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2399 - Finale fÃŒr einen Dual

Titel: 2399 - Finale fÃŒr einen Dual
Autoren: Unbekannt
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Zentrale.
    Auch ich rieb meinen Nacken, um die Nachwirkungen des großen Sprungs zu lindern. „Verbindung mit der Bodenkontrolle!", befahl ich Hylmor von Port Teilhard, dem venusgeborenen Leiter der Abteilung Funk und Ortung. „Statusberichte über Nagigal und Kharag!"
    Keine zehn Sekunden später lag die Antwort vor: „Keine ungewöhnlichen Beobachtungen in Nagigal! Aber die Bodenkontrolle meldet, dass zum Standort Kharag keine Verbindung mehr besteht!"
    „Danke." Ich hatte mit dieser Auskunft gerechnet. Gegen meine innere Überzeugung hatten die Experten mich davon überzeugt, dass es möglich war, die Sonnentransmitter für die Terminale Kolonne unbrauchbar zu machen, ohne sie gleich zu zerstören, damit wir sie später im Bedarfsfall wieder nutzen konnten. Mir schwante bei diesem Plan nichts Gutes, vor allem nicht, wenn ich an die technische Überlegenheit TRAITORS dachte: Wie sollte eine schlichte Programm-Manipulation Wesen aufhalten, die zwischen Universen wechseln konnten?
    Doch der Logiksinn hatte mir geraten, dem Vorschlag der Experten zu folgen. Seine Argumentation erschien mir einsichtig.
    Die Kolonne benötigte die Transmitter nicht, um die Entfernung nach Hangay - oder zumindest in die Nähe der entstehenden Negasphäre - zu überwinden.
    Das war ihr, im Gegensatz zu den Galaktikern, auf konventionellem Weg möglich. Daher würde sie keinen großen Aufwand betreiben, die Transmitterstrecke wieder in Betrieb zu nehmen.
    Wir hatten die Kontrolle über das Sonnendodekaeder in Omega Centauri zwar verloren, aber in einigen Punkten dennoch eine gewisse Planungssicherheit gewonnen. Zum einen konnten uns die Traitanks der Kolonne nun nicht mehr direkt durch den Transmitter nach Nagigal folgen; wir befanden uns also in relativer Sicherheit. Zum anderen stand damit fest, dass die Manipulationen, die wir an der Schaltwelt Kharag vorgenommen hatten, durchaus geeignet waren, die Kolonne zumindest kurz- oder mittelfristig aufzuhalten. „Positronik", sagte ich, „Befehl an die zuständigen Stellen. Die gleichartige Manipulation der Schaltungen hier in Nagigal mit Höchstgeschwindigkeit vorantreiben. Kurierschiffe nach Gulver und Jiapho schicken, dort die Manipulationen ebenfalls fortsetzen beziehungsweise abschließen."
    „Verstanden und bestätigt", antwortete die auf samtweiche Weiblichkeit programmierte Stimme des Bordrechners.
    Ich lehnte mich kurz in meinem Sessel zurück und schloss die Augen. Ein paar Sekunden lang gestattete ich mir, an den Haluter Cornor Lerz zu denken, der die letzten Arbeiten in der Stahlwelt persönlich abgeschlossen hatte, um sicherzustellen, dass alles nach Plan verlief. Aber mehr als einen stummen Dank konnte ich ihm nicht abstatten.
    Dann konzentrierte ich mich wieder auf die Gegenwart.
    Ausgezeichnet, meldete sich der Extrasinn.
    Sonst hätte ich dich ziemlich unsanft zurückholen müssen. Dir bleibt nicht viel Zeit. Du musst Entscheidungen treffen.
    Aber der Logiksektor hatte recht. Ich musste davon ausgehen, dass der Terminalen Kolonne nach der Einnahme Kharags ebenfalls sämtliche weiteren Etappen der Transmitterstrecke bekannt waren.
    So viel zu unserer relativen Sicherheit.
    Die Frage war nur, wie schnell nun eine Reaktion erfolgen würde. TRAITOR funktionierte mit allen Vor- und Nachteilen einer strengen Befehlshierarchie; persönliche Eitelkeiten, Karrierestreben und Intrigen mochten durchaus ebenfalls eine Rolle spielen. Hinzu kamen die notwendigen Flugzeiten, die wir durch die Sabotage Kharags erzwungen hatten. Bei einem Überlicht-Faktor von 50 Millionen konnte man das Jiapho-Duo von der Milchstraße aus im Direktflug in knapp 13 Tagen erreichen.
    Von Hangay aus allerdings schon in knapp sechs Tagen und von Andromeda aus in weniger als fünf. Du gehst davon aus, dass man uns von der Milchstraße aus verfolgt.
    Ich schwieg und war meinem Berater wieder einmal sehr dankbar, obwohl es mir peinlich war, dass er mich ständig auf solche Dinge aufmerksam machen musste.
    Da der Terminalen Kolonne die genauen Koordinaten im Leerraum nicht vorliegen, könnte sich die Zeitspanne eventuell etwas vergrößern, stellte der Extrasinn klar, falls sie erst nach den Systemen suchen muss.
    Andererseits können innerhalb der Milchstraße einzelne Raumschiffe über Hunderte von Lichtjahren hinweg angemessen werden. Die Ortung eines Duos gleichartiger Sterne im Leerraum sollte hingegen ein Kinderspiel sein, und zeitlich nicht relevant.
    Ich antwortete barscher, als ich es eigentlich
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