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2162 - Hypersturm

Titel: 2162 - Hypersturm
Autoren: Unbekannt
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Hyperstrahlung für Transmittereffekte zu nutzen.
    Planeten mit geeigneten Lebensbedingungen auszustatten oder ganze Sonnensysteme quasi nach Wunsch zu kreieren mutete da schon fast als „eine leichte Übung" an. Was machbar war, schienen die Vertreter der Ersten Menschheit umgesetzt zu haben; ein terranischer Historiker hatte einmal geschrieben, dass sie stets klotzten, nie kleckerten. Selbst heute fanden sich bislang unbekannte lemurische Hinterlassenschaften, und in den meisten Fällen war dann das Staunen vorprogrammiert. Die Vorstellung, wie die Milchstraße oder die Lokale Gruppe der direkt benachbarten Sterneninseln heute aussähe, wären die Lemurer nicht von den Halutern aus der Milchstraße vertrieben und ihre tefrodischen Nachkommen später unter die Knute der Meister der Insel gezwungen worden, wollte mir dagegen nicht so recht gelingen.
    Hätten sie wirklich noch Großartigeres geleistet, noch phantastischere Konstruktionen geschaffen? Oder sich nicht viel eher in Bruderkriegen selbst zerfleischt und letztlich ausgelöscht? Die auf den Tamrat Scimor zurückgehenden Berichte und Einschätzungen schienen für das Letztere zu sprechen.
    Die sich kurz vor dem Krieg gegen die Haluter abzeichnenden Entwicklungen - hauptsächlich beruhend auf der ungleichen politischen Gewichtung der 111 Tamanien mit einfachem Stimmrecht gegenüber Lemur selbst als Zentrum des Großen Tamaniums mit seinen fünfzig dreifach stimmberechtigten Hohen Tamräten - hatten seinerzeit eher zur Sorge Anlass gegeben.
    Durchaus möglich also, dass das Ergebnis auch ohne die Angriffe der „Schwarzen Bestien" letztlich gleich ausgesehen hätte. Zweifellos hätte es dann keine Akonen, Arkoniden, Terraner und ihre Nachkommenvölker in der bekannten Form gegeben. Wohl aber andere Überlebende, die dann nach Jahrzehntausenden ebenfalls auf die Spuren und Hinterlassenschaften des „Großen Alten Volks" gestoßen wären, wie die Lemurer in der altarkonidischen Frühzeit genannt worden waren. Im Jahr 4112 dha-Tamar der mythisch verbrämten, in späterer Zeit „rückdatierten" Zeitrechnung „Seit Reichsgründung", deren Beginn der Legende nach mit dem Erscheinen des Heroen Vahraáto als Lichtgestalt aus der Sonne begann - waren die Kämpfe gegen die Konos in die Endphase gegangen. Dem Eingreifen der terranischen Nullzeitdeformator-Expeditionen verdankte die Erste Menschheit ihren weiteren Aufstieg.
    Fortan konnten sich die Lemurer ausbreiten, unter anderem fanden sie in den Ruinen der Cappinstadt Matronis technische Hinterlassenschaften, die einen zusätzlichen technologischen Sprung bewirkten. Jahrzehntausende des erbitterten Kampfes gegen die Konos, den die Lemurer fast verloren hätten und der sie in die Küstenregionen des südwestlichen Lemuria zurückgedrängt hatte, hatten ihre Zivilisation traumatisiert: Fast hemmungslose Expansion und Vermehrung wurden zur dogmatischen Grundhaltung; Großfamilien mit zehn und mehr Kindern waren Standard niemals mehr sollte ein Feind die Lemurer derart bedrängen können, wie es die Konos getan hatten. Es entstand das Erste Gesetz: Dissoziative Ausbreitung!
    Nicht einmal ein Jahrhundert später gelang 4500 dha-Tamar, dT abgekürzt, die erste bemannte Mondlandung einer dreiköpfigen Expedition. Nach weiteren dreißig Jahren wurde die erste Mondstation in Betrieb genommen. Ruinen auf dem Planeten Zeut, die einen außerlemurischen Ursprung nahe legten, lieferten weitere Erkenntnisse, gefolgt von der Ausbreitung ins All, so dass 5000 dT das Große Tamanium proklamiert werden konnte.
    Innerhalb von siebenhundert Jahren konstituierten sich die ersten 38 Einzeltamanien; als letztes das Kharagtam genannte im Kugelsternhaufen Hol Annasuntha - „Insel der Geborgenheit" -, der bei den Arkoniden unter der Bezeichnung Braangon und bei den Terranern als Omega Centauri und NGC 5139 bekannt war.
    Um 5900 dT waren hier auf Atrut die Anlagen der Petronier gefunden worden, 127 Jahre später wurde das galaktozentrische Sonnenseckseck entdeckt. 6300 dT hatten lemurische Kultur und Technik ihren Höchststand erreicht, die 111 Einzeltamanien des Großen Tamaniums umfassten die gesamte Milchstraße, Kolonien waren in der benachbarten, Karahol - „Zweite oder Große Insel" - genannten Sterneninsel entstanden, die durchschnittliche Lebenserwartung erreichte zweihundert Jahre, und die lemurischen Tamräte besaßen in den „lebenden Umhängen" ihrer Krish'un ein unnachahmliches Symbol ihrer Macht.
    Nur zwanzig Jahre später
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