Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2150 - Festung der Inquisition

Titel: 2150 - Festung der Inquisition
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nichts-Das Sternenfenster war verloren, eine Fensterstation vernichtet, alle anderen in die Hände des Feindes gefallen.
    Zebuck knurrte leise. Aber offensichtlich nicht leise genug, denn Dav Hokerom und einige andere Cy'Valenter schauten zu ihm herüber.
    Der Konquestor riss sich zusammen und musterte den Kommandanten, und Hokerom wandte den Blick wieder ab.
    Schuldbewusst?, fragte sich Zebuck. Oder rechnet er einfach nur damit, dass ich die Beherrschung verliere?
    Er schaute ins 30 Meter lange und 12 Meter breite Oval der Zentrale des Katamars. Auf den beiden balkonartig übereinander' angebrachten Kontrollstandgalerien an den Längswänden taten etwa fünfzig Valenter Dienst. Im Ausnahmefall sorgten dort bis zu 200 für den reibungslosen Ablauf der Dinge, aber nicht einmal 2000 hätten verhindern können, was geschehen war.
    Wenn er es nicht verhindern konnte - wer dann? Er war für die Aktion verantwortlich gewesen. Er hatte die Ferne Provinz Milchstraße für das Reich Tradom erobern sollen. Er, niemand sonst.
    Er allein trug die Verantwortung. Und er hatte versagt wie vor ihm schon Trah Rogue, der die neue Provinz ursprünglich hatte unterwerfen und befrieden sollen.
    Zebucks Hand glitt über die drei Scheiden seiner unterschiedlich langen Degen an der rechten Armlehne des Sessels und schloss sich dann um den Griff einer der Waffen. Das Metall kam ihm kalt vor, und mit der Kälte der Waffe schien noch eine andere in ihn zu fließen. Die eine Kälte berührte seinen Körper, die andere seinen Geist.
    Sie half ihm, wieder klarer zu denken.
    Er zog den Degen aus der Scheide und zeichnete langsame Fechtfiguren in die Luft. Dann erhob er sich, trat vom Thron. Er machte einen Ausfallschritt. Die Klingenspitze beschrieb Kreise, zitterte leicht. Als er dann plötzlich zustieß, vibrierte sie.
    Er spürte, wie die Anspannung allmählich von ihm abfiel, die Fechtfiguren seine gesamte Aufmerksamkeit forderten. Er versuchte sich an weiteren Schritten. Zuerst kamen sie ihm unbeholfen vor, gehemmt, gezwungen, doch schon bald stellte sich die tänzelnde Eleganz ein, die ihn auszeichnete. Sein Atem ging nur unmerklich schwerer, als sich endlich die meditative Klarsicht durchsetzte, die er mit diesen Übungen bislang jedes Mal herbeigeführt hatte.
    Zischend schwang die Klinge nach oben, huschte nach unten. Sie zog immer engere Kreise, und in der Luft schwang ein fast drohendes, dunkles Summen mit.
    Es gibt einen Unterschied, dachte Zebuck. Einen ganz entscheidenden Unterschied.
    Er setzte zu einem erneuten Vorstoß mit Ausfallschritt an.
    Im Gegensatz zu dem fetten Trah Rogue, den sowieso eher seine Hinterlist auszeichnete als sein strategisches Geschick, lebe ich noch.
    Die Frage war nur, wie es jetzt weitergehen sollte. Ohne neue Truppen, die das ausgefallene Kontingent ersetzten, ging an diesem Punkt gar nichts mehr.
    Mit einer solchen Situation hat das Reich Tradom sich noch nie zuvor auseinander setzen müssen, wurde Zebuck klar. In den Annalen des Reiches ist kaum eine Niederlage verzeichnet und bestimmt keine so katastrophale.
    Und noch etwas sah er plötzlich so klar wie seit langem nicht mehr.
    Nach einem Angriff gilt es, sich sinnvoll zu verteidigen. Vor allem, wenn dieser Angriff fehlgeschlagen ist. Aber mit was für einer Parade kann ich die unmittelbare gegnerische Bedrohung abwehren? Mit einer Körper- oder einer Klingenparade?
    Er spielte die verschiedenen Möglichkeiten im Geiste durch, und sein Körper setzte sie gleichzeitig in die Tat um. Einfache Parade: Wechsel der „Einladung" der Klingenstellung. Kreisparade: Die Klinge beschrieb einen Kreis um die gegnerische. Halbkreisparade: bogenförmige Abwehrbewegung. Gegenhalbkreisparade. Und schließlich, zum Abschluss, die Riposte: der sofortige Nachstoß nach einer geglückten Parade.
    Er verharrte mitten in der Bewegung. Die Riposte schied aus. Noch war ihm keine Parade geglückt.
    Langsam drehte er sich zum zweigeteilten Kommandostand um. Dort, in der Mitte der Zentrale, stand ein Podest; darauf befand sich ein Sockel mit einem Behälter, in dem der Rudimentsoldat schwebte. Zebuck hatte den Eindruck, dass ihn sein wichtigster Helfer an Bord beobachtete, obwohl er gar keine Augen hatte. In diesem Augenblick flößte ihm das Gehirn in der Nährlösung wieder Unbehagen ein.
    Diesmal gelang es ihm ganz schnell, sich davon zu befreien. Er musste nur an die Paraden denken und die Riposte, die nicht möglich war.
    Noch nicht ...
    Sein zwei Meter breiter und hoher
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher