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2227 - Menschenjagd auf Hayok

Titel: 2227 - Menschenjagd auf Hayok
Autoren: Unbekannt
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wissen, dass ihre defekten syntronischen Chips in der „Schmiede" durch Positronikbauteile ersetzt werden sollten.
    Ich nickte. „Verstanden. Wie steht es mit Kontrollen durch die Arkoniden?"
    „Im Augenblick haben sie anderes zu tun. Es ist aber nur eine Frage der Zeit", antwortete Breffeo sachlich. „Die Kerle werden zunehmend schärfer durchgreifen, wenn die erste Unordnung bei ihnen vorüber ist."
    „Und du?", Mal wischte mit einem Brocken Brot das Fett von seinem Teller. „Bist du mit deinem Laden gefährdet?"
    Breffeo hob die breiten Schultern und knurrte: „Bisher haben ich und meine Tarnung alles überlebt. Auch die Hysterie während der Belagerung des SPEICHERS."
    „Da wäre nur noch eine Frage", sagte ich. „Gibt es die Möglichkeit, mit den Agenten und Spezialisten zu sprechen, ohne das Versteck verlassen zu müssen?"
    „Kaum. Überdies zu gefährlich."
    Ich nickte ernst; genau so hatte ich es befürchtet. Einige Namen und Positionen von Mitarbeitern hatte ich in PRAE-TORIA herausgefunden. Ich hatte plötzlich keinen Appetit mehr und sah einer Kette schwarzer Dwarmaris zu, die winzige Speisereste erbeutet hatten und in die Holster-Kolonien zurückschleppten. Zuckerkristalle glänzten in einem breiten Sonnenstrahl, der durch das Fenster funkelte, Brotreste, viermal größer als die schwarzen Winzlinge, bewegten sich scheinbar selbständig entlang der Tischkanten auf meine Knie und die ledernen Holster zu. „Aber wie gesagt, jeder wird euch unter der Hand helfen", sagte Breffeo. „Ich brauche euch hoffentlich nicht zu erklären, dass ihr unsere Männer auf keinen Fall gefährden dürft."
    „Das haben wir uns schon im Orbit geschworen." Mal grinste und hob die Faust. „Seit wir auf Hayok sind, wissen wir, dass die Celistas und die Kralasenen ebenso mit Spitzeln, Zuträgern, Spionen und Verrätern arbeiten wie die Terraner."
    „Das haben wir sozusagen verinnerlicht", fügte ich hinzu. „Das Leben ist hart, und die Galaxis ist voller Gefahren."
    Breffeo nickte schwer; er glaubte mir die scheinbare Abgeklärtheit keine Sekunde lang. „Du sagst es."
    „Wo bleibt der Abholservice?", erkundigte sich Mal.
    Breffeo brauchte nicht auf die Uhr zu sehen. Er schob uns zwei offensichtlich teilüberholte, mit metallisch glänzendem Band zusammengehaltene Minikoms zu und sagte: „Pünktlich in dreizehn Minuten.
     
    3.
     
    Der alte Lastengleiter schob sich bis dicht an die Rampe des Obergeschosses heran.
    Breffeo bugsierte die zwei Container auf die zerschrammte Ladefläche; wir setzten uns auf Klappsitze und spähten durch schmale Schlitze der Seitenwände. Leise sagte Breffeo, als er die Fernsteuerung der Antigravplattformen abschaltete: „Viel Erfolg. Wenn ich etwas von Shallowain erfahre, benachrichtige ich euch in der Schmiede."
    „Nochmals Dank für alles", flüsterte ich zurück.
    Die Heckklappen schlössen sich. Der Gleiter ruckte an, schwebte langsam auf Bodenniveau hinunter und beschleunigte summend. Mit mäßiger Geschwindigkeit bewegte er sich die Gasse hinunter, bog auf eine breite Piste ein und näherte sich dem Rand der Siedlung. Der Kurs führte nach Osten, in die aufgehende Sonne. Deutlich war durch das Sichtfeld über dem Kopf des Piloten zu sehen, dass das Verkehrsleitsystem nachhaltig gestört war: Die wenigen Gleiter schwebten unkoordiniert durcheinander und hielten gerade noch unterschiedliche Höhen ein. Einige Straßen hatten sich mit Fußgängern gefüllt, und dazwischen sahen wir jede Art improvisierte Fortbewegungsmittel, kleine arkonidische oder terranische Beiboote heulten darüber durch den Morgenhimmel.
    Eine merkwürdige Stimmung, wie die Vorahnung eines weiteren Unheils, lag über dem Viertel. „Also", sagte ich laut. „Als Fußgänger werden wir nicht auffallen. Nachdem wir uns im Unterschlupf eingerichtet haben ..."
    „... fangen wir mit der gezielten Suche nach Shallowain an", beendete Mal meinen Vorschlag.
    Wir blieben im Halbdunkel des rostigen Laderaums, bis der Gleiter am stillgelegten Vergnügungspark vorbei ein einzeln stehendes Fabrikgelände inmitten vieler verwilderter Bäume erreichte. Die Anlage bestand im Wesentlichen aus einer hohen Montagehalle, zwei Lagerhallen, einem heruntergekommenen Wohngebäude und einem Platz, auf dem ungefähr hundert Gleiter aller Größen und Formate abgestellt waren. Cardozos Positronik-Schmiede, stand in frischen Buchstaben auf einer Werbetafel an der Stirnwand der Halleundeutlich war die übermalte Aufschrift
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