktwaldsprecher – ein Unsterblicher ...
    Sie musste an
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