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2386 - Die Diskrete DomÀne

Titel: 2386 - Die Diskrete DomÀne
Autoren: Unbekannt
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nach unten tragen, gab sich den ständig wechselnden Fallwinden hin, um schließlich an einer hervorkragenden Felsnase Halt zu suchen und seinen Triumph, durch vielfaches Echo verstärkt, hinauszubrüllen.
    Diesmal würden ihm die Unsichtbaren nicht entkommen
     
    16.
     
    Der Magenta-Korridor spie uns aus.
    Alexim, Morris und ich landeten inmitten von Chaos und Panik.
    Telomon irrten ziellos umher. Ein panisch brüllender Kamhalox tobte durchs Dorf und trampelte nieder, was ihm vor die Hufe kam. Die Dächer zweier Häuser standen lichterloh in Flammen. Ätzender Rauch legte sich über die Kleinwüchsigen, verstärkte den Tumult noch mehr.
    Der Himmel war verdunkelt. Dort oben schwebte ein Raumschiff, hatte sich zwischen Sonne und Dorf gezwängt.
    Geschütztürme suchten sich ein Ziel, zuckten kurz zurück, sandten nicht sichtbare Strahlen unbekannter Intensität und Qualität ab, um schließlich ein wenig.
    Beiseite zu rücken und sich ein neues Ziel zu suchen.
    Der Schutzschirm der Diskreten Domänen, von den Telomon schlicht Defensiv-Feld genannt, leuchtete immer wieder grellrot auf. Ich fühlte den wechselnden Schauder hyperdimensionaler Komponenten. Der Beschuss durch die Tad de Raud zielte darauf ab, durch raschen Phasenwechsel eine Überreizung des Schutzschirms herbeizuführen und ihn derart zu knacken. „Das Dorf muss aufgegeben werden!", hörte ich mich rufen. „Verschwindet so rasch wie möglich!" Alexim widmete mir einen kurzen, intensiven Blick. Er wirkte enttäuscht, hatte wohl erwartet, dass ich den Tad de Raud Paroli bieten konnte.
    Wie, so fragte ich mich, sollte ich das anstellen? Ich war kaum erfahren im Umgang mit Waffen, im Gegenteil: Der Anblick der feindlichen Geschütze brachte mich einem neuerlichen Durchbrennen meiner „Sicherungen" ein gutes Stück näher. „Hierher!", schrie endlich auch Alexim. „Lasst alles liegen und stehen! Bloß die Kamhalox müssen mit!"
    Wir riefen weitere Kommandos. Die Frauen, offenbar pragmatischer denkend, kamen herbeigelaufen. Sie zogen ihre Kinder mit sich, stellten sich neben der Nebelwand auf, schnatterten wild durcheinander. „Du sorgst dafür, dass alles geordnet abläuft", sagte ich über den Lärm hinweg zu Alexim. „Deine Leute sollen sich auf den Transport vorbereiten."
    Ich wartete keine Antwort ab, suchte nach der Koppel der Kamhalox. Dort. Zwischen zwei Häusern waren breite Pflöcke in den Boden gerammt. Dahinter rieben sich die Tiere unruhig aneinander, brüllten panisch.
    Ich eilte auf das Gelände zu. Meine Schritte wurden länger. Ich erreichte eine Geschwindigkeit, die ich niemals für möglich gehalten hätte, schlug Haken zwischen einzelnen, wie paralysiert wirkenden Telomon, gelangte durch plötzlich einfallende Nebelschwaden zur Koppel.
    Ein sirrender, hässlicher Ton erklang. Der Schutzschirm erlosch. Zwei, nein, drei Treffer ließen den Boden erbeben. Ein Haus verschwand von der Oberfläche, zwei Männer wurden atomisiert, wenige Schritte neben mir entstand ein See kochenden Gesteins.
    Der Schirm fing sich wie durch ein Wunder wieder.
    Weiter! Nicht nachdenken!
    Ich riss zwei Pflöcke aus ihren Verankerungen, schleuderte sie beiseite, als hätten sie kein Gewicht. Den vordersten Kamhalox packte ich bei den Ohren, wie ich es bei Alexim beobachtet hatte.
    Unwirsch schüttelte er seinen mächtigen Schädel, gehorchte aber schließlich meinen Befehlen. Ein paar Klapse in die Seite. Er trabte drauflos, auf die Nebelwand der Mesoport-Weiche zu. Zwei weitere Tiere folgten ihm, blieben unsicher am Rand des blubbernden Sees stehen. Ich verteilte Fußtritte und Flüche, brachte sie schließlich zum Weiterlaufen. Endlich gehorchten die Tiere dem nur schwach ausgeprägten Herdentrieb ihrer Gattung. Es ging so zäh, so langsam - und die Kamhalox trabten rechts am Magenta-Tor vorbei.
    Ich benötigte Hilfe! Besaß denn hier niemand ausreichend Überblick, um zu erkennen, worauf es ankam? Ohne Kamhalox gab es kein Entkommen; ohne geordnetes Vorgehen würden wir alle hier sterben. Ich beherrschte die Tiere einfach nicht gut genug ...
    Ein breit gebauter Telomon schälte sich aus dem Nebel. Er nickte mir zu, schloss trotz seiner scheinbaren Behäbigkeit rasch zu den vordersten Tieren auf und trieb sie endlich in die richtige Richtung..
    Hier gab es nichts mehr für mich zu tun. Weiter.
    Mein empfindliches Gehör nahm Stimmen aus mehreren Häusern wahr. Telomon mussten sich dort in ihrer Angst verbarrikadiert haben, wollten der Bedrohung nicht ins
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