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2263 - Das Ding aus dem All

Titel: 2263 - Das Ding aus dem All
Autoren: Unbekannt
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Als halbe Gefangene waren wir nach Graugischt gelangt, jetzt, stand die erste Auseinandersetzung mit einem Kyberneten Tagg Kharzanis bevor.
    Atlan und ich reichten uns erneut die Hand. Das Zielgebiet lag vor uns. Bis zum Felsen waren es noch genau drei Stunden. „Stoppt den Gischter!", lautete der Funkspruch aus dem fliegenden Pendant. Inzwischen zogen wir in kaum noch zwanzig Metern Wassertiefe unsere Bahn.
    Ein flaues Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus. Der Funkspruch besagte, dass wir den tatsächlichen Zielpunkt erreicht hatten, zwanzig Kilometer vor dem eigentlichen Atoll und damit außerhalb der Reichweite des Motoschocks für die Orakelstadt. „Was gibt es?", erkundigte ich mich. „Ihr nehmt weitere Waren für die Schutzherrin an Bord", lautete die verabredete Antwort. „In Ordnung. Wir tauchen auf!"
    Die Anspannung stand uns in die Gesichter geschrieben. Als Piloten hatten wir ziemlich wenig Einfluss auf das, was jetzt kommen sollte. Wir konnten uns aber auch nicht dagegen wehren. Alles hing von der Schnelligkeit unserer Helfer ab.
    Zunächst aber mussten wir die schwierigste Klippe umschiffen. Schluckte „der Motoklon den zusätzlichen Stopp, oder ging er in die Offensive?
    Atlan und ich achteten kaum noch auf das Fahrzeug. Wie gebannt starrten wir auf die Mikrokameras. In diesen Augenblicken war es völlig egal, ob er sie inzwischen entdeckt hatte oder nicht. Vielleicht rechnete er noch immer damit, dass man ihn zwar sah, ihn aber nicht wahrnahm.
    Der Wulst blieb unverändert. Die Echse rührte sich nicht vom Fleck.
    Als sei sie festgewachsen!
    Ich fragte mich, wie oft ich in meinem Leben in einer solchen oder einer ähnlichen Situation gewesen war.
    Hundertmal, tausendmal? Das flaue Gefühl im Magen verstärkte sich zu einem leichten Brennen, als die Panoramasichtkanzel des Gischters die Wasseroberfläche durchstieß und das Fahrzeug schwankend zur Ruhe kam.
    Der Motoklon am Rumpf bewegte sich noch immer nicht.
    Ich richtete meinen Blick auf den Felsen mitten im Wasser. Er war dicht besetzt mit Schota-Magathe. Der Motoklon reagierte immer noch nicht. Er verzichtete auf den Einsatz jeglicher Orter und Taster, sonst hätte er die Lebewesen längst wahrgenommen und Konsequenzen daraus gezogen. „Ich öffne den vorderen Deckladeraum", funkte ich an den Gischter über uns. „Verstanden!"
    Das Fahrzeug in der Luft fuhr einen Verladearm aus.
    Es war das Zeichen für die Schota-Magathe. Sie wussten jetzt, dass der Motoklon noch immer an derselben Stelle saß, wie wir es auf der Zeichnung vermerkt hatten.
    Sie mussten jetzt handeln.
    Die Ersten verschwanden spurlos. Innerhalb weniger Augenblicke entstanden große Lücken in den Reihen der Ozeanischen Orakel.
    Sie teleportieren!
    Es hielt uns kaum noch in den Sitzen. Mit unseren Blicken schienen wir die von den Mikrokameras gelieferten Bilder geradezu verschlingen zu wollen.
    Ein Wogen, wirbelnde Gischt an der Heckfinne, die Schota-Magathe materialisierten unter Wasser. Teilweise behinderten sie sich gegenseitig.
    Ein greller Lichtblitz folgte, in dessen Zentrum ein schwarzer Streifen lag, der sich schnell erweiterte. Flirrende Energien störten die Übertragung. „Der Aufrisstrichter ..." Atlan krächzte es. „Jetzt!"
    Das Gebilde entstand unmittelbar dort, wo der Wulst an der Heckfinne lag. Sekundenbruchteile trennten Graugischt jetzt noch von der Rettung.
    Weitere Schota-Magathe waren materialisiert, verstärkten mit ihren Kräften den Vorgang. Es mussten inzwischen weit über hundert dieser Wesen sein. „Atlan, ich ..."
    Etwas schien das Bild wegzuschieben. Der Trichter flammte grell. Ich versuchte den Wulst zu erkennen, es sah aus, als sei die Echse verschwunden.
    In meinem Kopf drückte plötzlich etwas meine Wahrnehmung zur Seite, überlagerte sie mit einem unglaublich widerlichen Gefühl. Ich hörte den Arkoniden etwas sagen, aber mein Gehör erstarb im selben Augenblick wie meine Gedanken. Instinktiv wollte ich aus dem Sessel und zur Tür, um mich draußen im Wasser in Sicherheit zu bringen.
    Die Schota-Magathe waren nicht schnell genug.
    Atlan, komm! Meine Gedanken begriffen es nicht mehr. Wer war Atlan?
    Mein Bewusstsein entfernte sich wie durch einen engen Tunnel. Mit dem hässlichen Zischen entweichender Luft stockte mein Atem. Ich nahm es nur noch am Rande wahr, dass sich meine Hände gegen die Brust pressten, der Blutkreislauf stockte, das Herz sein Schlagen einstellte. Kreatürliche Furcht stieg in mir auf, das Bewusstsein,
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