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2325 - Der verbotene Krieg

Titel: 2325 - Der verbotene Krieg
Autoren: Unbekannt
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gegnerischen Einheiten blieb keine einzige übrig. „Die Apasos sollten besser Karr für sich kochen lassen", kommentierte Sayziüt den Bericht. „Die verstehen sich darauf."
    „Ich muss jetzt gehen"; sagte Hüyi mit einem Unterton des Bedauerns. „Wir sehen uns zur Abendschicht wieder."
    Sayziüt schien ihm nicht zuzuhören. „Wir nehmen den Schiunzbrei vorerst aus dem Speiseplan.
     
    2.
     
    TRAICOON 0355 hing draußen vor dem Sonnensystem, unsichtbar und abseits der gängigen Flugrouten. In anderen Teilen der Milchstraße hätten die Völker peinlich genau jeden Kubikmeter Weltraum untersucht, um den Standort des Kolonnen-Forts ausfindig zu machen. Die Jülziish - oder Blues, wie sie außerhalb der Eastside oft genannt wurden - dachten nicht im Traum daran. In ihrem Alltag spielte die Terminale Kolonne TRAITOR keine Rolle, nicht einmal in strategischen Gesprächen.
    Kalbaron Trester argwöhnte, dass sie sich selbst gedanklich nicht damit auseinander setzten. Sie wähnten sich im Jülziish-Universum, einem eigenen Raumgebilde, das sie nicht zur Galaxis Milchstraße zählten. Seit dreizehn Jahren trieben ihre Gedanken solche Blüten, nachdem sie sich entschlossen hatten, den Kontakt zum Rest der Welt abzubrechen.
    Stattdessen suchten sie ihre Lebenserfüllung in sinnlosen Bruderkriegen, die sie weder technisch noch geistig voranbrachten. Irgendwie kam es Trester wie eine Flucht aus der Wirklichkeit vor.
    Aber es war noch mehr. Gerüchte durchzogen die Eastside. Sie berichteten vom Tlyünosmun, dem Ur-Gott, der den Gatasern einst die Kultur und die Technik gebracht hatte. Von ihm hatten sie gelernt, wie man Raumschiffe baute.
    Jetzt, so besagte ein Gerücht, sei dieser sagenhafte Tlyünosmun zurückgekehrt.
    Trester hatte Späherschiffe ausgesandt. Sie hatten nach diesem Gott gesucht, unsichtbar hinter ihren Dunkelschirmen waren sie bis in die Tiefen der Städte vorgestoßen, ohne ihn zu finden.
    Und doch schien er da zu sein, ein Gott eben, der gleichzeitig überall war.
    Was den Kalbaron aus dem Volk der Mor'Daer verunsicherte, waren die Jülziish selbst. Es genügte ihnen nicht, an die Anwesenheit des Tlyünosmun zu glauben, sie suchten ebenfalls nach Beweisen seiner Existenz. Das entmythologisierte ihn, machte ihn zu einem Wesen, das in der Vergangenheit tatsächlich einmal zugegen gewesen war, eine Art Entwicklungshelfer, vielleicht in der Maske eines Blues.
    Nach und nach schien sich die Suche auf zwei Welten einzugrenzen, auf Gatas und Apas, die Hauptwelten der beiden wichtigsten Jülziish-Völker. Dann jedoch schien die Spur wieder verloren, der Gott verschwunden. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass die Öffentlichkeit nichts mehr über die Vorgänge in diesem Zusammenhang erfuhr. Andere Dinge schienen wichtiger, das Bündnis zwischen Pagern, Quicheramos und Weddonen etwa sowie der Versuch, das ausgestorbene Jülziish-Volk der Gayök-Echtry wieder ins Leben zu rufen, indem man Zellreste aus Grüften zu brauchbaren Kulturen heranzüchtete, aus denen dann Klone und später fruchtbare Lebewesen entstehen sollten.
    Ansonsten ging es im Jülziish-Universum eher behäbig zu. Diese kriegerischen Wesen besaßen musische Seiten, sie liebten Poesie, was ihrer blumigen Sprache entgegenkam. Sie aßen und tranken gern, und sie zahlten Unsummen für einen Raumflug, nur um an der Tafel eines berühmten Koches speisen zu können. Auch diese Künste besaßen in ihrem Reich eine alte Tradition.
    Ob sie ebenfalls auf den Tlyünosmun zurückzuführen war, vermochte die Besatzung des Kolonnen-Forts nicht zu sagen; in den Berichten der Dunklen Ermittler war davon keine Rede, und um mehr herauszufinden, hätte es erneut der Ermittler bedurft, deren Wahrnehmung so leicht nichts entging.
    Die Gedanken des Kaibarons wanderten weiter, richteten sich auf die nahe Zukunft dieses Raumsektors. Die Kolonnen-Forts hatten ohne Ausnahme ihre Arbeit aufgenommen. Es war Zeit, das Jülziish-Universum, die Eastside der Galaxis Milchstraße, seiner Bestimmung zuzuführen. Je schneller die Ressourcengalaxis funktionierte, desto besser war es für die Terminale Kolonne, ihren Auftrag, das, was danach kam ...
    Der Duale Kapitän würde mit Trester zufrieden sein
     
    3.
     
    Sie lagen auf der Lauer, irgendwo hinter den metallenen, mannsgroßen Zackenplatten des Geländers, das den weitläufigen Naturpark vom Gelände der Industrieanlagen trennte. Im Plätschern der Wasserkaskaden ging ihr aufgeregtes Schnaufen unter. Ihre Körper
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