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2248 - Friedenskämpfer

Titel: 2248 - Friedenskämpfer
Autoren: Unbekannt
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ist sehr lange her. Viele Generationen. Wir wissen nichts über diese Zeit als ein paar Fetzen, ob Gerüchte oder Tatsachen, entzieht sich unserer Kenntnis."
    Auffordernd streckte Lyressea eine Hand aus. „Gib mir eine Schreibfolie!", verlangte sie, als Rhodan zögerte, zunächst in der Sprache der Mächtigen, dann sofort in Jamisch.
    Rorkhete zog das Gewünschte aus einer Tasche, als habe er nur auf diese Gelegenheit gewartet. „Ich kann lesen", sagte er mit nicht zu überhörender Genugtuung und erntete dafür einen verwirrten Blick der Schildwache.
    Mit schnellen, wenngleich mitunter abgehackt wirkenden Strichen zeichnete die Mediale Schildwache: „Ammandul!" Sie deutete auf eine grob skizzierte Spirale, die zweifellos die Milchstraße darstellte. Daneben erkannte Rhodan die Magellanschen Wolken. „Amringhar", Lyressea deutete auf die Große Magellansche Wolke, „und Kyranghar, ihr kleiner Begleiter. Ich werde euch helfen, die Zusammenhänge meiner Zeit zu verstehen, ihr Getreue der Schutzherren. -Ihr kennt doch noch die Schutzherren?"
    „Die Hüter des Friedens", nickte Rorkhete. „Lange vernichtet."
    Lyressea seufzte; sie wirkte unendlich traurig und verletzt. Sie schien Rhodan in diesem Moment die einsamste Kreatur des Universums zu sein. „Ich werde euch die Geschichte der Schildwachen erzählen - und damit alles über den Orden der Schutzherren von Jamondi. Es wird auch gut für mich sein, darüber zu reden, um Klarheit in meine Gedanken zu bringen. Alles geschah so ... unerwartet." Sie tippte mit dem Markierungsstift auf die stilisierte Galaxis. „Um Missverständnisse zu vermeiden, hier die beteiligten Galaxien."
    „Unsere Milchstraße und die beiden Magellanschen Wolken." Rhodan nickte. „Atlan und ich kennen sie. Wir waren dort, vor langer Zeit."
    „Das kann es vereinfachen." Lyressea zeigte auf einen Punkt in der Milchstraße. „Und das hier? Kennt ihr das auch? Talan?"
    Der Punkt, auf den sie wies, war Rhodan und Atlan nur allzu vertraut. „Talanis", sagte Atlan. „Die Insel der Schmetterlinge."
    „Talanis - Talan." Jetzt nickte Perry Rhodan. „Diese Welt ist meine Heimat. Wir nennen sie heute Terra."
    Ein Aufblitzen lag in Lyresseas Augen. „Tatsächlich." Sie deutete auf einen Punkt unweit Terras. „Der Sternhaufen von Arphonie."
    „In dem Bereich gibt es keinen Sternhaufen", bemerkte Atlan. „Es sei denn ..."
    „... er ist wie Jamondi in einen Hyperkokon eingebettet", führte Rhodan den Satz zu Ende. „Die Bühne ist bereitet." Lyressea schob die Folie zur Seite. Und sie begann zu erzählen
     
    1.
     
    Eine Illusion, die sich ihrer selbst bewusst wird, ist keine Illusion mehr. Sie lebt und hat eine Aufgabe zu erfüllen. Nichts in diesem Kosmos geschieht ohne Grund - aber nenne das weder Schicksal noch Vorherbestimmung, denn beides ist es nicht.
    Du kannst Einfluss auf jedes Geschehen nehmen. Auch wenn du das am Anfang deiner Tage noch nicht glauben willst, weil dir die Erfahrung fehlt. Deshalb wirst du lernen müssen, und dieser Prozess wird oft genug schmerzhaft sein. Entziehen kannst du dich dem nicht. Keiner von euch kann das.
    Sieh vor allem die Dinge nie als unabänderlich!
    Und nun vertraue dich dem an, was dich prägt: Es ist der Lauf der Zeit.
    Homunk Ich? Dieser Gedanke war eigenartig, faszinierend und unheimlich zugleich.
    So abrupt er entstanden war, so langsam - geradezu zögernd - verklang er wieder, verlor sich im Nichts ... und kehrte in vielfachem Echo zurück.
    Ich?
    Jetzt klang die Frage nicht mehr zögernd, unsicher, sondern prägnant und fest. Von allen Seiten hallte der Ausruf heran, schaukelte sich empor wie eine Wellenfront, die gischtend an Höhe gewinnt und schließlich alles unter sich begräbt.
    Ich! Erschrecken. Ein Wirbel chaotischer Empfindungen, verdichtet zum Sog, eine unglaubliche Vielfalt von Empfindungen, immer noch faszinierend, aber auch abstoßend.
    Nichts in dieser Welt wird Bestand haben ...
    Eine Stimme? Ein Gedanke? Oder allgegenwärtige, alles beherrschende Schwingungen? ... nur das Chaos währt ewig.
    Sie vernahm diese Begriffe zum ersten Mal, aber sie verstand, was sich in ihnen ausdrückte. Zugleich spürte sie ihre Verlockung. Lass dich fallen! Das Chaos würde sie mit sich tragen, hinaus in die Unendlichkeit, die Raum und Zeit prägte.
    Komm!
    Alles in ihr drängte danach, dem Ruf zu folgen, denn jede scheinbar noch so eherne Ordnung würde ohnehin irgendwann im brodelnden Chaos versinken.
    Sie ließ sich treiben ... zögerte ...
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