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2399 - Finale fÃŒr einen Dual

Titel: 2399 - Finale fÃŒr einen Dual
Autoren: Unbekannt
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„Wie schnell oder langsam die Kommunikation zwischen den Kolonnen-Einheiten abläuft, von welchen Hürden sie behindert wird."
    Auf den ersten Blick klang das widersinnig: Truppen des Chaos, die sich in einer Art Beamtentum gegenseitig ausbremsten? Wusste Varasin überhaupt, dass Chaos in diesem Zusammenhang nicht Willkür und Durcheinander bedeutete, sondern einen physikalischen Zustand beschrieb? Die Terminale Kolonne funktionierte mit allen Vor- und Nachteilen einer Befehlshierarchie. Das war uns bekannt. „Wir treiben die Arbeiten mit unverminderter Geschwindigkeit voran."
    Mein Tonfall ließ keinen Zweifel an meiner Entscheidung aufkommen. „Ob Verbände aus dem Hangay-Umfeld geschickt werden, aus der Aufmarschzone des Chaos, im Sektor D-MODA, ob eventuell jene Verbände unter Zerberoff persönlich, die Kharag erobert haben, selbst den Lorbeer ernten wollen, hat uns nicht zu interessieren. Wenn bei der Gegenseite auch nur ein halber Tag Zeitverzug entsteht, haben wir etwas gewonnen. Mit etwas Glück haben wir sogar eine ganze Reihe von Tagen zur Verfügung. Aber darauf möchte ich mich nicht verlassen." Ich erhob mich zum Zeichen, dass das Gespräch beendet war.
    Die Entscheidung hatte ich zu treffen. Ich allein.
    Aber daran war ich seit Jahrzehntausenden gewöhnt. .
     
    *
     
    Inmitten einer deprimierend grauen Ebene erhoben sich drei Pyramiden aus rotem Lemur-Metall. Die öde Umgebung erhöhte die Erhabenheit, die sie ausstrahlten.
    Einerseits wirkten sie völlig fehl am Platz, andererseits schien dieser Planet nur zu existieren, um ihnen als Standort zu dienen.
    Die Justierungsstation befand sich an Trixals Äquator; alle anderen Anlagen, die Maschinenstädte und die Antennenturmringe, waren nach jenem bewährten Muster über den Planeten verteilt, das die lemurischen Baumeister auch schon auf Arkan-Raphan und Neu-Lemur angewandt hatten.
    Ungeduldig betrachtete ich auf den Holos, wie das Beiboot der HALLEY in die Justierungsstation einschleuste. Ich verließ das Beiboot und begab mich hinunter; Begleiter nahm ich nicht mit.
    Dank meines fotografischen Gedächtnisses fand ich problemlos den Weg in die Tiefen der Anlagen.
    Bei seinem Abschied hatte Immentri Luz, mittlerweile der kommissarische Transfermeister, der vom Spektralen Turm aus die Geschicke der Inselstaaten steuerte, mir einen Datenkristall übergeben. Dieser enthielt unter anderem alle Informationen, die er mir versprochen hatte, dazu einen kurzen Abriss der Geschichte der Sphero bis zur Gegenwart - und einen Hinweis, wie ich Kontakt mit dem Androiden aufnehmen konnte.
    Ich fand den Raum, den er in dem Datenträger beschrieben hatte, auf Anhieb.
    Er war bis auf ein Gerät leer, einen silbern schimmernden Würfel von Faustgröße. Ein einziger, bronzefarbener Knopf war in ihn eingelassen.
    Ich drückte ihn, und ein rotes Lichtfeld breitete sich aus dem Würfel in meine Richtung hin aus und tastete zielsicher mein Gesicht ab.
    Im nächsten Augenblick bildete sich vor mir ein Hologramm des Androiden.
    Die dunkelbraunen Augen in dem samtbraunen Gesicht mit dem halblangen, ebenfalls dunkelbraunen Haar schienen freundlich und nicht mehr so melancholisch dreinzublicken wie am Anfang unserer Bekanntschaft. Vielleicht lag das daran, dass Immentri Luz eine Aufgabe gefunden hatte.
    Er beabsichtigte, sich auf die Suche nach den Sphero-Anakonen zu machen und sich im Äußeren Kreis als Helfer, Heiler und Retter zu betätigen. Und er wollte stellvertretend für die Sphero der Generation der letzten Ani-Sferzon zu überleben helfen, ihnen eine Zukunft geben und das Schicksal dieser Wesen zum Guten wen-, den.
    Hehre Ziele, die mir allerdings im Augenblick nicht im Geringsten weiterhalfen. Wir hatten Anlass, dem sogenannten Sternen-Findling dankbar zu sein: Vor gut fünf Wochen, am 8. Februar, hatte er das Jiapho-Duo ins Standarduniversum zurückversetzt, um uns den Sprung nach Hangay zu ermöglichen.
    Von der Existenz der Spektralen Inselstaaten kündete seitdem keine Spur mehr.
    Doch auch er war uns zu Dank verpflichtet. Ohne uns hätte er die Spektralen Inselstaaten niemals gefunden.
    Allerdings kannte seine Dankbarkeit Grenzen, die von strengen Prinzipien bestimmt wurden.
    Ich wusste genau, was er geantwortet hatte, als ich ihn gebeten hatte, die Spektralen Inselstaaten mögen sich am Krieg gegen die Negasphäre beteiligen: Das steht nicht zur Diskussion, Atlan. Die Sphero mögen ihre Fehler gehabt haben, an ihrer moralischen Einstellung allerdings wird
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