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2209 - Station der Oldtimer

Titel: 2209 - Station der Oldtimer
Autoren: Unbekannt
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Körper.
    Sie hatte den Gegner unterschätzt!
    In Erwartung des tödlichen Schusses schloss sie die Augen.
     
    *
     
    „Da seid ihr ja", sagte eine nicht sonderlich tiefe Stimme hinter ihr. „Dornbeer hat uns gesagt, wo wir euch finden.
    Wir sollen euch in die Station bringen."
    Langsam drehte sie sich um.
    Ein Mann stand vor ihr, etwa einen Meter und neunzig groß, sehr schmal, nicht sehr kräftig. Hohe Stirn, schmallippiger Mund. Kantiges Kinn, das für Lyra aber weniger auf Willensstärke denn auf ausgeprägten Trotz hinwies.
    Schlaksig, mit dunklen Augen und wirren braunen Haaren, die ihm fast bis in die gehetzt wirkenden Augen fielen.
    Sie kannte diesen Mann. Nicht persönlich, aber sie wusste, wer er war.
    Verdammt, dachte sie, ich fühle mich von den eigenen Leuten bedroht!
    Wieso war sie nur so nervös? Weil sie noch keinen Schritt weitergekommen waren?
    Daran konnte es nicht liegen. Dornbeers Leute suchten erst seit zwei Tagen nach einem Eingang in die Station, und sie selbst war erst vor vier Stunden hier eingetroffen. Schon aufgrund der Größe des Gebiets konnten sie noch gar nicht sonderlich erfolgreich gewesen sein.
    „Warum wissen wir nichts davon?", fragte sie. „Man hätte uns ..."
    Ein Schrei unterbrach sie. Sie wirbelte zu Leyson herum. Der Teamleiter stand mit weit aufgerissenen Augen da, und sie sah, dass seine Hand mit der Waffe zitterte.
    Mach jetzt keinen Fehler, Trevor!
    Nichts Unüberlegtes!
    „Wir sind unplanmäßig gelandet", sagte der Mann vor ihr. „Entschuldigt die Unannehmlichkeiten." Wie auch die Agenten trug er einen SERUN.
    „Startac Schroeder", sagte sie. „Welche Ehre! Und warum hat man uns nicht informiert, dass wir Verstärkung bekommen? Wir hatten keine Ahnung. So etwas kann ins Auge gehen!"
    „Wie gesagt, es ist nicht alles nach Plan gelaufen. Wir haben uns als eines von zwei Kommandos an Bord einer Space-Jet befunden, die über dem Raumhafen von Vhalaum abgestürzt ist.
    Das war nicht vorgesehen. Aber nicht nur bei uns sind sämtliche Syntroniken ausgefallen. Zum Glück war ich ja an Bord."
    Das plötzliche Auftauchen des Mutanten hatte nicht nur Lyra erschreckt. Einige Agenten hatten ihre Deckung verlassen und starrten zu ihnen herüber. Ein überraschter Blick traf sie.
    Sie hatte in Sekundenschnelle eins und eins zusammen gezählt. Natürlich wurde sie wieder einmal von den anderen unterschätzt.
    „Hat man euch nicht informiert, dass ihr noch Verstärkung bekommt?"
    „Doch. Aber nicht, wer diese Verstärkung bildet. Und es war auch die Rede von einer Einsatzleitung."
    Startac Schroeder zuckte mit den Schultern. „Was man nicht weiß, kann man nicht verraten, wenn man von der Gegenseite enttarnt und gefangen genommen wird. Und, ja, wir haben offiziell die Einsatzleitung."
    Ein zweiter Mann trat aus der Deckung eines großen Felsbrockens hervor.
    Er war wesentlich kleiner als der erste, vielleicht 1,65 Meter groß, mit dunkelbraunem Haar, sehr dünn und kurz geschnitten, und braunen, abnorm groß wirkenden Augen. Seine Handrücken unter den durchsichtigen Handschuhen waren auffällig dicht behaart.
    Natürlich, dachte Lyra. Der Zweite im Bunde kann nicht weit sein. Normalerweise operieren sie ja immer gemeinsam.
    Sie nickte dem Mann zu. „Trim Marath."
    Nun kamen auch die anderen der Gruppe aus ihren jeweiligen Deckungen hervor. Amüsiert stellte Lyra fest, dass ihnen der Schreck noch in den Gesichtern geschrieben stand. Oder zumindest die Verblüffung. Mit den beiden Monochrom-Mutanten hatte offensichtlich keiner gerechnet.
    „Es sind zwei Kommandos unterwegs, sagst du? Was ist mit dem anderen? Hat es ebenfalls überlebt?"
    Startac Schroeder lächelte verlegen. „Darauf kann ich dir leider keine Antwort geben."
    „Ich verstehe." Lyra zuckte die Achseln. Sie war ja nur ein kleines Rädchen im Getriebe.
    Die beiden Mutanten waren zweifellos eine ganz andere Hausnummer. Sie waren an Aktionen beteiligt gewesen, von denen die Expertin für vorterranische Geschichte nur träumen konnte. Sie war die Theoretikerin im Hintergrund, die mit ihrem Wissen schon bei vielen Problemen geholfen hatte.
    Von Anfang an hatte sie vermutet, dass diese Mission eine Größenordnung hatte, wie sie sie noch nie erlebt hatte, und die Anwesenheit der beiden Mutanten bewies ihr, dass sie damit richtig lag.
    „Wichtig ist in erster Linie, dass die Resonatoren nach wie vor die Lage ausgedehnter Hohlräume unter dem Pen'rakli-Gebirge anzeigen", sagte Trim Marath. „Euch ist es bislang
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