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2368 - Sonderschaltung Tanta

Titel: 2368 - Sonderschaltung Tanta
Autoren: Unbekannt
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Nevus Mercova-Ban: Nicht nur mich plagte das Trauma. Es hatte unser gesamtes Volk erfasst und den Hass auf die Schwarzen Bestien in einem verstandesmäßig kaum nachvollziehbaren Maß geschürt. Zeut wurde nur selten direkt angesprochen, die euphemistische Umschreibung „Großer Vernichtungsschlag" konnte nicht annähernd beschreiben, was für uns das Ende der behütenden und unterstützenden Megaintelligenz bedeutete.
    Die Bestien haben uns ins Mark getroffen!, dachte ich. Gleichzeitig haben sie vermutlich genau jenen Widerstandswillen geweckt, den sie eigentlich mit einem Schlag ausschalten wollten.
    Mit den Nachwirkungen würden wir noch Jahrzehnte zu kämpfen haben. Beim Haluterangriff hatte der Drokarnam-Umwandlungsprozess mit explosionsgleicher Heftigkeit eingesetzt!
    Die beachtliche Menge des Drachenmetalls hatte Zeut zerrissen, während das Gros des exotischen „Hypermetalls" in den Hyperraum abgestrahlt worden war.
    Die jetzige Restmasse war kaum noch der Rede wert; unter dem Einfluss der Gasriesen würden sich die Fragmente mit der Zeit zu einem Asteroiden- und Planetoidenring zwischen dem vierten und nun fünften Planeten gruppieren. Die anderen DrokarnamÜberbleibsel verteilten sich mit dem Staub und verschwanden deutlich langsamer.
    Wechselwirkungen mit den natürlichen Hyperstrahlungen der Sonne bedingten jedoch im Bereich der gewaltigen Wolke, die bis zur Bahn des zweiten Planeten reichte, dass diese selbst für unsere Technik nicht zu beseitigen war.
    Hypertechnik konnte nur bedingt eingesetzt werden; allein besondere. Abschirmungen halfen gegen die Streuemissionen, Forschung und Rüstung hätten sich längst von Lemur zu den Hauptwelten der Tamanien verlagert. Lemur befand sich schon im labilen Zustand einer Zwischenwarmzeit, die vom Staub reduzierte Sonneneinstrahlung würde eine rasche Vereisung zur Folge haben. Schon wuchsen die Gletscher, bedeckten mehr und mehr der Oberfläche.
    Einziger Vorteil ist, dass die vom Drokarnam-Staub stammenden Hyperstörungen auch die Bestien von einem weiteren Angriff abhalten. Aber in den Weiten von Apsuhol gibt es ja leider genügend andere Ziele, denen sie sich „widmen" können - hunderttausend Siedlungs- und Stützpunktwelten! Erneut seufzte ich. Auch nach neunzehn Jahren ist ein Ende des Kriegs nicht abzusehen.
    Zwar immer wieder von Phasen der Ruhe und des relativen Friedens unterbrochen, zog sich die mit allen Mitteln betriebene „Auseinandersetzung" in die Länge. An vielen Stellen der Galaxis kam es zu Kämpfen, die unter dem Strich und trotz der unzähligen Opfer eher als „Geplänkel" einzuschätzen waren. Was ein wirklicher Angriff bedeutete, hatten vor fünf und drei Jahren die dritte und vierte Halutische Großoffensive gezeigt, bei denen acht unserer Tamanien förmlich überrollt worden waren.
    Dennoch war es keiner der beiden Seiten gelungen, die Oberhand zu gewinnen: Wir hatten es trotz des Einsatzes von Sonnentransmittern, Stoßimpuls-Generatoren und der Hilfe der Sonneningenieure nicht geschafft, die Haluter entscheidend zu schlagen - und diese hatten ihrerseits ebenfalls nicht die Mittel gehabt, den endgültigen Sieg zu erringen.
    Noch nicht, denn ihre Hartnäckigkeit wird nur von ihrer Aggressivität überboten.
    Diese lebenden Kampfmaschinen waren zu allem entschlossen und gaben niemals auf.
    In anderer Situation hätte man sie bewundern müssen
     
    5.
     
    Zwischenphase
    18. August 1344 bis 25. Mai 1345 NGZ
     
    Während ich mehr oder weniger in der Charon-Wolke „festsaß", wurden unsere halutischen Freunde ebenfalls in den Strudel der Ereignisse gerissen. Die Einzelheiten der Entwicklung erfuhr ich, als ich wieder beim Sonnendodekaeder eingetroffen war.
    Nach der Information über die galaktische Entwicklung durch einen Kurier startete Icho Tolot am 18. August 1344 NGZ von Omega Centauri zum Solsystem und traf dort am 2. September 1344 NGZ ein. Er flog noch am gleichen Tag weiter - mit einem unplombierten Kantor-Sextanten an Bord der HALUTA III - und erreichte Halut am 7. Oktober 1344 NGZ. Hier gelang am 11. Oktober 1344 NGZ 87.746 Haluterschiffen die Flucht - zunächst zu zwei Dutzend Sammelpunkten mit weit auseinander liegende Koordinaten von planetenlosen Sonnen.
    Eigentliches Ziel war Omega Centauri - von Tolot gezielt angesprochen, wobei er die damit verbundenen Probleme keineswegs verschwieg. Am 20. Oktober 1344 NGZ flogen die Haluter in kleinen Gruppen ab und trafen am 19. November 1344 NGZ beim Leuchtfeuerstern OC-1 ein.
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