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2159 - Raumschiff Leuchtkraft

Titel: 2159 - Raumschiff Leuchtkraft
Autoren: Unbekannt
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war jederzeit imstande, ungewöhnliche Dinge zu tun.
    Aber obwohl sein Begleiter ein beeindruckendes logisches Denkvermögen besaß, wendete er diese Fähigkeit zu selten an. Alaska Saedelaere ließ sich im Grunde von Gefühlen leiten.
    Was also konnte passiert sein das einen Alaska Saedelaere mit dem Anzug der Vernichtung von der Bildfläche verschwinden ließ?
    Monkey fragte sich, ob statt des Trägers der Haut in Wahrheit er verschwunden war. 'Aber der Oxtorner hatte keinen Transport wahrgenommen.
    Am Ufersaum entlang bewegte sich Monkey einige hundert Meter zurück. Er prüfte jede Nische im Fels, jedes potentielle Versteck, jede mögliche Falle.
    Keine Spur von Saedelaere. Der Träger der Haut wog zu wenig, um auf dem felsigen Grund Fußabdrücke zu hinterlassen.
    Ganz zuletzt wählte Monkey die Möglichkeit, die am nächsten lag, die er jedoch gern vermieden hätte: Er versuchte, seinen Begleiter per Funk zu erreichen.
    Keine Antwort. Selbst auf diesem gefährlichen, für Entdeckung prädestinierten Weg nicht.
    Der Oxtorner wusste an diesem Punkt nicht weiter. Ihm blieb nur abzuwarten, bis Saedelaere von allein wieder auftauchte.
    Er hockte sich auf einen Felsen an einer Biegung des Flusses. Die Zoomfunktion seiner Augen erlaubte ihm, einige Kilometer flussauf- und flussabwärts die Szenerie zu betrachten.
    Monkey dachte lange über die Geschichte mit dem Land hinter den Spiegeln nach. Es war vielleicht falsch, Saedelaere nicht ernst zu nehmen, nur weil das Gerede des ehemaligen Maskenträgers keinen Sinn ergab. Dennoch wusste er nicht, wie die Idee eines „Spiegellandes" ihm bei der Suche helfen sollte.
    Monkey wartete eine Stunde lang. Dann hörte er ein fernes Geräusch, getragen wie ein bassiges, sehr energiereiches Hupen. Um die Biegung des Flusses bog ein seltsames Schiff. Es wirkte auf ihn wie ein präatomarer Ausflugsdampfer. Das Boot war an die fünfzig Meter lang, dabei beinahe ebenso dick, und lag mit wenig Tiefgang praktisch ohne Wellenbewegung im Wasser. Aus zwei riesigen Schornsteinen mittschiffs drangen Schwaden von Dampf und Ruß. Das monotone Geräusch, das die Ankunft des Bootes begleitete, klang wie ein Verbrennungsmotor.
    An Deck des Dampfers schien sich eine Ausflugsgesellschaft zu befinden. Gelächter und Stimmengewirr, bei des seltsam verzerrt, deuteten auf eine Art Volksfest hin, nur eben an Bord eines Schiffes.
    Während Monkey noch hinsah, wurde aus einem Gerangel am Rand der Reling ein Körper ins Wasser geworfen. Der Körper tauchte nicht wieder auf, der Dampfer hielt nicht an.
    Monkey benutzte die Replay-Funktion seiner Augen, sich die Szene noch einmal vorzuspielen: Der Körper war nicht Saedelaere, sondern ein unbekannter Humanoider. Er hielt es jedoch für denkbar, dass Saedelaere sich an Bord des Dampfers befand.
    Monkey erhob sich von seinem Felsen und kippte in den Fluss.
    Seine Geschwindigkeit im Wasser war sehr viel höher als die des Dampfers. In der Mitte des Stroms passte der Oxtorner das schwerfällige Boot ab.
    Er tauchte zehn Meter in das Wasser hinab, holte mit wenigen Stößen Schwung und katapultierte sich die drei Meter zur Reling hinauf.
    Unter seinem Gewicht riss das Geländer ab. Er bekam stattdessen den Rand des Decks zu fassen, krallte sich fest und zog sich vorsichtig hoch, um nicht die Planken zu beschädigen.
    Monkey kam triefend auf die Beine. Als er stand, war sein wasserabweisender USO-Anzug schon wieder trocken. Nur von seinem Gesicht perlten noch Tropfen ab.
    Eine Gruppe weiblicher, in grellen Farben bemalter Humanoiden starrte ihn an. Aus ihren Gesichtern las er nicht Schock, sondern mildes Interesse.
    Freude an der unverhofften Unterbrechung so als treibe der Ausflugsdampfer seit ewigen Zeiten über den Strom. „Mein Name ist Monkey", sagte er und wunderte sich nur einen Augenblick lang, dass er auf einmal die Sprache der Mächtigen beherrschte. „Ich suche meinen Begleiter. Er heißt Alaska Saedelaere." Monkey beschrieb den Träger der Haut mit knappen Worten.
    Die bemalten Humanoiden sagten kein Wort. Er war dennoch sicher, dass sie ihn verstehen konnten. Nach einer Weile hatten sie anscheinend genug von ihm, sie drehten sich von ihm weg und fingen an, im Rhythmus einer merkwürdig hypnotischen Musik zu tanzen.
    Neben dem Steuerhaus spielte eine surreale, aus Nagewesen zusammengestellte Kapelle. Die Nager bewegten sich ruckartig, scheinbar unkontrolliert, hantierten jedoch eindrucksvoll filigran mit komplizierten Musikinstrumenten. Monkey musste
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