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2248 - Friedenskämpfer

Titel: 2248 - Friedenskämpfer
Autoren: Unbekannt
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die Zangenbewegung mehrerer hundert Kybb-Raumer offenbar. „Die wollen es wirklich wissen!" Jemand fluchte unbeherrscht. „Diplomatie allein versagt kläglich", stellte Gon-Orbhon fest. „Es tut mir Leid, Lyressea, aber ..."
    Er sprach nicht weiter, weil die Schildwache zu ihm herumfuhr. Stechend taxierte ihn ihr Blick, mit einer Aggressivität, die sie niemals zuvor hatte erkennen lassen. „Wir können sie nicht gewähren lassen!", drängte sie. „Nein, das können wir nicht." Gon-Orbhon zögerte kurz. „Wir greifen an! Aber nur Einsatz der Paralysatoren - keine tödlich wirkenden Waffen."
    Knapp eineinhalb Tage lang trieb die Invasionsflotte der Kybb mit handlungsunfähigen Besatzungen durch den Raum, dann rannten die Stachelhäuter in einer gemeinsamen Anstrengung erneut gegen die Phalanx der Ringschiffe und Schutzherren-Porter an - und zogen schließlich in der Erkenntnis ab, dass sie diesem Gegner wenig entgegenzusetzen hatten. Zwei Wochen später schlugen sie an anderer Stelle umso härter zu und beraubten damit nicht nur Lyressea der letzten Hoffnung, sie könnten endlich gelernt haben.
    Zunehmend verlegten sich die Kybb auf blitzschnelle Aktionen. Wie aus dem Nichts heraus tauchten ihre Kriegsschiffe auf, schlugen mit aller Härte zu und verschwanden spurlos. Selbst eine nach Hunderttausenden zählende Ordensflotte hätte dieser Taktik ohnmächtig, gegenübergestanden. „Unsere Stärke ist zugleich unser .größter Schwachpunkt", stellte Gon-Orbhon fest. „Wir töten nicht um der Macht willen. Wir vernichten kein Leben, außer wir würden unsere eigene Existenz gefährden. Aber wir haben das Paragonkreuz."
    Lyressea verstand nicht, worauf Gon-Orbhon anspielte. „Wir können einen zweiten Dom in Amringhar bauen und damit eine stete Präsenz für alle friedliebenden Völker schaffen", sagte er. „Ein neues Friedenszentrum."
    Der Sternhaufen Parrakhon in Amringhar war bislang schon Anlaufstation für alle Ordensschiffe gewesen. Die amphibischen Besch're als friedliebendes, wenngleich technisch auf niedrigem Raumfahrtniveau verharrendes Volk hatten bislang eine Art Statthalterfunktion für die Schutzherren von Jamondi ausgeübt. Mit den eigenen Schiffen nicht in der Lage, mehr als einige Dutzend Lichtjahre zu überwinden, hatten sie mit Hilfe der Shoziden mehrere Dutzend Welten besiedelt. Mit Fesselfeldern im Innern der Ringund Doppelringschiffe gesichert, waren Fabrikanlagen, Rohstoffe und nicht zuletzt komplette Raumer der Besch're an Ort und Stelle transportiert worden.
    Die massigen Amphibienwesen mit ihren aufgequollenen Leibern und der evolutionsbedingten Vorliebe für Schlammbäder und eine stickig feuchte, zeitweise vor Nässe triefende Umgebung würden so lange keine zuverlässige Technik haben, solange sie keinen ausgewogenen Kompromiss zwischen ihrer Lebensweise und den mitunter sterilen Erfordernissen der Raumfahrt fanden. Es grenzte ohnehin schon an ein kleines Wunder, sprach aber andererseits für die Robustheit ihrer klobigen Maschinen, dass die Besch're es überhaupt jemals geschafft hatten, ihre Heimatwelt zu verlassen. Aber eben diese Plumpheit stand der Fortentwicklung und ihren Erfordernissen hin zu immer kleiner werdenden Aggregaten entgegen.
    Andererseits ermöglichte überhaupt erst die Infrastruktur der Besch're den Bau eines zweiten Domes auf ihrer Hauptwelt.
    Der Dom von Parrakh wurde als spirituelles Zentrum für ganz Amringhar konzipiert und als exakte Kopie des Domes von Tan-Jamondi II errichtet. Das zapfenförmige, schon durch sein Äußeres faszinierende Bauwerk war jedoch im Gegensatz zum Dom Rogan vollständig ausgeführt. Es gab auf dem Areal keinen Uralt Trummstam, dessen Integration in die Domstruktur vorrangig gewesen wäre.
    Parrakh selbst, der zweite von neun Planeten der orangefarbenen Sonne Parr, erinnerte frappierend an Tan-Jamondi II. Es war eine Welt der Naturschönheiten. Vier große Kontinente und tiefblaue Ozeane wechselten einander ab, die vergleichsweise kleinen eisbedeckten Polkappen beeinflussten das warme Klima kaum.
    Rund 300.000 Sonnen bildeten den nur 150 Lichtjahre durchmessenden Sternhaufen Parrakhon in den Ausläufern des sechsfach größeren Amrin-Nebels. Die Nähe dieses in Farben schwelgenden Gasnebels bewirkte, dass auf der dem Nebel zugewandten Seite von Parrakh der Himmel von fantastischen Filamenten und leuchtenden Strukturen überzogen war. In der Nacht noch um ein Vielfaches beeindruckender als tagsüber.
    In den Jahren und Jahrzehnten
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