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2352 - Griff nach Drorah

Titel: 2352 - Griff nach Drorah
Autoren: Unbekannt
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Traitank erschienen. Er hat seine Geschwindigkeit bis auf null reduziert und schwebt in der Nähe des Impuri-Turms. Die Hangarluken haben sich geöffnet, und eine Menge dieser buckligen Gleiter schleusen sich aus. Ihr Ziel scheint der bewusste Turm zu sein.
    Also: eine große Gruppe Kolonnen-Geometer zu einem Ziel, das ihnen schon bekannt ist. Was sollen wir tun, Karoon-Baal?"
    Verblüffend schnell antwortete der E-Kom-Agent. Seine sonore Stimme klang gepresst und von Wut erfüllt. „Wohin fliegen diese lächerlichen halbierten Nüsse?"
    „Eindeutig zum Impuri-Turm", sagte Jere. „Sie fliegen in spiraligem Kurs rund um den Turm und landen an seinem Fuß."
    „Dann wartet, bis alle Geometer im Turm verschwunden sind. Lasst euch Zeit. Und wenn sie vom Turm Besitz ergriffen haben, jagt den Turm in die Luft. Nach meiner Erinnerung entspricht der Turm der elften Markierung auf der Objektliste des Signalgebers."
    „Ich kontrolliere die Angaben noch einmal", knurrte Jere. „Dann werden wir es ihnen zeigen."
    „Wir treffen uns heute Nacht in deiner Wohnung, tan Baloy", bestätigte der Agent. „Viel Erfolg, großer Meister."
    „Danke, Taje."
    Eniva und Jere rückten enger zusammen.
    Jere projizierte den Stadtplan, obwohl er die Kennziffern kannte. Sie vergewisserten sich, welche vierstellige Zündformel dem Impuri-Turm entsprach, und beobachteten die Gleiter, die in spiraligen Flugbahnen den Turm umkreisten und nacheinander an dessen Fuß landeten. Dutzende und schließlich einige hundert Kolonnen-Geometer verschwanden im Untergeschoss des Wahrzeichens. Leise sagte Jere: „Ich habe die Ziffern der Zündformel. Ich habe sie auswendig gelernt und jetzt noch einmal kontrolliert. Stimmt."
    Eniva hob die Hand und wedelte in ihrer typischen Geste mit den ringgeschmückten Fingern. „Mach keinen Fehler, Maphan!
    Warte noch, bis alle im Turm verschwunden sind. Wir haben es nicht eilig."
    Jere nickte schweigend und maß die Entfernung zum Impuri-Turm. Sie war unwesentlich größer als die Distanz zum Ratspalast und zum Dunklen Obelisken, die sich nach wie vor in die halbkugelige Kuppel aus Düsternis hüllten. „Die Reichweite des Signalgebers ist kein Problem." Jere stützte sich auf die Brüstung. Er versuchte, seine Aufgeregtheit zu unterdrücken, trotzdem spürte er seinen hämmernden Herzschlag. „Falls wir dieses Mal Erfolg haben, müssen wir uns schnell zurückziehen. Wir trennen uns und treffen uns bei mir."
    „Einverstanden. Es muss schnell gehen."
    Jere kontrollierte ein drittes Mal die Ziffernfolge des Zündimpulses; eine überflüssige Maßnahme, denn er würde sich nicht irren. Eniva ließ das Fernglas sinken und sah in Jeres Gesicht. Es war 'starr vor Konzentration. Die Muskeln traten hart hervor. „Die letzten Gleiter haben ausgeschleust.
    Noch ein paar Sekunden", knirschte er.
     
    *
     
    Die Gestalten, die sich um seine Füße krümmten, waren nicht wesenhaft. Dorn trat auf Arme und Beine, auf Köpfe und Körper, aber er spürte keinen Widerstand.
    Er ging geradewegs auf den Obelisken zu und hatte das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Die Halluzinationen, die ihn umwirbelten, schienen aus einer anderen Realität zu stammen. Die Schleier des gleißenden Dunkels trieben ihn auf die hochragende Wand des Obelisken zu, die sich plötzlich wellte, deren Konturen lautlos und in langen Schlieren verschwammen.
    Der Obelisk - war auch er nichts anderes als eine Projektion? Weiter.
    Der Sog wurde stärker.
    Dorn schwankte durch das Gewimmel der Missgestalten und merkte, dass er sich der Wand näherte. Ohne klar denken zu können, wusste er, dass er sich in einer parallelen Wirklichkeit befand oder im Grenzbezirk zweier Realitäten. Die Wand des Obelisken bildete die dünne Grenze. Er hob die Arme und streckte die Hände aus.
    Die baumelnde Handfessel sprühte bläuliche Funken, die von der Wand aufgesaugt wurden. Die Finger spürten keine feste Fläche, als sie den Obelisken berührten. Die Hand verschwand jenseits der schwarz wallenden und gleißenden Schicht.
    Mit den nächsten Schritten durchquerte Dorn Tevomor die Schnittstelle zwischen den beiden Wirklichkeiten.
    Er stand im Inneren des Obelisken. Allein. Stille. Erschlaffung aller zitternden Muskeln, Beruhigung aller Nerven. Die Augen weiteten sich. Eine andere Schwärze. Lichtpunkte bildeten sich. Der Reigen der Kreaturen war verschwunden.
    Das Gesichtsfeld wurde klar und offenbarte ein rauschhaft riesiges Bild von majestätischer Schönheit. Mühsam
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