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2289 - Der eiserne Finger Gottes

Titel: 2289 - Der eiserne Finger Gottes
Autoren: Unbekannt
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aus Trümmern.
     
    *
     
    Die Feuerwalze war vom Mittelpunkt nach außen gerollt und hatte alles in Brand gesteckt, was brennbar war. Alles, was nach den Beben und der vernichtenden Druckwelle noch gestanden hatte. Und in der trockenen Stadt im Herzen der Wüste konnte allzu viel brennen.
    Die Häuser der Reichen ... weit fort vom Dreck und Elend der Schlichten. Wenn die Edlen sich zu Fuß oder mit der Sänfte aufmachten, befanden sie sich zunächst im angenehmen Schatten. Die verschränkten, verflochtenen Zweige der Zezo-Bäume, trocken wie alles andere, hatten das Feuer aus der Stadt rasend schnell weitergeleitet, verbreitet und genährt.
    Das Dach von Geon-Durns Anwesen gab es schon nicht mehr. Die Flammen fraßen sich abwärts durch die Räume, leckten die Treppe auf wie ein Tiger einen kleinen Happen, verzehrten Regale und Möbel.
    Die Eisensucher hatten die Tür aufgebrochen, in den noch begehbaren Räumen Gefäße gesucht, das Brunnenhaus geöffnet; nun bildeten sie eine lange Reihe und reichten die Töpfe und Eimer weiter. Kostbares, köstliches Wasser, Quell des Lebens, sollte nun das Feuer töten.
    Geon-Durn drängte sich an den anderen vorbei. Hy'valanna folgte, obwohl er versuchte, sie zurückzuschicken.
    In den Keller. Die Kellertür glomm bereits, aber nur außen, in der Diele. Die Innenseite war noch heil, ebenso die Treppe, und aus dem Keller drang ihm kein Rauch entgegen.
    Geon-Durn lief schnell die Treppe hinunter. Während oben Eisensucher Wasser über die Tür schütteten und vorsichtshalber die Treppe benetzten, ergriff er einen Haken und versuchte, einen Stein unter der Treppe zu lockern. Hy'valanna fasste mit an; zu zweit konnten sie den Block bewegen.
    Dahinter lag, in einer kleinen Höhlung, der zweite Schlüssel. Geon-Durn hob ihn lächelnd hoch.
    „Schnell", sagte Hy'valanna, „die Flammen fressen sonst unseren Rückweg auf."
    Geon-Durn steckte den Schlüssel ins Schloss der Tür zur Schatzkammer. Er drehte, öffnete und fuhr zurück.
    Der besonders gesicherte Raum mit den Münzen und den Weinvorräten brannte. Das Feuer muss den Geheimgang gefunden und sich hinuntergefressen haben, dachte Geon-Durn.
    Findiges Feuer.
    „Wasser!", schrie er. „Und du, nimm die Kiste." Er deutete auf die Münzvorräte.
    „Was ist wichtiger?"
    „Wir müssen leben. Bring das Geld nach oben."
    Hy'valanna packte die schwere Kiste und schleppte sie zur Treppe. Eisensucher, die nun die Kette der Wasserträger in den Keller verlängerten, halfen ihr.
    Geon-Durn ergriff einen langen, schweren Besen. Mit einem flüchtigen Gefühl des Bedauerns zerschlug er die tönernen Weinbehälter; vielleicht hielt das die Flammen ein wenig zurück.
    Die letzte Tür. Auch sie glühte. Dahinter der Raum mit Reisig. Keine Zeit für angenehme Erinnerungen; das Reisig brannte bereits. Geon-Durn benutzte den Besen, um die trockenen, lodernden Hölzer zu zerteilen; jemand hinter ihm schrie: „Achtung!" Ein Wasserschwall ergoss sich über Geon-Durn, der nun erst unter Schmerzen begriff, dass sein Körperfell angesengt war und sein Leibschurz brannte.
    Weiter. Das Reisig. Darunter eine dünne Steinplatte. Er zerrte daran, hob sie, zog sie zur Seite. In der Höhlung darunter lag die kleine Eisenkiste, die das unersetzliche Buch barg.
    Das Wissen, das nötig war, um die sinnvollen Teile der Vergangenheit neu zu schaffen und eine Zukunft voller Verheißung auf den alten Trümmern zu errichten.
    Die Eisenkiste war heiß. Geon-Durn schrie, als sie ihm die Finger versengte; dann schrie er, als er, als er und der letzte andere Eisensucher durch Feuer zur Treppe wateten, und zuletzt schrie er, als über ihnen der Türsturz in einem Funkenregen brach.
    Aber dann waren sie draußen, im Freien, und jemand leerte große Gefäße voll köstlichen, kostbaren Wassers auf sie.
     
    *
     
    Als Tum-Tawalik wieder zu sich kam, staunte er darüber, noch am Leben zu sein. Er erinnerte sich an Hitze und stellte fest, dass er im Schutz einer umgestürzten Mauer lag.
    Alles tat weh, die Knochen und die Lungen und die Augen und das hier und da angesengte Fell. Er stand auf und blickte sich um.
    Nach und nach fand er einige seiner Leute. Sie berichteten, was zu berichten war; auch, dass er viele andere seiner Kämpfer nie mehr sehen würde.
    Die Grache zustört. Die Macht der Priester gebrochen. Der Rat der Edlen niedergebrannt.
    Die meisten Sirips tot, die anderen geflohen.
    „Die Befreier und die anderen Krieger?"
    Einer seiner Unterführer wies mit dem
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