Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2332 - Die Psychial-Werber

Titel: 2332 - Die Psychial-Werber
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sumpfplanet war wohl nicht mehr als eine Umsteigestation, wo man auf die Anschluss Verbindung wartete.
    Es war ausreichend Zeit vergangen, seitdem Cairol der Dritte verschwunden war. Buchstabengetreu hatte er dessen Anordnungen eingehalten. Es wurde Zeit für ihn, der Macht, was auch immer sie sein mochte, zu folgen. Alaska schloss seinen Anzug, holte tief Luft und stieg ein weiteres Mal in den Zeitbrunnen.
     
    *
     
    Dasselbe Prozedere wie zuvor: Eisige Kälte hüllte ihn für einen Moment ein, endlose Angst kroch ihm den Nacken hoch. Eine weitere fremde, unbekannte Welt tauchte vor seinen Augen auf.
    Alaska drehte sich im Kreis, suchte instinktiv nach möglichen Gefahrenpunkten.
    Der Zeitbrunnen war erloschen.
    Dieses Mal wohl endgültig, so vermutete er. Cairol setzte seine Reise in einem Kosmokratenschiff fort, Alaska hatte das vom Roboter programmierte Ziel - hoffentlich - ebenfalls erreicht.
    Erst jetzt achtete er auf die Reaktion des Lamuuni. Das kleine vogelartige Tier, das als ausgesprochen psiaffin galt und die Fähigkeit der „Niveau-Teleportation" besaß, war ruhig auf seiner Schulter sitzen geblieben und musterte ebenso aufmerksam wie er selbst die Umgebung. Es ließ nicht erkennen, dass es von der neuerlichen Passage durch den Zeitbrunnen in irgendeiner Form irritiert wäre, die schwarzen Federn wirkten nicht mehr und nicht weniger struppig als zuvor. Auch atmete es regelmäßig.
    Der Unsterbliche ließ den SERUN die wichtigsten Daten erfassen, während er den Untergang einer rotvioletten Sonne beobachtete. Winzige Sonden schwirrten aus, stählerne Fühler bohrten sich aus seinen Sohlen in den erdigen Boden. Ein externes Funksystem, das aus seinem Rückentornister ausgespuckt wurde, entfaltete sich und suchte nach messbaren Impulsen.
    Sekunden später erhielt er ein erstes Auswertungsergebnis: Das Luftgemisch war atembar, die Umweltbedingungen generell für einen Humanoiden geeignet.
    Erleichtert ließ er den Helm nach oben schnappen. Er fühlte sich in diesen Ganzkörperanzügen ohnehin nicht besonders wohl.
    Die Luft schmeckte ... würzig. Pollen trieben, gegen den Schein der Sonne gut sichtbar, über die weite Ebene, die sich vor ihm ausbreitete. Ockertöne herrschten vor. Er war in einer Art Getreidefeld gelandet - oder angekommen -, dessen Halme ihm teilweise bis zu den Knien reichten. Sie standen wie Soldaten in Reih und Glied. Ein deutliches Indiz dafür, dass der Planet bewohnt war.
    Probehalber zupfte Alaska einen der holzigen Triebe aus dem Boden und zerrieb ihn zwischen den Fingern seines Handschuhs.
    Ja, der würzige Geruch ging von den Halmen aus. Einerlei.
    Er warf die Reste beiseite. So vertraut oder so fremd dieses Land oder dieser Planet auch sein mochte - es galt, keine Zeit zu vergeuden. Cairol hatte ihn hierher versetzt, damit er die Spur Samburi Yuras aufnehmen konnte.
    Der SERUN meldete das Ende einer weiteren Auswertungsserie: Die Sternenkonstellationen, die von den Sonden registriert worden waren, besaßen in den Speicherdatenbänken keine Entsprechung.
    Alaska reagierte gelassen darauf. Es wäre anmaßend gewesen anzunehmen, dass er in einem bekannten Sektor des Alls gelandet sein könnte. Dies hier war terra incognita. Nicht zum ersten Mal musste er ganz von vorne anfangen.
    Die Dunkelheit kam plötzlich. Mit dem Untertauchen der noch namenlosen Sonne wurden kräftige Farben zu Schatten. Wind frischte auf, die Temperatur sank rasch auf unter 15 Grad Celsius.
    Alaska steuerte mit Hilfe des SERUNS weit nach oben. Dorthin, wo der Lichterschein ausreichte, um die fernere Umgebung ohne Zuhilfenahme technischer Hilfsmittel zu erkunden.
    Wenige Kilometer voraus riss das Hochplateau, auf dem er gelandet war, plötzlich ab. Wie mit dem Lineal gezogen brach das Land nach unten weg, offenbar über mehrere hundert Meter.
    Er stieg noch ein wenig höher und flog mit wenigen Stundenkilometern auf die Abrisskante zu. Sie war natürlichen Ursprungs. Der Fels war weiß, von rostroten Streifen durchwachsen.
    Und darunter, an den steilen Hang geschmiegt, lag die Stadt.
     
    *
     
    Sobald Alaska über die Kante hinwegschwebte, erfasste die Mikropositronik seines Anzugs Funkverkehr, der auf eine technisierte Gesellschaft schließen ließ.
    Die Energieemissionen waren beachtlich. Mehrere riesenhafte Kraftquellen in Halbkugelform waren über das Stadtgelände verteilt, wie überhaupt die hiesige Architektur Wert auf sanfte Linien legte.
    Kaum ein Gebäude reichte höher als 40 Meter. In sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher