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2094 - Der Mutant und der Zwilling

Titel: 2094 - Der Mutant und der Zwilling
Autoren: Unbekannt
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daß wir ebenfalls hier sind - und mit dir im Bunde", antwortete der Arkonide. „Und ich kann mir nicht vorstellen, daß Samaho nach dem Verlust MATERIAS bereit ist, mit einem von uns zu verhandeln - und darum mit dir ebensowenig."
    „Zudem", fügte Icho Tolot mit tief rollender Stimme hinzu, „hat Samaho es nicht nötig, sich mit dir zu unterhalten, Mohodeh Kascha. Er wird einfach tun, was er will. Er braucht sich nicht um andere zu scheren. Außer ihm selbst und seinen Herren, denen er dient, ist für ihn niemand von Bedeutung."
    Der Ritter von Dommrath zog mit einem silbrig schimmernden Fingernagel die kaum erhabenen Linien der fast bis zur kahlen Schädeloberseite reichenden Ohrmuschel nach. „Das ist leider wahr. Was schert es den Takkran-Ochsen, wenn eine Fliege mit ihm Freundschaft schließen will? Wenn sie ihm lästig wird, erschlägt er sie mit seinem Schwanz, und er wird es nicht einmal bewußt wahrnehmen."
    „Deshalb werden wir auch in ständiger Fluchtbereitschaft sein", stimmte Atlan zu. „Bevor wir dem Ochsen lästig werden und auf verlorenem Posten stehen, verschwinden wir. Auch wenn ich zum Kampf bereit bin, habe ich nicht vor, mein Leben deshalb sinnlos wegzuwerfen."
    „Daher sollte einer von uns auf Erkundung mit Startac gehen, und die anderen warten hier, um sofort mit der Supergondel starten zu können", meldete sich eine weibliche Stimme.
    „Du sprichst von dir, Mondra?"
    „Natürlich, von wem denn sonst? Für solche Einsätze bin ich schließlich ausgebildet!"
    „Ich wäre aber ein besserer Gefährte für Startac Schroeder", behauptete der Haluter.
    Startac winkte sofort entsetzt ab. „Entschuldige bitte, mein großer Freund, du bist zwar der beste Leibwächter, den man sich wünschen kann, aber trotzdem ein Schwergewicht. Ich kann höchstens für einen Sprung mit dir garantieren, dann ist wahrscheinlich die Luft raus."
    Dao-Lin-H'ay schwieg und beobachtete. Sie ahnte wohl schon, wer Startacs Begleiter sein würde. Obwohl auch sie bereits sehr viel Erfahrung hatte, hielt sie sich im Hintergrund. Auf ihre katzenhafte Art war sie sehr geduldig, ein Lauerjäger, der darauf wartete, daß das Opfer zu ihm kam.
    „Ich sollte gehen", bot Myles sich an. „Es wäre nur logisch, einen Wissenschaftler als Begleiter zu wählen."
    „Und genau deswegen werden wir dein Leben nicht riskieren", beschied ihm Atlan. „Ich selbst werde zusammen mit Startac gehen."
    „Ich ahnte es", beschwerte sich Mondra. „Dein Leben kannst du also unbesorgt riskieren?"
    „Ich werde es nicht verantworten, gleich zwei von euch ins Feld gegen Torr Samaho geschickt zu haben", beharrte Atlan. „Wir wissen nicht, wann er zu sich kommt. Ich werde gehen, egal welche Einwände vorgebracht werden.
    Als Expeditionsleiter habe ich das letzte Wort. Sind wir uns einig?"
    Die Augen der ehemaligen TLD-Agentin sahen aus, als wollten sie grüne Blitze verschießen, aber sie zog es vor zu schweigen. In Kampfeinsätzen galten keine demokratischen Regeln, man konnte nicht alles für immer ausdiskutieren. Atlan war nun mal der unangefochtene Anführer mit der Befehlsgewalt. Anders funktionierten solche Unternehmungen nicht. Niemand wußte das besser als Mondra, die sich zwar nur sehr schwer unterordnen konnte.
    Sie war jedoch Profi genug, sich zu bezähmen. Doch es kribbelte sie in den Fingern, etwas zu unternehmen.
    Herumzusitzen und zu warten angesichts einer solchen Bedrohung war nicht unbedingt ihre Sache.
    „Freund Tolotos, wir brauchen deshalb aber nicht untätig zu sein", sagte Myles energiegeladen. „Wir werden während der Abwesenheit der beiden versuchen, uns in das hiesige interne Schaltsystem einzuklinken, um die gebräuchlichen Kodes zu knacken, Grundrißpläne zu suchen und technische Daten zu sammeln."
    „Und wir werden uns in der näheren Umgebung etwas umsehen und auf alle Vorgänge achten", sprach Dao-Lin-H'ay stellvertretend für die anderen.
    Mohodeh Kascha konnten natürlich keine Vorschriften gemacht werden, aber entsprechend seiner langen Lebenszeit und dem allmählich fortgeschrittenen Alter besaß er dieselbe katzenhafte Geduld wie die Kartanin und verlegte sich aufs Warten. Die Zeit zum Handeln kam noch früh genug.
     
    3.
     
    Unerwartete Entdeckung Atlan und Startac Schroeder schalteten die Deflektoren ein und setzten die Antiflexbrillen auf. Der Monochrom-Mutant sollte mittels seiner Orterfähigkeit Torr Samaho ständig beobachten. Sobald der Diener der Materie erwachte, sollte er unverzüglich und
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