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2119 - Der letzte Sturm

Titel: 2119 - Der letzte Sturm
Autoren: Unbekannt
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dorthin will?", fragte Eshmatay.
    „Der Wind!", sagte Ailey frech.
    Eshmatay ging nicht darauf ein. Der Fährmann fühlte sich schwächer denn je. Das Ende war nahe.
    Dazu kamen wieder die Stiche im Herzen, die er für einige Tage nicht gespürt hatte.
    Er wollte sich aus seinem Sessel erheben, aber er hatte nicht mehr die Kraft dazu. Hier würde er sitzen, dachte er, bis ihn der Tod erlöste. Aber dann konnte er die RIGO nicht mehr steuern.
    „Hilf mir auf, Ailey", bat er. „Allein schaffe ich es nicht mehr."
    „In deinem Zustand kannst du das Schiff nicht mehr steuern!", sagte Ailey erschrocken. Und er redete weiter, versuchte nun alles, um Eshmatay Amgen sein selbstmörderisches Vorhaben auszureden. „Du bist nicht mehr Herr deiner Sinne! Einerseits willst du, dass ich die RIGO generalüberholen lasse, und dann willst du mich mit in den Tod reißen. Das passt nicht zusammen.
    Besinne dich! Die RIGO wird von dem Sturm zerrissen werden! Warum soll auch ich sterben? Ich ..."
    „Halt's Maul!"
    Von da an sagte Ailey nichts mehr. Wortlos half er dem alten Kapitän auf. Mit Kräften, die ihm niemand zugetraut hätte, stemmte er ihn in die Höhe und führte ihn zum Steuerruder. Bevor Eshmatay zusammenbrechen konnte, zog er einen der Sessel heran, die nicht im Boden verankert waren.
    Ächzend sank Eshmatay Amgen hinein. Cip, der sich wieder in seine Brusttasche geflüchtet hatte, kroch heraus und ließ sich auf seinem Bein nieder. Das kleine Tier rollte sich mit einem klagenden Laut zusammen und blitzte ihn aus seinen winzigen Augen an. Sein Fell war immer noch schneeweiß.
    „Wir werden starten, Ailey!", sagte der alte Fährmann.
    Ein heftiger Schmerz fuhr durch seine Brust. Es ging zu Ende, daran konnte kein Zweifel bestehen.
    Eshmatay Amgen suchte den Tod. Er fühlte sich um ihn betrogen. Was aus Ailey wurde, wenn der Maschinist allein an Bord war, ohne Steuermann, daran dachte er in diesen Momenten überhaupt nicht.
    Ailey schüttelte nur den Kopf. Aber dann stieg er nach oben.
     
    12.
     
    Benjameens Stunde Der arkonidische Mutant überwand sich und teilte Perry Rhodan seine Vermutung mit, dass Rishtyn-Jaffami etwas mit dem immer knapper werdenden Erscheinen der Katamare zu tun habe. Immerhin blieb Rhodan bei allen Zweifeln höflich und sagte ihm zu, diese Möglichkeit zu prüfen.
    Tess Qumisha blieb ruhig, solange er mit Rhodan sprach. Danach platzte es förmlich aus ihr heraus: „Ich weiß, dass du dich quälst, Ben. Du glaubst, einer Lösung nahe zu sein, und kommst dir vor wie ein Blinder. Aber das bist du nicht! Niemand versteht, wie uns die Katamare so exakt folgen können - und da sollst ausgerechnet du das Wunder vollbringen?"
    Er sah sie stur an. „Ich weiß, dass ich irgendwie helfen kann, Tess!"
    „Und wie? Wieder durch einen Zerotraum?"
    In seiner Kabine setzte sich Benjameen auf seine Liege und schwang die Beine hoch. Er nickte heftig. „Ich werde versuchen, im Zerotraum irgendwie in einen der Katamare einzudringen. Ich werde versuchen zu erfahren, was es ist, das die Verfolgung für sie so einfach macht."
    Tess setzte sich zu ihm auf den Rand der Liege. Sanft strich sie durch sein weißes Haar. Sie brachte ein Lächeln zustande.
    „Tu es", sagte sie. „Wir haben nichts zu verlieren. Rhodans Billigung hast du. Er weiß natürlich, was du vorhast. Wenn er es nicht wollte, hätte er dich nicht gehen lassen."
    „Das nützt mir wenig", seufzte Benjameen. „Er kann mir nicht helfen."
    „Sei nicht ungerecht, Ben. Er ..."
    Die Schiffszelle wurde erschüttert. Metall kreischte. Plastik ächzte. Tess rutschte fast von der Liege.
    „Die nächsten Treffer", sagte sie. „Verdammt, es muss doch einmal ein Ende haben!"
    Benjameen streckte sich auf der Liege aus und nahm ihre Hand. Dann schloss er die Augen.
    Tess beobachtete ihn voller Sorge. Niemand wusste, wer sich in den Katamaren befand. Es konnten Valenter sein, aber auch monströse Geschöpfe mit unglaublichem Bewusstsein. Wenn Benjameen in den Bann eines solchen Geistes gelangte ... sie wollte nicht daran denken.
    Seine Hand wurde feucht. Auf seiner Stirn erschienen wieder Schweißperlen. Seine Lippen und Augenlider zuckten, Anzeichen für die Konzentration und Willenskraft, mit der er sich in einen tiefen Schlummer zu zwingen versuchte.
    Plötzlich lag er ganz still. Tess wollte schon aufatmen. Sie drückte seine Hand und zuckte entsetzt zurück, als er nur nach Sekunden wie elektrisiert aus seiner Trance aufschrak. Sein Oberkörper bäumte
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