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2372 - Plan der Phantome

Titel: 2372 - Plan der Phantome
Autoren: Unbekannt
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„Bind damit die Blutzufuhr ab."
    Kopty rollte die Augen und packte den Stoff seines Ärmels, um daraus einen notdürftigen Verband zu fertigen. Es gelang erst beim dritten Anlauf und mit Wirgals Unterstützung, den Stoff zu zerreißen. Er presste den Fetzen auf Sirus Wunde und nutzte den Gurt, die Blutung zu stillen.
    Sein Sohn stöhnte, das kurze Bein zitterte unkontrolliert. „Wir hätten auch an medizinische Ausrüstung denken sollen.
    Was gäbe ich jetzt für ein Schmerzmittel."
    Er stand auf und ging, gestützt von seinem Vater, weiter.
    Nach wenigen Metern fiel Licht aus einem kleinen Seitengang in die Zentralröhre. Sie blickten in die Abzweigung - nur etwa einen Meter bis zu einem vergitterten Auslass.
    Kopty befahl Siru, sich zu setzen. „Du bleibst hier zurück. Mit deiner Verletzung wärst du uns nur hinderlich. Dein Bruder und ich erledigen das alleine. Wir sind bald zurück."
    „Ohne mich könnt ihr noch weniger Sprengstoff transportieren."
    „Einige Explosivgeschoss-Patronen werden genügen, wenn wir sie geschickt platzieren und mit deinem Laser zur Explosion bringen. Wir werden an unseren Ausgangspunkt zurückkehren und ein Loch in die Schleuse sprengen, wenn wir keinen unauffälligeren Weg nach draußen finden."
    Wirgal eilte los. „Die paar Patronen schaffen wir auch ohne dich, Bruder!"
    Siru fügte sich widerwillig. „Ich warte direkt am Röhrenausgang, damit ich euch beistehen kann."
    Wenn dieser Fall eintritt, dachte Kopty, wird uns auch dein Beistand nichts mehr helfen. Denn auch einige technische Spielereien machen uns noch nicht zu echten Agenten, die in einem Kampf siegreich sein könnten. Wenn wir entdeckt werden, sind wir tot.
     
    *
     
    Kopty packte das durchschnittene Gitter und bog es zur Seite. Ein Durchschlupf entstand, durch den sich die beiden Swoon ohne größere Probleme zwängen konnten.
    Wirgal hatte sie perfekt durch das Röhrenlabyrinth geleitet; sie blickten in einen Lagerraum, der auf den ersten Blick als Waffenkammer erkennbar war. An den Wänden hingen schwere Strahler. Symbole auf Kisten wiesen darauf hin, dass sie mit Bomben gefüllt waren.
    Wirgal zog ein weiteres kleines technisches Gerät von der Größe seiner Hand hervor. Angestrengt legte er winzige Schalter um. Hin und wieder blickte er in den Raum, als wolle er alle Enden ausloten. „Was tust du?", fragte Kopty ungeduldig. „Wenn wir etwas stehlen wollen, müssen wir uns zunächst absichern." Wirgal sprach in belehrendem Tonfall, als erkläre er einem Kleinkind einen äußerst simplen Zusammenhang. „Dies ist ein von den Hagu entwickelter Energiedämpfer, sehr nützlich übrigens und kaum auf einem anderen Planeten in dieser Qualität zu bekommen. Ich bin gleich fertig, und danach können wir in diesem Raum herumspazieren, ohne dass irgendein Sensor uns bemerkt. Die Beobachtungsfunktion der Schiffspositronik wird quasi in diesem Sektor lahm gelegt."
    „Ein blinder Fleck im Beobachtungsnetz?"
    Sein Sohn pfiff anerkennend. „Ist also doch noch nicht alles verloren bei dir, Papa. Wichtige Diebesregel: Sieh zu. dass niemand dich bemerkt. Die Sensorüberwachung ist in diesem Raum übrigens erstaunlich schwach. Dank meiner Vorbereitung könnten wir in den nächsten zwei Stunden eine kleine Bombe zünden, ohne dass irgendjemand in der Zentrale darauf aufmerksam werden würde. Also wird erst recht niemand merken, wenn wir ein paar Patronen stehlen. An die Arbeit!"
    Kopty und sein Sohn flogen aus der Öffnung, die dicht unter der Decke in einer Ecke des nahezu quadratischen Raumes angebracht war. Direkt gegenüber lag ein ähnlicher Eingang in eine Belüftungsröhre.
    An der Art, wie Wirgal zwischen den hoch aufgestapelten Kisten flog, bemerkte Kopty, wie gut sein Sohn den Umgang mit dem Flugaggregat beherrschte. Bravourös quetschte er sich in raschem Tempo noch durch die engsten Lücken.
    Wirgal kehrte zu seinem Vater zurück. „Ich bin fündig geworden. Mein geschultes Diebesauge lässt nichts zu wünschen übrig." Er packte Kopty und zog ihn mit sich.
    Vor einer übergroßen Metallkiste blieb er stehen und verkündete in triumphierendem Tonfall: „Explosivgeschoss-Patronen."
    Dabei wies er auf ein kleines Schild, auf dem eine Buchstaben- und Zahlenreihe über den Inhalt informierte, mit der Kopty nicht das Geringste anfangen konnte.
    Wirgal sah ihm seine Verwirrung wohl an. „Die Typenbezeichnung eines leicht in die Jahre gekommenen Spezialgewehrs. Unter Waffenliebhabern gilt es als eine Art
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