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21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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von ihnen erfahren haben? »Oh«, sagte sie in einem mehr noch als gelangweilten Ton. »Geht es mal wieder um Ariel? Ich kann Sie beruhigen, Buffy ist durchaus in der Lage, mit einem kleinen Kind wie ihr fertig zu werden. Das können Sie mir glauben.«
    Doch sie sprach gegen die leere Wand. Dr. Lee hetzte bereits in einem Affenzahn den Gang hinunter, offenbar auf der Suche nach einem anderen Opfer, das er mit seinen Fragen löchern konnte.
    »Na toll. Wenn der jetzt anfängt, hier überall herumzuquatschen...«
    Cordelia, obgleich unschlüssig, wie sie es anstellen sollte, ihn aufzuhalten, rannte ihm hinterher und sah, wie der Mann geradewegs in die beiden älteren Typen hineinrannte, die gerade damit beschäftigt waren, den Boden aufzuwischen und irgendwelchen Unrat zu beseitigen. Was treibt die denn an einem Sonntagmorgen hierher?, fragte sie sich. Ach ja, richtig, Kohle. Okay, und was treibt mich an einem Sonntagmorgen hierher?
    Sorge. Ob es ihr gefiel oder nicht.
    Dr. Lee trat einen Schritt zurück, um sich vor dem Wischwasser in Sicherheit zu bringen, das aus einem der Eimer schwappte, und stellte den beiden Männern eine Frage, offensichtlich darum bemüht, so einschüchternd wie möglich zu wirken. Sie erreichte die Gruppe gerade rechtzeitig genug, um einen der Raumpfleger, dessen Haaransatz sich dramatisch Richtung Nacken verschoben hatte, aufgebracht sagen zu hören: »Ich hab keine Ahnung, was die hier wieder veranstaltet haben!«
    »Wirklich schlimm«, knurrte sein Partner mürrisch. »Man sollte sie ihren Dreck einfach selber wegmachen lassen. Ich meine, grüner Schleim ist eine Sache, aber dieser Gestank! Sie rufen uns, wir kommen, so ist das Geschäft, doch die Gewerkschaft sollte sich mal dringend um die schlechten Arbeitsbedingungen hier kümmern, sonst wird demnächst gestreikt.«
    Dr. Lee schien für seine Probleme wenig Interesse aufzubringen. Er murmelte ein knappes »Vielen Dank« und stapfte mit weit ausholenden Schritten weiter. Cordelia heftete sich wieder an seine Fersen.
    »Warten Sie einen Moment!«, rief sie schließlich wütend. Wenn der Typ so weitermachte, verpasste sie am Ende noch ihren Friseurtermin heute Nachmittag und sie würde mit Sicherheit eine halbe Ewigkeit auf einen neuen warten müssen. Allmählich war es an der Zeit, dass dieser Wahnsinnige mit ein paar Informationen rausrückte, am besten jetzt gleich. »Was genau ist an Ariel denn eigentlich so gefährlich? Im Augenblick sind Sie nämlich hier weit und breit der Einzige, der sich wie eine ausgebüxte Comicfigur aufführt. Nennen Sie mir einen plausiblen Grund, warum ich nicht diese netten Typen in weißen Kitteln rufen sollte, damit sie Ihnen mal ein Schmetterlingsnetz über die Ohren stülpen!«
    Lee starrte sie mit leerem Blick an, als wäre er der Gefangene seiner eigenen wirren Gedanken und würde gar nicht mitbekommen, was um ihn herum vor sich ging.
    »Der Strand«, keuchte er. »Diese Idioten sind an den Strand gegangen! Ist ihnen denn nicht klar, dass die Gefahr so nah an ihrem ureigensten Element noch viel größer ist? Sean hat es am eigenen Leibe erfahren, doch es war für ihn bereits zu spät – es könnte ihnen das Gleiche widerfahren, sie könnten ebenso in Stücke gerissen werden wie er, verstreut in alle Himmelsrichtungen –“
    Er huschte an ihr vorbei zum Hauptportal.
    Na großartig. Und dir werden sie wieder die Schuld daran geben, wenn er dort aufkreuzt und alles vermasselt, dachte Cordelia.
    Wutentbrannt rannte sie hinter ihm her.

    Buffy grub ihre Absätze noch ein Stück tiefer in den Sand und folgte mit ihren Blicken der kleinen grünlich-braunen Krabbe, die den Strand entlangtänzelte. Wache zu schieben, ohne dass ringsum irgendetwas passierte, hatte zwar etwas durchaus Friedvolles, doch zugleich etwas derartig Einschläferndes, dass man sich wünschte, überall, nur nicht gerade hier zu sein. Knapp drei Meter von ihr entfernt hockte Xander und machte ein geradezu gelangweiltes Gesicht. Angel und Oz hingegen, die ihr im Kreis gegenübersaßen, schienen Willows und Giles’ Veranstaltung ausgesprochen faszinierend zu finden.
    Das war es ja auch, musste Buffy zugeben, vorausgesetzt, man konnte etwas anfangen mit dem, was Giles vollmundig die »Mechanik der Magie« genannt hatte. Die beiden waren soeben dabei, einen Kreis in den Sand zu zeichnen, und sie wären nicht Giles und Willow gewesen, wenn sie sich dazu nicht der altbewährten
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