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2218 - Die Epha-Matrix

Titel: 2218 - Die Epha-Matrix
Autoren: Unbekannt
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abverlangt. Oft genug euer Leben. Diesmal sollt ihr mich aber von einer anderen Seite kennen lernen. Ihr sollt erkennen, dass euch mein Wohlwollen gehört." Der Gouverneur von Baikhal Cain machte eine Pause. Aicha fragte sich, was für eine Hinterhältigkeit sich in seiner Aussage versteckte. Von Raphid-Kybb-Karter hatten die Motana kein „Wohlwollen" zu erwarten.
    Karter fuhr fort: „Der Abbau des Schaumopals wird vorübergehend eingestellt." Der oberste Kybb-Cranar machte eine Pause und breitete die metallenen Arme aus, als wolle er alle Motana umarmen - oder erwürgen. „Das bedeutet: keine Bergwerksarbeit mehr für euch!
    Ihr dürfte die Minen verlassen und ans Tageslicht kommen. Wir haben ein Lager für euch eingerichtet, wo euch zuvorkommende Behandlung, viele Annehmlichkeiten und ausreichende Verpflegung erwarten."
    Raphid-Kybb-Karter blickte sich um und schien jeden einzelnen Motana mit seinen scharfen Blicken aufspießen zu wollen. Seine Blicke straften seine falschen Worte Lügen. Was für Grausamkeiten hatte er ihnen zugedacht?
    Aicha musste an die Krankenstation denken, die der Gouverneur vor einigen Tagen eingerichtet hatte.
    Mit freundlichen Worten hatten die Kybb-Cranar die Kranken und Verletzten dazu bewogen, sich in ihre Hände zu begeben. Gorlin hatte sich geweigert, dem Ruf zu folgen, hatte seine Schwester angefleht, ihn zu verbergen. Aicha hatte ihm seinen Wunsch erfüllt. Die Kranken waren nie wieder aus der Krankenstation zurückgekehrt, und ein paar Tage später hatte Raphid-Kybb-Karter sie wieder geschlossen. Niemand wusste, was aus den Motana geworden war. Manche flüsterten, die Kybb-Cranar hätten sie freigelassen. Aicha glaubte nicht daran. Wahrscheinlich hatte der Gouverneur sie für einen teuflischen Plan missbraucht. Raphid-Kybb-Karters weitere Worte steigerten die Versprechungen. „Wir wollen euch untersuchen. Euren körperlichen und geistigen Zustand testen und euren Gesamtzustand verbessern. Es soll euch in den kommenden Tagen an nichts fehlen. Und für viele von euch winkt am Ende der Tests die Freiheit. Die Ausgewählten brauchen nie mehr in die Minen des Heiligen Berges zurückkehren. Ihr könnt mich beim Wort nehmen. Ihr dürft euch auf die kommenden Tage im Licht eurer Sonne freuen." Mit diesen Worten schwebte der Herr des Heiligen Berges und des gesamten Sonnensystems wieder nach oben. Die zehn Wachtposten ließen wieder ihre Peitschen knallen, um die Versammlung aufzulösen. Das war für Aicha das Zeichen, den Vorsteherinnen zu befehlen, ihre Schutzbefohlenen in die Schlaf säle zurückzubringen. Sie selbst suchte auf dem schnellsten Weg das Alarmzimmer auf, denn sie erwartete weiter reichende Befehle. Es dauerte auch nicht lange, bis der Schirm sich erhellte. Ein Kybb-Cranar erschien. Er sagte: „Es werden sich Schleusen für euch öffnen.
    Dahinter liegen Tunnel, die ins Freie führen. Diese können die Sklaven gefahrlos benutzen, denn alle Sicherheitseinrichtungen wurden desaktiviert. Dieser Befehl ist augenblicklich zu befolgen. Die Sklaven werden an den Ausgängen des Heiligen Berges in Empfang genommen." Noch bevor Aicha etwas sagen konnte, erlosch der Schirm. Was würde sie erwarten, wenn sie den Heiligen Berg verließen und ins Freie traten?
    Salven aus den Waffenarmen der Kybb-Cranar?
    Schmerzhafte Untersuchungen - Folter?
    Aicha konnte sich das alles und mehr Schreckliches vorstellen. Dennoch würde sie den Befehlen der Kybb-Cranar gehorchen. Der Krin Varidh, der Giftkragen, den sie wie alle Motana um den Hals trug, ließ ihr keine andere Wahl. Es war ein beschwerlicher Auszug aus dem Berg der Verdammten. Viele der Bergarbeiter konnten sich über eine so lange Strecke nicht aus eigener Kraft auf den Beinen halten. Aicha wies die Kräftigeren an, die Schwachen zu stützen. Sie wusste nicht, was sie erwartete, aber Aicha war sich sicher, dass auf eventuell Zurückbleibende ein rascher Tod wartete. Sie nahm sich selbst ihres Bruders an. Gorlins Zustand hatte sich weiter gebessert, aber er war noch nicht so bei Kräften, dass er den langen Weg ins Freie ohne Hilfe hätte schaffen können. Die Tunnel nach oben erstreckten sich endlos. Viele Motana blieben völlig entkräftet auf der Strecke und starben. Ihnen war nicht mehr zu helfen.
    Sie hätten in den Minen, beim anstrengenden Abbau des Schaumopals auch nicht mehr lange zu leben gehabt. „Glaubst du Karter?", fragte Gorlin seine Schwester. „Was er sagte, klang sehr verheißungsvoll", sagte sie
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