Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2226 - Zwischen den Äonen

Titel: 2226 - Zwischen den Äonen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nur ein Scherz gewesen? Hatte er damit gerechnet, dass sie ablehnte? Dass sie es sich nicht vorstellen konnte, sich von Wesen zu trennen, an denen ihr kaum etwas lag, die sie ihr Leben lang zurückgewiesen hatten?
    Oder... hatte er ihre Antwort nicht richtig verstanden?
    Es dauerte eine geraume Weile, dann erhellte sich sein Gesicht, und seine Augen strahlten förmlich.
    Vor Glück?, fragte sie sich.
    „Du ... willigst ein? Du wirst mich begleiten?"
    Sie nickte nur.
    Er trat zu ihr, legte die Arme um ihre Schultern, zog sie behutsam an sich. Die Bewegung elektrisierte sie, doch unwillkürlich versuchte sie, sich ihr zu entwinden. Noch war dieser Zeitpunkt nicht gekommen.
    Er gab sie sofort wieder frei, schien zu spüren, dass ihr das alles noch viel zu schnell ging. „Und womit fliegen wir?", fragte sie.
    Aago drehte sich zu einer Konsole um, rief Hologramme auf und studierte sie kurz. „Ich habe eine schlechte Nachricht für deine Freunde", sagte er. „Und auch für uns." Lyra sah ihn fragend an.
    „Ich hatte vor, eine Silberkugel zu nehmen, aber in der Station befindet sich keine mehr. Sie sind alle verschwunden."
    Sie erstarrte. In diesem Augenblick dachte sie weniger an sich und Aago als an Rhodan und die anderen, die im Sternenozean verschollen waren. Ohne eine Silberkugel gab es keine Möglichkeit, kurzfristig in den Hyperkokon einzudringen.
    Ihre Mission war gescheitert, jedenfalls im wichtigsten Teilpunkt. Informationen über Jamondi konnten noch immer sehr wichtig für Verteidigungsminister Bull sein, doch ihr eigentliches Ziel konnten sie nicht mehr erreichen.
    „Wie ... kann das sein?", fragte sie zögernd. „Waren noch andere Eindringlinge in der Station?"
    „Nein. Auf keinen Fall. Ich kann nur vermuten, dass die letzten der Herren sie genommen haben, zu einem Zeitpunkt, als ich mich bereits in Konservierungswacht befand."
    „Dann..."
     
    *
     
    Aago von Gern hob eine Hand. „Noch ist für uns nichts verloren." Er rief weitere Hologramme auf, betrachtete sie kurz und verließ dann wortlos den Raum.
    Als er nach wenigen Augenblicken zurückkehrte, trug er auf einer Handfläche eine faustgroße Kugel.
    Ihre Oberfläche flackerte in allen Farben des Regenbogens, die sich permanent zu verändern schienen.
    Sie glaubte zu sehen, dass auch die Größe der Kugel um Winzigkeiten variierte und die Oberfläche sich immer wieder an einzelnen Stellen schwach ausbeulte, aber das konnte ebenso eine optische Täuschung sein, hervorgerufen durch das fast schon in den Augen schmerzende Lichtspiel. „Damit", sagte Aago, „werden wir in den Kosmos fliegen."
    Lyra musterte die faustgroße Kugel von unbestimmter, flackernder Konsistenz. „Ist das ... eine Art Silberkugel?"
    Das Gebilde hatte durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit dem rätselhaften Transportmittel der Oldtimer, das im Passivmodus aussah wie ein silberner, an einen übergroßen Quecksilbertropfen erinnernder Fußball.
    „Eine ganz ähnliche Konstruktion", bestätigte Aago. „Sie wird Phasenkugel genannt, ist ähnlich vielseitig einsetzbar wie eine Silberkugel, nur nicht ganz so widerstandsfähig." Die TLD-Agentin holte tief Luft. „Dann könnten wir doch mit dieser Phasenkugel..."
    Aago von Gern schüttelte den Kopf. „Nein. Sie ist definitiv nicht in der Lage, die Barriere zum Hyperkokon zu durchdringen. Phasenkugeln sind eher für langfristige Einsätze gedacht – und hervorragend geeignet, intergalaktische Entfernungen zurückzulegen. Trotz erhöhter Hyperimpedanz."
    „Und es gibt wirklich keine Möglichkeit, in den Sternenozean vorzudringen, um Perry Rhodan und den anderen zu helfen?"
    In Aagos Blick lag echtes Bedauern. „Ich kenne zumindest keine. Glaub mir, ich würde gern etwas für dich tun, aber es ist mir unmöglich."
    „Ich verstehe ..."
    „Ändert das etwas an unserer ... Beziehung?"
    Überrascht sah Lyra auf. „Hast du etwa ..." Sie brach mitten im Satz ab, wollte die Frage nicht stellen, aus Angst vor der Antwort, die sie erhalten würde.
    Hast du etwa geglaubt, ich hätte mich nur mit dir eingelassen, damit du uns hilfst, unsere Freunde aus dem Sternenozean zu bergen?
    Aber es war gar nicht nötig, sie zu stellen.
    „Verzeih!", sagte Aago von Gern. „Einen Moment lang hatte ich die unsinnige Befürchtung, du wolltest mich ..."
    „Ausnutzen?"
    Er nickte.
    „Nein, das will ich nicht."
    „Ich weiß. Das war mir bereits klar, als ich die Frage ausgesprochen habe. Bitte verzeih mir. Ich bin mir noch so ... unsicher."
    Du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher