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2211 - PRAETORIA

Titel: 2211 - PRAETORIA
Autoren: Unbekannt
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eingesprühten Verbundkleber verbackenen und per Kristallintensivierung aufgeladenen Feinstaub eingehüllt waren.
    Zwei mal neun Würfel bildeten zwei Quadrate, deren Zentraleinheiten als Hypertron-Zapfer fungierten und Energie von der Sonne „absaugten". Wieder andere Module beinhalteten riesige Fusions- und Nug-Schwarzschildreaktoren, waren als mobile Waffen- und Schutzschirmplattformen ausgelegt, als Orterund Hyperfunkstationen.
    Unterdessen waren andere Raumschiffe dabei, eine zunächst dreißig Kilometer durchmessende Fläche per Desintegrator einzuebnen. Impulsstrahler verwandelten den Fels anschließend bis in Dutzende Meter Tiefe in flüssiges Magma, das nun durch Pressfelder verdichtet wurde. Abschließend folgten mit modifizierten Hypertron-Zapfern die beschleunigte Abkühlung durch Energieentzug sowie ein „Spritzgussüberzug" aus Verbundkomposit – fertig war der zunächst natürlich provisorische Raumhafen.
    Flugfähige Geschützstationen kreisten über der riesigen Baustelle oder nahmen ihre vorprogrammierten Stellungen ein, Funk- und Ortungssatelliten wurden im Orbit und am Systemrand stationiert, die Unterstützung durch die PONTON-Tender ging in Bereitschaft.
    Insgesamt war es ein perfektes Zusammenspiel der Kräfte und Flottenteile, das Reginald Bull – ich sah es ihm bei der wiederholten Berichterstattung deutlich an – mit großem Stolz erfüllte; seine Leute verrichteten unter den praktisch unzumutbaren Bedingungen eines tobenden Hypersturms, unter den kaum berechenbaren Nebenwirkungen, die mit dem Ansteigen der Hyperimpedanz verbunden waren, einen „ausgezeichneten Job"!
    Schließlich ging die von allen befürchtete Meldung ein: Fünfzehn Stunden nach Beginn der Arbeiten wurden die ersten Aufklärer der Arkoniden gesichtet. Aber zur großen erwarteten Krise kam es vorerst noch nicht, weil die Gewalten des Hypersturms Qa'pesh den gesamten Sektor Hayok mit einer so nie erlebten Intensität erfüllten. Nach Ansicht der Wissenschaftler Parrot und Prakma handelte sich um eine Nebenwirkung der steigenden Hyperimpedanz.
    „Die derzeit überall in der Milchstraße wütenden Hyperstürme sind möglicherweise >nur< als eine Art Anpassungsturbulenz auf dem Weg zu immer höheren Impedanz werten aufzufassen", wiederholten sie unermüdlich ihren Spruch, von dem ich unwillkürlich annahm, dass er mehr zur eigenen Beruhigung gedacht war.
    Selbst hervorragende Wissenschaftler verschließen mitunter die Augen vor den Tatsachen, dachte ich grimmig. Ich für meinen Teil bin nicht davon überzeugt, dass es Anpassungsturbulenzen sind.
    Aus: Die Kunst des Krieges, Sunzi, um 500 v. Chr.
    Ohne Aussicht auf Vorteile setz keine Armee in Bewegung. Ohne Aussicht auf Erfolg setz keine Truppen ein. Ohne Gefahr kein Kampf. Kein Herrscher soll aus Wut einen Krieg anfangen. Kein Feldherr soll aus Verärgerung eine Schlacht schlagen. Nur wenn Vorteile absehbar sind, soll man zum Kampf schreiten; sind keine Vorteile abzusehen, so soll man den Kampf unterlassen.
    Die Wut des Herrschers mag sich wieder in Frohsinn, der Ärger des Generals wieder in Heiterkeit verwandeln. Doch ein Staat, der untergegangen ist, wird nicht wiedererstehen, und ebenso kann man Tote nicht wieder zum Leben erwecken.
    In hundert Schlachten Sieger zu sein ist nicht der Gipfel der Kriegskunst; der Gipfel der Kriegskunst ist es, die Armeen des Gegners ohne Blutvergießen niederzuzwingen.
     
    7.
     
    Bericht: Oberst Gerrot Hoslym Am 9. September 133l NGZ waren die meisten dimensionalen Effekte, die den Höhepunkt des Hypersturms markiert hatten, der Reihe nach abgeklungen. Im Hayok-System selbst sank die Intensität von Qa'pesh auf Werte um fünfzig Meg; eine immer noch hohe Belastung, aber keineswegs mehr bedrohlich für die moderne Raumfahrt. Der Tryortan-Schlund, der den einzigen Planeten der kleinen roten Sonne bedroht hatte, war erloschen. Dennoch änderte sich die Gesamtausdehnung des Sturms keineswegs.
    „Wir müssen jederzeit mit einem neuen Höhepunkt rechnen!", sagte Prakma, während Parrot einen eher recht skeptischen Gesichtsausdruck zeigte.
    Wollten wir den überaus zerstückelten und trotz der geringen Distanz stark verzerrten Funksprüchen glauben, hatte der Hypersturm ungeheure Schäden angerichtet. Das ganze System schien ein einziger Notruf zu sein; Tausende Raumschiffsbesatzungen brüllten ihre Verzweiflung ins All hinaus. Von den rund 25.000 Raumschiffen im System mussten rund zehn Prozent mehr oder weniger als Wracks eingestuft
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