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2240 - Der Graue Autonom

Titel: 2240 - Der Graue Autonom
Autoren: Unbekannt
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Scherzen der Männer über die „flügellahme Botin" und kämpfte sich die letzten Meter zum Palast der Planetaren Majestät weiter. „Venga, was ist mit dir geschehen?", rief Kischmeide aus, als sie ihre Botin erblickte. Die Majestät, eine füllige Frau im zweiten Lebensdrittel, legte das Schriftstück, das sie gerade bearbeitet hatte, zur Seite und eilte Venga entgegen, um sie zu stützen. Die Wegweiserinnen, die sie umstanden, runzelten missbilligend die Stirn. Verhielt sich so eine Majestät? Kischmeide kümmerte es nicht. Sie war eine Herrscherin, die auf herrschaftliche Würde und Abgehobenheit pfiff. „Ach nichts", brachte Venga hervor. „Ein dummer Stein, der nicht so fest gesessen hat, wie es sich gehört."
    Kischmeide packte die Botin beherzt unter den Schultern, bugsierte sie zu einer Bank, setzte sie ab und ließ sich neben ihr nieder. Der Schmerz, der von Vengas ohnehin gequälten Achseln ausging, ließ tausend Sterne auf ihrer Netzhaut aufglühen. „Wo hast du deine Augen gehabt, Venga? Wieder auf einem hübschen Mann?"
    „Nein!" Die Unterstellung riss Venga aus der Benommenheit. Wie kam Kischmeide darauf? „Ich habe nur meine Pflicht..."
    Die Majestät winkte ab. „Schon gut. Ich weiß ja, wen ich vor mir habe." Sie stieß der Botin beinahe kameradschaftlich in die Seite, „Und jetzt berichte!"
    Venga erzählte von ihrer langen, ereignislosen Wache am Teich der Trideage - ausführlich, Kischmeide sollte wissen, wie sehr sie sich im Dienst aufgeopfert hatte -, dem Auftauchen der Ozeanischen Orakel und dem Beschluss, den Grauen Autonomen auf Mykronoer aufzusuchen.
    Kischmeide hörte sich wie üblich Vengas Erzählfluss an, ohne sie zu unterbrechen, und bombardierte sie anschließend mit Fragen, die die Botin so gut wie möglich beantwortete.
    Schließlich war Kischmeide zufrieden. Sie bedankte sich bei Venga und sagte: „Jetzt geh und ruh dich aus."
    „Was?" Venga, die unter dem Hagel der Fragen erschöpft in sich zusammengesunken war, schnellte hoch. „Wieso ausruhen?"
    „Du bist verletzt. Dein Knöchel braucht Ruhe, um wieder ganz zu heilen. Ich will schließlich nicht das Risiko eingehen, eine meiner besten Botinnen zu verlieren, weil sie eine Verletzung nicht richtig auskuriert hat."
    Einen Moment lang war Venga sprachlos. „Eine meiner besten Botinnen ..." - das hörte sie zum ersten Mal. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus, drohte sie einzulullen. Venga gab sich einen Ruck. Sich in Kimte auszukurieren hieße, sich noch mehr zu langweilen als am Teich der Trideage. Zugegeben, dort war eine geschlagene Woche rein gar nichts geschehen, was sie beinahe in den Wahnsinn getrieben hatte. Aber sie hatte eine wichtige Aufgabe gehabt - alle hatten es ihr versichert! -, und schließlich hat. ten sich die Orakel gezeigt.
    Aber das Krankenbett zu hüten, während Perry Rhodan und die Übrigen mit der SCHWERT aufbrachen? Niemals! Venga war Botin geworden, weil sie das Abenteuer gesucht hatte. Botinnen waren immer dort, wo etwas geschah. Und wenn man es gerade nicht war, konnte man darauf zählen, genau dorthin geschickt zu werden. Und selbst wenn am Ziel nichts Aufregendes geschah, blieb immer noch der Weg dorthin. Es gab so viel zu sehen, so viel zu entdecken - und dass sich einer Botin angefangen von Stürmen über verschüttete Wegstrecken bis zu spielenden Kindern oder hübschen Männern Hindernisse entgegenstellten, machte die Sache nur noch interessanter. „Aber... aber genau das ist es!", stotterte Venga. Sie brauchte einen guten Grund, und zwar schnell, sonst würde die SCHWERT ohne sie aufbrechen. „Auf der SCHWERT ... Sie haben dort unglaubliche Instrumente - du hast es ja selbst gesehen, nicht? -, sie können meinen Fuß dort heilen!" .Kischmeide rückte ein Stück von ihrer Botin ab. „Was du nicht sagst..."
    „Ja, das haben sie gesagt!" Es war nur eine halbe Lüge, tröstete sich Venga, eigentlich nur eine Frage der Interpretation. Echophage, der Bordrechner, hatte bedauert, dass die Krankenstation des Kreuzers unter der langen Wartezeit in der Feste von Shoz gelitten hatte. Früher hätte er Bagatellverletzungen wie die ihre innerhalb eines Tages geheilt, aber jetzt... Echophage hatte Venga immerhin eine lindernde Kälte-Wärme-Therapie angeboten, ehrliches Bedauern in der Stimme, dass er nicht mehr ausrichten konnte. „Sie haben dort eine Therapie. Echophage hat sie mir zwar erklärt, aber ich weiß gar nicht, wie ich sie beschreiben soll..."
    Ein Teil der
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