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2160 - Terror auf Luna

Titel: 2160 - Terror auf Luna
Autoren: Unbekannt
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die eigentlich für die Aufnahme von zwei ENTDECKERN gleichzeitig vorgesehen ist."
    „Ich vertraue Ihrem Urteil. Lassen Sie den Katamar nach Luna bringen."
    „Meines Erachtens ist die Hyperraumtechnik, wie sie an Bord der Katamare eingesetzt wird, noch bedeutungsvoller als der Paradim-Panzerbrecher.
    Ihr sollte unser Hauptaugenmerk gelten. Und sieben Augen sehen mehr als drei."
    „Sie möchten also gezielt zwei Personen anfordern?"
    „Den Chefwissenschaftler Parrot und seinen Assistenten Prakma. Die Bedeutung dieser Entdeckung rechtfertigt den Aufwand allemal."
    „Sie sollen sie haben. Sie werden vom Sternenfenster ins Solsystem kommen."
    „Ich danke Ihnen", sagte der weiße Haluter und unterbrach die Verbindung.
    Blo Rakanes nächster Gang fiel ihm deutlich schwerer als das Gespräch mit dem Residenten. Krankenhäuser hatten für den weißen Haluter etwas Bedrückendes an sich. Er assoziierte sie weniger mit Menschen, denen geholfen wurde, als mit solchen, die dort starben. Haluter wurden so gut wie niemals krank. Vielleicht rührte daher sein inbrünstiger Abscheu gegenüber diesen Einrichtungen, obwohl sie natürlich Gutes taten. Ich muss Bré noch einmal Abbitte leisten. Ich bin wirklich nicht leicht zu nehmen.
    Falls er noch Gelegenheit dazu haben würde. Falls sie überlebte. Pia Mock, die Medikerin, bedachte ihn mit einem seltsamen Blick. Blo Rakane war kein Spezialist für terranische Gepflogenheiten, doch er wusste, dass es nichts Gutes bedeutete, wenn Mediker seltsam blickten.
    Die schlanke Frau strahlte eine Selbstsicherheit und Ruhe aus, die Rakane beeindruckte. Ihr Haar war unter einer weißen, keimtötenden Kopfbedeckung verborgen. Eine eigentlich überflüssige Routinevorkehrung, denn die Patientin lag in einem formenergetischen Intensivmedizinbett. „Ich kann Ihnen noch nichts sagen, Rakane. Mir ist es nicht einmal gelungen, Bré Tsinga zu stabilisieren. Ihre Erkrankung ist mir völlig rätselhaft. Ich weiß mir keinen Rat."
    Der Haluter starrte auf Bré Tsingas bleiches Gesicht hinab. Es war verzerrt. Ein eindeutiger Hinweis darauf, dass die terranische Medizin mit ihrem Latein am Ende war. Sie vermochte noch nicht einmal, die Symptome zu lindern und der Patientin den Schmerz zu nehmen.
    Die Kosmopsychologin zitterte unablässig, als versuchte sie, durch simple Erhöhung der Körpertemperatur das zu bekämpfen, was sich in ihr eingenistet hatte. Es war ein aussichtsloses Unterfangen. Ihr Körper schien viel zu schwach dafür zu sein. „Sie wissen nicht einmal, an welcher Krankheit sie leidet", stellte Rakane betroffen fest. Der Haluter versuchte, jede Verbitterung aus seiner Stimme zu verbannen. Es gelang ihm nicht. „Nein", gestand die Leiterin der Luna-Klinik Newcomb-Krater ein. „Ich bin Spezialistin für Exomedizin. Ich kann unter schwierigsten Umständen einen Gharrer am Leben erhalten, aber so etwas ist mir noch nicht untergekommen."
    „Können Sie sich präziser ausdrücken?" Bré Tsinga stöhnte in ihrem Rettungsbett schmerzgequält auf und warf sich von einer Seite auf die andere. „Nein." Die Medikerin zuckte hilflos mit den Achseln. „Die Entwicklung ist höchst beunruhigend. Achtzig Angehörige der Einsatztruppe, die den Katamar untersucht hat, sind mit fast identischen Krankheitsbildern in Kliniken eingeliefert worden."
    „Obwohl jeder Einzelne sich deutlich unter dem Zwei-Stunden-Limit gehalten hat!"
    „Diese zeitliche Begrenzung ist von der Einsatzleitung völlig willkürlich gesetzt worden."
    „Sie haben Recht", gestand der weiße Haluter ein. „Genau das habe ich auch gedacht."
    „Bré Tsinga leidet unter rätselhaften Vergiftungserscheinungen. Sie können in den Medozentren weder korrekt diagnostiziert noch behandelt werden.
    Wir überlegen derzeit, ob wir die Erkrankten nach Mimas oder sogar Aralon verlegen sollen. Wir stehen mit den besten Spezialisten der Galaxis in Kontakt, doch sie können sich keinen Reim auf das Krankheitsbild machen."
    „Können Sie das spezifizieren?"
    „Es ist keineswegs so, dass die Erkrankten etwa rein chemisch wirkende Gifte aufgenommen hätten. Vielmehr scheint es so, als habe eine Art Zellverfall eingesetzt, der aus den Zellen selbst heraus entsteht. Die Erkrankten vergiften sich selbst."
    Blo Rakane schaute zu Bré Tsinga hinab. Ihr Zustand verschlechterte sich eindeutig.
    Bré schrie um Hilfe. Hilfe, die ihr niemand geben konnte. Blo Rakane knurrte so grollend, dass Dämpfungsfelder ansprangen. Vor Pia Mock bildete sich abrupt
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