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2094 - Der Mutant und der Zwilling

Titel: 2094 - Der Mutant und der Zwilling
Autoren: Unbekannt
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Vorteil hat der Klon also mir gegenüber."
    „Oh, und er ist glatzköpfig", platzte Startac heraus, der momentan ebenfalls sichtbar war.
    „Wie bitte?" Mondras Stimme klang plötzlich sehr wütend.
    „Ja, das sieht gar nicht mal schlecht aus. Und er hat dunkle Augen. Aber abgesehen vom Äußeren gibt es absolut keine Ähnlichkeit. Dieses Wesen ist kein Mensch. Es sieht nur so aus."
    Mondra seufzte und sah Atlan via Holo an. „Da habe ich wohl etwas Dummes angerichtet, gut gemeint zwar, aber mit schrecklichen Konsequenzen. Es tut mir wirklich sehr leid, auch wenn das keinem von uns mehr hilft."
    „Mach dir keine Vorwürfe!" beruhigte sie der Arkonide. „Es ist jetzt schon passiert. Vermutlich hätte ich nicht anders gehandelt. Oder einen anderen Fehler begangen. Wir sind nun mal nicht vollkommen. Wir können es jetzt nicht mehr ändern, sondern müssen uns der Situation anpassen. Vielleicht können wir sie sogar gerade deswegen zu unseren Gunsten wenden."
    „Ich fürchte, nicht", sagte Mondra leise. „Ist dir nicht die Konsequenz klar? Irgendwann wird Torr Samaho erkennen, daß Menschen in ZENTAPHER sind."
    „Atlan", unterbrach Startac Schroeder, „der Klon wird aktiv."
    „Ende", sagte der Unsterbliche hastig und unterbrach die Verbindung. Die beiden Männer aktivierten die Deflektoren und verließen das Versteck.
     
    *
     
    Der Alpha-Ingenieur hielt sich nicht mit langen Reden auf. Schweigend ging er zu einem der beschädigten Aggregatblöcke, holte undefinierbares Werkzeug aus seiner Kombination und machte sich an die Arbeit. Startac hatte keine Ahnung, was genau der Mondra-Klon machte, und Atlan erklärte es ihm nicht, war dazu vielleicht selbst nicht in der Lage.
    Es spielte auch keine Rolle, denn nach wenigen Minuten betätigte der Alpha-Ingenieur einige Schalter. Das Aggregat erwachte mit leisem Summen und einigen Leuchtfeldem zum Leben. Die Keyrettler jubelten. Der Alpha-Ingenieur verzog keine Miene; es war befremdend und nicht gerade angenehm, diese menschlichen Gesichtszüge so völlig ausdruckslos zu sehen, irgendwie starrer, lebloser noch als eine Maske. So täuschend echt das Abbild auch wirkte, etwas fehlte oder war durch etwas anderes ersetzt worden, was hin und wieder durch die glatte Oberfläche der braunen Haut hindurchschimmerte.
    „Faszinierend", flüsterte der Arkonide. „Absolut perfekt, diese technischen Fertigkeiten, wie ich sie bisher nur von den Paddlern, den Strukturläufern aus Andromeda, oder den Erranten, die Gucky in MATERIA angetroffen hat, her kenne. Mit fast schlafwandlerischer Sicherheit wurde in ungeheurer Geschwindigkeit etwas instand gesetzt, wozu die Keyrettler nie und wir nur in Tagen oder vielleicht sogar Wochen in der Lage gewesen wären."
    „Na ja, wer weiß, wo die Gene überall zusammengesammelt wurden, um den Anforderungen ZENTAPHERS zu entsprechen", bemerkte Startac. „Hoffen wir nur, daß diese Genies sich erst ganz am Schluß um die Überwachungsanlagen kümmern, solange wir hier noch umherschwirren."
    „Ich denke, daß das tatsächlich der Fall sein wird. Solange Torr Samaho noch nicht wach ist, wird nichts geschehen, denn man wird hier generell sicherlich nicht mit Eindringlingen rechnen - die meisten Bewohner ZENTAPHERS, das wissen wir, sind in dieser Hinsicht absolut arglos, da sie nur ihre eigene kleine Welt kennen."
    Atlan klang zuversichtlich. „Das wird sicher anders werden, wenn Torr Samaho erwacht ... Könntest du nach weiteren Individualmustern der Alpha-Ingenieure Ausschau halten, damit wir wissen, wie viele etwa sich hier aufhalten?"
    „Kein Problem." Startac verzog keine Miene, obwohl er vorher so deutlichen Ekel gezeigt hatte. Aber er besaß nun einmal die Gabe des Ortens und mußte sie einsetzen, wenn es erforderlich war. Sein durch die Antiflexbrille sichtbares Gesicht wurde für etwa eine Minute schlaff und bleich, dann gab er die Auskunft: „Halte dich fest: Es sind mittlerweile einige hundert Mondra-Klone, die hier rumlaufen. Und zwar überall in der fliegenden Stadt."
    „Das ist überhaupt keine gute Nachricht und wird uns vermutlich bald in Teufels Küche bringen", bemerkte der Arkonide unzufrieden.
    Gleich darauf erhielt er eine Bestätigung für diese düstere Prognose, als Myles Kantor sich mit einem ultrakurzen Rafferimpuls meldete. Der Wissenschaftler wollte offenbar kein Risiko mehr eingehen.
    Zusammen mit Icho Tolot hatte er die gebräuchlichen Info-Kodes geknackt. Seit kurzer Zeit machten die Reparaturarbeiten in
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