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2209 - Station der Oldtimer

Titel: 2209 - Station der Oldtimer
Autoren: Unbekannt
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und Transmitterverkehr betraf.
    Den Grund für ihren Einsatz hatte man ihr nicht konkret gesagt, aber sie konnte sich ihn denken. Schließlich war sie nicht umsonst eine der besten TLD-Expertinnen für vorterranischgalaktische Geschichte, die die Liga Freier Terraner aufzubieten hatte.
    Auch der Plophoser Gran Dornbeer, vor Ort der verantwortliche Leiter, hatte keine Einzelheiten genannt, obwohl Lyra den Eindruck hatte, dass er vollständig eingeweiht war. Offiziell hatte er im Trichter der Gesellschaft zum Nutzen arkonidischen Kulturguts den Posten eines Hausmeisters inne. Er hatte nur ominös etwas von einer „Verstärkung„und „Einsatzleitung„gemunkelt, die noch zu ihnen stoßen und sie in die Station bringen würde.
    Der Koch, der Kräutersammler und die Kralasenen, dachte sie spöttisch. So konnte man vielleicht ironisch zusammenfassen, was Dornbeer hier abzog.
    Insgesamt waren 20 Gleiter mit jeweils 20 Insassen im Einsatz, die offiziell - also zur Tarnung - nach exotischen Kräutern suchten, Radegonis arcolans und Ophynoceros malmedi.
    Das eigentliche Team, das in die geheimnisvolle Station vorstoßen sollte, war dann von außen hinzugezogen worden - ein übliches Vorgehen beim TLD.
    „Machen wir weiter!", sagte sie. „Wir haben einen eindeutigen Auftrag, und ich habe nicht vor, ohne Ergebnis vor Reginald Bull zu treten!"
    Trevor Leyson räusperte sich. Der Leiter des TLD-Teams musterte sie kritisch. „Vielleicht gibt es Sicherheitsmaßnahmen? Wir sollten abwarten, bis ..."
    Dieses Unwort! Lyra Morgen seufzte leise. Von Anfang an hatte sie befürchtet, dass es Reibereien geben würde. Sie hatte die wissenschaftliche Leitung inne, Leyson war für das Überleben des gesamten Teams zuständig. Und die Tendenz war eindeutig. Ständig musste sie ihre Entscheidungen rechtfertigen.
    Gönnen sie mir den Erfolg nicht?, fragte sie sich. Unsinn! Wir ziehen alle an einem Strick ...
    „Die hätten wir schon längst ausgelöst, bei den Versuchen, die wir schon unternommen haben." Sie stöhnte innerlieh auf. Natürlich war ihr klar, dass sie alle bei dieser Mission getötet werden konnten. Das Bergmassiv würde die Insekten mit einer Handbewegung herunterwischen ...
    Das Pen'rakli-Gebirge war geologisch uralt, aber nicht sehr hoch. Die höchsten Gipfel erreichten etwa 1500 Meter, die meisten aber nur knapp an die 1000.
    Lyra mochte es nicht, wenn man ihre Kompetenz in Frage stellte. Sie war keine Anfängerin, und Leysoh schien Probleme zu haben, sie als gleichberechtigte wissenschaftliche Leiterin der Mission zu akzeptieren.
    Und er hatte die anderen auf seiner Seite. Wäre ich eine hübsche Puppe, sähe vielleicht vieles anders aus, dachte sie und lachte leise auf.
    Ihr Äußeres war wirklich nicht dazu angetan, Männer aufmerksam zu machen. Eher im Gegenteil. Aber das war auch gut so. Sie wusste immer, woran sie war. Schmeicheleien kamen bei ihr nicht an, für sie zählten nur Taten. Sie hatte hart gearbeitet, um zu dem zu werden, was sie nun war. Niemand hatte ihr je etwas geschenkt, weder Männer noch Frauen.
    „Da vorn!"
    Sie zuckte zusammen und fluchte leise. Wie hatte sie nur zulassen können, dass sie die Konzentration verlor?
    Der blonde, gut aussehende Teamleiter hatte sich umgedreht und starrte in den Schatten des Massivs. Lyra kniff die Augen zusammen und erkannte an der Felswand eine Bewegung. Automatisch griff sie an ihre Hüfte. Der kalte Stahl des Kombistrahlers beruhigte sie ein wenig.
    „Lyra, geh mit den anderen in Deckung. Bleibt wachsam und gefechtsbereit! Ich sondiere die Lage. Könnte sein, dass wir Konkurrenz bekommen ..."
    Eins musste man Leyson lassen - er traf seine Entscheidungen schnell und gut. Ihr passte zwar nicht, dass er sie ins zweite Glied zurückschieben wollte, aber er war nun mal der Einsatzleiter.
    Und in solchen Situationen wurde nicht diskutiert, sondern gehandelt.
    Wir sind im Vorteil, dachte sie. Wir wissen, von ihnen, sie aber nicht von uns.
    Aber ein Zweifel blieb. Wenn die anderen nun Individualtaster einsetzten ...?
    Sie drehte sich um. Von den Angehörigen des Teams war nichts mehr zu sehen.
    Langsam schob sie sich aus der Deckung. Doch dann überkam sie ein eigenartiges Gefühl, ein Kribbeln, das im Nacken anfing und sich über den ganzen Körper ausbreitete. Nach einer gründlichen Ausbildung und jahrelangem Dienst bei der TLD bekam man ein Gespür für so etwas.
    Jemand stand hinter ihr! Sie konnte seinen Blick geradezu spüren, er brannte sich in ihren
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